Dienstag, 31. Januar 2017

Warum ich trotzdem von Gott rede hl

Losung: Gott, du bleibst, wie du bist, und deine Jahre nehmen kein Ende. Psalm 102,28

Lehrtext: Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige. Offenbarung 1,8

Liebe Leserin, lieber Leser,

was Gott betrifft, gilt im Prinzip, was der Philosoph Wittgenstein gesagt hat: »Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.« Wo es um Gott geht, versagt alle menschliche Rede. Wie soll man auch den Heiligen, den Ewigen, den Allmächtigen in Worte fassen? Und doch sprechen wir von Gott, weil er sich uns bekannt machen will und dabei sich des Glaubens bedient. Der Glaube ist umfassender und enthält mehr Ausdrucksmöglichkeiten als Vernunft und Verstand. Trotzdem muss ich mir klarmachen: Alles was ich von Gott hören, lesen oder sagen kann, ist Gleichnis und Bild, sind Geschichten und Mythen, ist sogenannte „uneigentliche Rede“, denn wer oder was diese alles bestimmende Macht eigentlich ist, was Gott an und für sich ist, bleibt unsagbar.
In der heutigen Losung versucht der Verfasser von Psalm 102 etwas von Gottes Zeitlosigkeit zu sagen. Aber das gelingt ihm nur halb. Der erste Halbsatz: »Gott, du bleibst, wie du bist« ist ein Glaubenssatz, in dem sich menschliche Erfahrung spiegelt. Aber schon der nächste Halbsatz ist im Grunde unsinnig, denn im Blick auf Gott und sein Wesen macht es keinen Sinn, von Zeit und somit von „Jahren“ zu reden. Gott hat kein Alter. Er, der Schöpfer der Zeit, steht selbst über der Zeit. Angemessener spricht der Lehrtext von Gott, wo es heißt: »Ich bin der Anfang und das Ende (= das A und O)« und der Mensch Johannes fügt hinzu: »spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt.« So denke auch ich von Gott in meinem Glauben, denn auch der Glaube braucht das Denken: Gott umgibt mich nicht nur räumlich von allen Seiten (Psalm 139), sondern auch zeitlich. Er war vor mir, er ist mit mir, er ist meine Zukunft, derjenige, der auf mich zukommt
Was wir von Gott sagen können erschöpft sich darin, was die Menschen der Bibel von Gott gesagt haben, was vor allen anderen Jesus von Gott gesagt hat und wie er ihn zur Sprache gebracht hat durch das, was er getan hat, wie er gelebt hat und wie er gestorben ist. Hätte es einen besseren Weg gegeben als diesen, hätte Jesus wohl ein Buch über Gott geschrieben. Wir können nur immer wieder das, was in der Bibel steht mit unseren Lebenserfahrungen heute zusammensehen und im Licht des Glaubens mitteilen. Und so möchte ich den Satz von Wittgenstein folgendermaßen abändern: Von wem man geliebt wird, von dem soll man reden nicht als Wissender, sondern als Glaubender.

Gebet: Herr, ich spreche von dir in den engen Grenzen meiner menschlichen Möglichkeiten. Ich bin mir bewusst, dass ich dich weder mit meinen Gedanken fassen kann noch gar in Worte. Aber was ich aus Glauben von dir denke und sage, reicht, dass ich weiß, wie du zu mir stehst. Und darauf kommt alles an. An deinem Sohn Jesus lese ich ab, dass du uns Menschen und unter ihnen auch mich liebst. Das wirft einen hellen Schein auf mein Leben trotz all meiner Schattenseiten. Und so lebe ich im Vertrauen, dass du für mich da bist und ich dir gehöre für immer. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

Montag, 30. Januar 2017

Wohin mit dem Geld? hl

Losung: Mein ist das Silber, und mein ist das Gold, spricht der HERR Zebaoth. Haggai 2,8

Lehrtext: Jesus sagt: Macht euch Geldbeutel, die nicht altern, einen Schatz, der niemals abnimmt, im Himmel. Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein. Lukas 12,33.34

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Sauerei und fuffzig“ höre ich manchen fluchen, weil es auf seine Ersparnisse keine Zinsen mehr gibt und auch noch die Kontoführungsgebühren steil ansteigen. Was soll man mit dem Ersparten tun? Jetzt, da langsam die Inflation wieder anzieht, nimmt es immer mehr ab. Aber wo soll man dann sein Geld anlegen? Welche Anlageform man auch immer wählt: Aktien, Fonds, Rohstoffe – das alles ist mit Risiken behaftet. Und wer auf diese Weise viel Geld angelegt hat, schläft vielleicht nicht mehr so gut und schielt jeden Tag auf die Entwicklung der Kurse. Nun, diese Losungsauslegungen sind kein Börsenbrief und deshalb werde ich auch keine Tipps geben.
Aber Jesus gibt ganz spezielle Anlagetipps. Er sagt unmittelbar vor dem heutigen Lehrtext: »Verkauft euren Besitz und gebt das Geld den Armen!« Nun, Franziskus von Assisi, nachdem sich der jetzige Papst nennt, hat das getan. Und vielleicht auch ein paar von den ersten Christen. Aber sonst? Ich tu‘s nicht. Und dann empfiehlt Jesus: »Sammelt euch auf diese Weise einen Vorrat, der nicht alt wird und niemals verderben kann, einen Schatz im Himmel.« 
Von daher stammt die ehemals katholische Vorstellung, dass man sich mit guten Werken Schätze im Himmel erwerben könne und dass das die Heiligen getan hätten und man auch als Normalsterblicher von ihren himmlischen Schätzen profitieren könne.
Luther hat das als „Werkgerechtigkeit“ rundherum abgelehnt. Denn Gottes Gnade kann man nicht erwerben. Sie ist und bleibt ein Geschenk. Und da Jesus mit dem Wort „Himmel“ Gott meint, ist auch klar, dass es ihm nicht um Einzahlungen in irgend eine Wolkenbank geht, sondern darum, wo ich Mensch meine Aufmerksamkeit, mein Interesse, meine Leidenschaft – kurz, mein Herz habe. Es geht ihm um Gott oder anders gesagt, es geht ihm um mich und meine Gottesbeziehung. Und darum muss ich mich fragen, was alles lenkt mich von Gott ab? Sorgen? Ehrgeiz? Neid? Gier? Angst? … und eben auch Geld?
Der Apostel Paulus gibt den Rat, »Haben als hätte man nicht« (siehe 1. Kor. 7,29-31). Also mit den Dingen, die man in diesem Leben hat, so umgehen, dass sie einen nicht gefangen nehmen und nicht abhängig machen. Das ist eine große Lebenskunst. Doch wer beherrscht sie schon? Eine kleine Übung in dieser Kunst könnte sein, dass ich mir klar mache: Alles, was ich besitze, ist mir letzten Endes von Gott geliehen und darum muss ich es auch einmal wieder hergeben. Doch Gott ist mir nicht geliehen. Er hat sich mir geschenkt. Ihn muss ich nicht mehr hergeben und er gibt mich auch nicht mehr her. Darum will ich mein Vertrauen auf ihn setzen und nicht auf vergänglichen Besitz, der sich, wenn die Umstände sich plötzlich ändern, morgen schon in Luft auflösen kann.
Und trotzdem: Wenn Jesus sagt, alles zu verkaufen und das Geld den Armen zu geben, so ist das ein Stachel im Fleisch der Kirche und auch in meinem. Damit zeigt er zumindest die Richtung an, in die meine Gedanken, mein Dichten und Trachten gehen sollen: dass Gott mein größter Schatz ist und ich, was das Geld betrifft, großzügiger, unbekümmerter und freigiebiger werden soll..

Gebet: Herr, die Gierhälse und Pfennigfuchser finde ich abstoßend. Hilf mir, dass ich nicht ebenso werde, sondern keine Angst habe, auch mit weniger auszukommen. Nicht dem Geld sollen meine Gedanken gelten, sondern dir. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

Sonntag, 29. Januar 2017

Erfahrungen mit Gott hl

Losung: Gott, du hast mich von Jugend auf gelehrt, und noch jetzt verkündige ich deine Wunder. Psalm 71,17

Lehrtext: Ich danke unserm Herrn Christus Jesus, der mich stark gemacht und für treu erachtet hat. 1.Timotheus 1,12

Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn dich deine Kinder oder Enkel fragten, welche Erfahrungen du mit Gott gemacht hast, was würdest du ihnen sagen?
Würdest du sagen, was im Psalm 71 steht, aus dem die heutige Losung kommt? Würdest du sagen, dass Gott Wort hält und du dich auf seine Zusagen verlassen konntest?  Dass er dich aus mancher Not befreit und noch viel mehr getan hat als du aufzählen kannst? (Psalm 71,15)   Der Mann aus Psalm 71 hat das offenbar gemacht und bis ins hohe Alter seinen Nachkommen von Gott erzählt. Ob sie das wissen wollten? Ob es deine Nachkommen wissen wollen? Irgendwie kommt man sich komisch vor, so mir nichts dir nichts zu erzählen, was man mit Gott erfahren hat. Aber dann gibt es doch plötzlich den einen oder anderen Anlass, wo es angebracht ist und wo man dir auch zuhört. Vielleicht bei einem runden Geburtstag, an dem du einen kurzen Lebensrückblick hältst. Oder wenn man dich fragt, wie du all die Rückschläge in deinem Leben verkraftet hast. Oder wenn jemand in einer tiefen Krise steckt, nicht mehr aus und ein weiß und du dann davon reden kannst, dass Gott dir in einer ähnlichen Situation eine Tür öffnete, wo du zunächst keine gesehen hattest. Und für die Älteren unter uns wäre es eine Möglichkeit, ihrem Testament einen solchen Lebensrückblick beizulegen, in dem sie erzählen, wie sie mit Gottes Hilfe so alt werden und all das, was ihr Leben ausgemacht hat, erreichen konnten. Vielleicht aber kennst du noch andere Möglichkeiten, von Gottes Treue zu reden als ich sie jetzt genannt habe.
Auch der Apostel Paulus spricht in seinem Brief an Timotheus von seinen Erfahrungen mit Gott. Einerseits sind Sie persönlich. Andererseits aber sind sie allgemeingültig. Deshalb stehen diese Worte auch in der Bibel. Paulus schreibt:
 »Ich danke unserem Herrn Jesus Christus immer wieder, dass er gerade mich für vertrauenswürdig erachtet hat, ihm zu dienen, und dass er mir dafür auch die Kraft schenkte. Früher habe ich ihn verhöhnt, ich habe Christus und seine Gemeinde mit blindem Hass verfolgt und bekämpft. Aber Gott hat sich über mich erbarmt und mir alles vergeben. Denn in meinem Unglauben wusste ich nicht, was ich tat. Umso reicher habe ich dann die unverdiente Güte des Herrn erfahren. Er hat mir den Glauben und die Liebe geschenkt, wie sie nur in der Gemeinschaft mit Jesus Christus zu finden sind. Denn das steht unumstößlich fest, darauf dürfen wir vertrauen: Jesus Christus ist auf diese Welt gekommen, um uns gottlose Menschen zu retten. Ich selbst bin der Schlimmste von ihnen.  Doch gerade deshalb war Gott mir ganz besonders barmherzig. An mir wollte Jesus Christus zeigen, wie groß seine Geduld mit uns Menschen ist.« (1. Tim. 1,12-16)
Was für ein bewegendes und starkes Zeugnis davon, wie barmherzig und geduldig Gott mit uns Menschen ist, gerade mit denen, die es am wenigsten verdient haben. Wenn schon Paulus, dieser ehemals elende Fanatiker „die unverdiente Güte des Herrn erfahren“ durfte, um wie viel mehr gilt das für dich und für mich.

Gebet: Herr, täglich mache ich Erfahrungen mit dir. Nur achte ich nicht immer darauf. Ich lebe oft so vor mich hin, ohne mir Gedanken zu machen, was du unablässig für mich tust, damit ich leben kann. Und manchmal bringen mich erst Leid oder Freude dazu, wieder an deine Treue zu denken. Du warst mir gerade in meinen dunklen Stunden nah, auch wenn ich das nicht immer gespürt habe. Aber im Rückblick weiß ich, dass ich mich auf dich verlassen konnte. Und im Blick auf die Zukunft hoffe ich, dass das auch weiterhin so sein wird. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

Samstag, 28. Januar 2017

Eine ganz besondere Seife hl

LosungWasche mich rein von meiner Missetat, und reinige mich von meiner Sünde. Psalm 51,4

Lehrtext: Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht. Epheser 2,4-5

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Hm, du riechst so gut.“ „Wonach denn?“ „Nach einer ganz besonderen Seife.“ „Und was genau riechst du?“ „Ich weiß nicht so recht. Kaum traue ich mich es zu sagen.“ „Na los, trau dich!“ „Also du riechst nach -, du riechst nach Liebe und Barmherzigkeit.“ „Da hast du mir aber ein schönes Kompliment gemacht, obwohl ich gar nichts dafür kann.“ „Wo hast du denn die Seife her?“ „ Sie gehört nicht mir, sondern dem, der mich gewaschen hat.“ „Und wer ist das?“ „Na wer schon. Derselbe, der auch dich gewaschen hat.“ „Was?“ „Na klar. Hast du das nicht gemerkt? Du riechst doch genauso gut wie ich. Auch du duftest nach Liebe und Barmherzigkeit.“ „Jetzt aber raus mit der Sprache, wer in Gottes Namen soll das gewesen sein?“ „Willst du das wirklich wissen?“ „Natürlich!“ „Und was würde für dich daraus folgen, wenn ich es dir sagen würde?“ „Also wenn stimmt, was du sagst,  würde ich mich bei ihm bedanken.“ „Gut, dann lies Losung und Lehrtext und bedanke dich.“ 
Diesen kleinen Dialog, liebe Leserin, lieber Leser, könnten wir beide geführt haben, die wir uns unseres Lebens freuen können (Lehrtext), weil uns Versagen, Fehler und Schuld nicht mehr erdrücken.

Gebet: Herr, du wäscht mir mit Liebe und Barmherzigkeit alles Versagen und alle Schuld ab, die ich selbst nicht abbekomme. Nun bin ich vor dir wieder unbefleckt und rein und fühle mich wie neu geboren. Ich danke dir für diese Wohltat. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

Freitag, 27. Januar 2017

Nie wieder Krieg hl

Losung: Abner rief Joab zu: Soll denn das Schwert ohne Ende fressen? Weißt du nicht, dass daraus am Ende nur Jammer kommen wird? 2.Samuel 2,26

Lehrtext: Jesus sprach: Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der wird durchs Schwert umkommen. Matthäus 26,52

Liebe Leserin, lieber Leser,

in Bethlehem wurde Asaël begraben, ein Neffe König Davids, der unbedingt Abner, einen Offizier von König Saul, töten wollte. Aber Abner drehte im wahrsten Sinn des Wortes den Spieß um und rammte ihn mit dem hinteren Ende in Asaëls Bauch, dass er am Rücken wieder austrat. Nun wurde Abner von Asaëls Bruder Joab verfolgt. Da rief jener seinem Verfolger die Worte zu, die in der heutigen Losung stehen. Und was tat Joab? Er ließ sich durch diese besonnenen Worte tatsächlich aufhalten und stellte die Verfolgung ein. Das alles geschah vor 3000 Jahren. Ja, Waffen sind gefräßig und unersättlich. Daraus kommt seit Menschengedenken bis zum heutigen Tag nur Jammer.
In Bethlehem wurde Jesus geboren, ein Nachkomme aus dem Stamm König Davids. Ihn wollten die Mächtigen in Staat und Kirche Israels töten. Er hätte die Möglichkeit gehabt, zurückzuschlagen und seine Feinde zu vernichten (siehe Matthäus 26,53f). Aber er sagte zu einem seiner Jünger, der ihn mit der Waffe in der Hand verteidigen wollte, die Worte aus dem heutigen Lehrtext: »Wer das Schwert nimmt, wird durchs Schwert umkommen.«
2000 Jahre und hunderte von Millionen (!!!) Kriegstote später stelle ich fest: Gewalt war noch nie eine Lösung. Sie ist es auch heute nicht. Ich schäme mich dafür, dass jetzt wieder deutsche Soldaten ins Baltikum geschickt werden, um nahe an der russischen Grenze als Bedrohungspotenzial missbraucht zu werden. Ich halte Militärpolitik schlichtweg für kindisch. Nicht umsonst üben Waffen vor allem auf kleine Kinder eine große Faszination aus, weil sie sich dann stärker fühlen als sie sind. Mir kommt es so vor, dass offenbar weltweit viele Männer, zu viele an diesem Punkt nie erwachsen werden und gerne mit dem Säbel rasseln. Sie mögen sich dabei auf alles Mögliche berufen, auf Sprüche wie „Krieg ist die Fortsetzung von Politik mit anderen Mitteln“ oder „wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor“ und so weiter. Aber auf Jesus können sie sich nicht berufen trotz aller Militärpfarrer und Militärbischöfe.
Ich weiß, dass manche Leserinnen und Leser dieser Losungsauslegung mit meinem Standpunkt nicht einverstanden sind. Sie mögen ihre respektablen Gründe haben. Das muss ich aushalten. Vielleicht halten sie auch mein „Nachdenken über die Bibel“ aus.
Soll man denn, so frage ich jetzt noch, den ‚Islamischen Staat‘ und andere Terroristen nicht bekämpfen? Es waren die Kriege westlicher Länder in arabischen Staaten, die diese Terroristen herangezüchtet haben. Es sind sie Waffen, die auch bei uns hergestellt werden, mit denen sie töten. Nun werden wir die bösen Geister, die wir gerufen haben, nicht mehr los. Mit Waffengewalt jedenfalls nicht. Sie bereitet nur den Nährboden, auf dem neue Terrororganisationen gedeihen. Der Afghanistankrieg und der zweite Golfkrieg nach den Terroranschlägen auf das World-Trade-Center in Manhattan sind dafür abschreckende Beispiele.
Und was ist mit der Polizei? Darf sie Waffen tragen und einsetzen? Ich denke ja. Ist das nicht inkonsequent? Ja. Das ist es. Aber in einer Welt voller Widersprüche ist sture Konsequenz auch nicht die Lösung.

Gebet: Herr, du hast die selig genannt, die Frieden schließen und nicht die, die Krieg führen. Du hast den Einsatz von Waffengewalt abgelehnt. Denn du bist der Friedefürst, auf den die Menschheit schon so lange gewartet hat. Wir alle brauchen deinen Geist, den Geist des Friedens und der Gewaltlosigkeit, im Kleinen wie im Großen. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

Donnerstag, 26. Januar 2017

Geh durch die Gebetstür! hl

Losung: Ich rief zu dem HERRN in meiner Angst, und er antwortete mir. Jona 2,3

Lehrtext: Jesus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Johannes 6,37

Liebe Leserin, lieber Leser,

du hast in dir mehr Möglichkeiten als du in einem Menschenleben verwirklichen kannst. Du kannst bis zu deinem Lebensende dazulernen und Neues ausprobieren. Manche lernen im Alter noch Sprachen. Andere ein Instrument. Manche arbeiten sich in die Bedienung eines Computers ein. Andere pflegen ein Hobby, das sie bisher vernachlässigt hatten. Und manche kommen spät, aber nicht zu spät zum Glauben.
Du hast die Möglichkeit, alles mit dir allein auszumachen. Kannst im Hamsterrad deiner Sorgen laufen, bis du erschöpft bist. Kannst versuchen, so viel wie möglich zu kontrollieren in deinem Leben und im Leben deiner Familienangehörigen, bis du vor Überforderung am Ende bist. Kannst arbeiten, bis du umfällst…
Du findest in dir die Strategien, die du bisher verfolgt und Lösungswege, die du bisher mit mehr oder weniger Erfolg gegangen bist. Du findest in dir aber auch eine Tür mit der Aufschrift „Gebet“. Durch sie kannst du hindurchgehen und in einen Raum des Friedens und der Geborgenheit eintreten. Du warst bestimmt schon öfter in diesem Raum, sonst würdest du diese Losungsauslegung nicht lesen. Aber vielleicht bist du in letzter Zeit an dieser Tür öfter vorbeigegangen. Vielleicht hast du hinter ihr nicht das gefunden, was du gesucht hast. Vielleicht hast du gedacht, du öffnest die Gebetstür und dann liegt das, was du dir wünscht, wie ein Geschenk vor dir, das du nur noch nehmen musst.
Aber in dem Raum hinter der Tür mit dem Aufschrift ‚Gebet‘ liegen keine fertigen Lösungen wie Geschenke. Er selbst ist das Geschenk. Denn in diesem Raum kannst du deine Sorgen und deine Ängste ablegen. In ihm kannst du ruhig werden, zur Besinnung kommen, Abstand gewinnen zu dem, was dich bedrängt, und neues Vertrauen gewinnen, dass du deine Probleme nicht allein tragen musst. In diesem Raum heißt dich Jesus willkommen. Er bietet dir da einen Platz an, dass du dich niederlassen und zur Ruhe kommen kannst. Und er bietet dir sein Ohr, dass du ihm sagen kannst, was du auf dem Herzen hast.
Und wenn du dir dann für dein Gebet genügend Zeit gelassen hast und den Raum wieder verlässt, wirst du anders hinausgehen als du hereingekommen bist: leichter, freier, zuversichtlicher.
Nein, du musst nicht alles mit dir allein ausmachen. Da gibt es noch ganz andere Möglichkeiten in deinem Leben. Und das Gebet ist eine der besten.

Gebet: Herr, es liegt nicht an dir, wenn ich mit meinen Sorgen nicht mehr aus noch ein weiß. Es liegt schon auch an mir, wenn ich mir nicht genug Zeit nehme, dir in aller Ruhe zu sagen, was mich belastet und wenn ich dann nicht bereit bin, loszulassen, was ich meine krampfhaft in der Hand halten zu müssen. Du hast mir versprochen, dass ich zu dir Zutritt habe und du mich anhörst. Und so will ich wieder durch die Gebetstür zu dir gehen und dich beim Wort nehmen. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

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Mittwoch, 25. Januar 2017

Tip-top hl

Losung: Wohl dem Volk, dessen Gott der HERR ist, dem Volk, das er zum Erbe (Eigentum) erwählt hat! Psalm 33,12

Lehrtext: Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht. Kolosser 1,12

Liebe Leserin, lieber Leser,

Tip-top, Tip-top – Hermann und Günter gehen aufeinander zu, indem jeder einen Fuß genau vor den anderen setzt. Wer zum letzten Mal seinen Fuß aufsetzen kann ohne den des anderen zu berühren, darf wählen. So war das jedenfalls früher, wenn wir Fußball spielen wollten und dazu eine Mannschaft zusammenstellten. Günter, der Gewinner beim Tip-top, durfte zuerst wählen, dann Hermann, dann wieder Günter und so weiter. Ich wurde immer erst unter ‚ferner liefen‘ ausgewählt, weil ich nicht ganz so gut Fußball spielen konnte wie die anderen. Aber der letzte war ich Gott sei Dank auch nicht. Umso mehr freute es mich, wenn ich dann durch ein Tor das Spiel entscheiden und damit allen zeigen konnte, dass man mich zuerst hätte wählen sollen. Aber Hermann und Günter konnten die fußballerischen Fähigkeiten ihrer Freunde ganz gut einschätzen. Und nur danach haben sie entschieden.
     Hat Gott dich auch ausgewählt, zu seiner Mannschaft, zu seinem Volk zu gehören? Die Bibel sagt ja. Und warum? Kannst du dir das denken? Weil er dich geschaffen hat. Weil du sein Kind bist, sein Sohn, seine Tochter. Weil er dich liebt. Und weil er dich nicht verlieren will. So einfach ist das. Und doch auch wieder so schwer anzunehmen. Denn wenn man schon ausgewählt wird, möchte man doch auch irgendwelche Vorzüge an sich haben, derentwegen man gewählt wird. Nun, die fußballerischen Qualitäten spielen bei Gott keine so große Rolle. Aber wie ist es mit den moralischen? Wählt er nicht die aus, die ein vorbildliches Leben führen und sich genau nach seinen Geboten richten? Ja, die wählt er aus. Aber die anderen auch. Das mag die ersten kränken. Aber das müssen sie hinnehmen. Und die anderen mag es freuen. Aber sie sollten sich trotzdem bemühen, nach seinem Willen zu leben.
     Wenn man schon ausgewählt wird, wer bleibt dann eigentlich übrig? Wen will Gott in seinem Volk nicht haben? Genau weiß ich das nicht. Aber nach allem, was ich von Jesus weiß und verstanden habe, glaube ich, dass niemand übrig bleibt. Wir Menschen meinen, Gott hätte ähnliche Vorstellungen wie wir und würde mit einem ähnlichen Maß messen wie wir und müsste demnach unsere Erwartungen erfüllen. Aber genau das tut er nicht. Er erfüllt seinen Willen und nicht unsere Wünsche. Und er will, dass alle Menschen gerettet werden und die Wahrheit erkennen – heißt es in der Bibel (1. Tim. 2,4). Also auch die Sünder, also auch ich. Sonst hätte ich bei Gott keine so guten Karten. Aber mit mir wählt er auch die Menschen aus, die ich nicht auswählen würde, weil sie mir unsympathisch sind oder so eine komische Frömmigkeit  haben oder eine Weltanschauung, die mir zuwider ist oder ihren Mitmenschen das Leben schwer machen. Doch bei Gott wundere ich mich schon längst nicht mehr. Er macht Sachen, wozu ich nur sagen kann: ‚Wenn du meinst.‘
     Den Lehrtext heute muss man in einer anderen Übersetzung lesen, wenn man ihn verstehen will. Dann heißt er: „Ihr habt wirklich allen Grund, Gott, dem Vater, voll Freude dafür zu danken, dass ihr einmal mit allen anderen Christen bei ihm sein dürft, in seinem Reich des Lichts. Er hat uns aus der Gewalt der Finsternis befreit, und nun leben wir in der neuen Welt seines geliebten Sohnes Jesus Christus. Durch ihn sind wir erlöst, unsere Sünden sind vergeben.“ (Kolosser 1,12-14)  Paulus, der das schreibt, scheint sich da zu widersprechen. Einmal verweist er uns auf die Zukunft, auf das „Reich des Lichts“ und dann schreibt er wieder „nun leben wir in der neuen Welt“, sind erlöst und ist uns vergeben. Beides stimmt. Was sein wird, hat jetzt schon begonnen. Und deshalb, so meine ich, fällt aus dem zukünftigen „Reich des Lichts“ ein heller Schein in unsere oftmals dunkle Welt. Doch inmitten unserer zwielichtigen Gegenwart mit ihren hellen und dunklen Seiten leben wir als die Erlösten. Das gilt bereits jetzt und niemand muss sich mehr deswegen Sorgen machen.
Tip-top - Gott hat bereits gewählt. Und du gehörst dazu.

Gebet: Herr, noch bevor ich geboren wurde, hast du mich bereits ausgewählt, dass ich dir für immer gehören soll und du mir (EG 37,2). Ich weiß, dass ich das nicht verdient habe. Ich könnte auch verstehen, wenn du dich enttäuscht von mir abwenden würdest. Aber das tust du nicht. Du bist mir treuer als ich dir je sein kann. Und so ist das mein Anker in dieser unruhigen Zeit, dass ich durch dich erlöst bin und mir vergeben ist. Dass ich mich mit deiner Hilfe ganz und gar auf das Leben hier konzentrieren kann. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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Dienstag, 24. Januar 2017

Sein wohlwollender Wille hl

Losung: Alles, was der HERR will, das tut er im Himmel und auf Erden, im Meer und in allen Tiefen. Psalm 135,6

Lehrtext: Die Menschen verwunderten sich und sprachen: Was ist das für ein Mann, dass ihm Wind und Meer gehorsam sind? Matthäus 8,27

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich konnte mich entscheiden, ob ich glaube, dass die Welt als ganze ein Wille hervorgebracht hat und in ihr fortwirkt bis zum heutigen Tag. Oder ob sie das Produkt eines nicht erklärbaren Zufalls ist. Ich habe mich dafür entschieden, an den Willen zu glauben oder besser: darauf zu vertrauen, dass es der Wille des heiligen und barmherzigen  Gottes ist, durch den alles geschaffen ist und erhalten wird, was ist. Und damit habe ich mich entschieden, dass es ein guter Wille ist, ein wohlwollender, durch den ich lebe und mit mir alles andere und dass Gott schon weiß, was er will, auch wenn ich, sein kleines Geschöpf, das längst nicht immer verstehen kann.
Er wollte, dass etwas ist und nicht vielmehr nichts. Er wollte, dass Licht scheint und nicht die Finsternis herrscht. Er wollte Leben und nicht nur tote Materie. Er wollte und will Liebe und nicht Gleichgültigkeit. Barmherzigkeit und nicht Herzenskälte. Wahrheit und nicht Lüge. Zukunft und nicht Untergang. Und darum halte ich daran fest, dass Gott mit seinem Willen auch jetzt in diesem Augenblick am Wirken ist und auf seine Weise die große Welt und mein kleines Leben regiert.
Dass ihm auch „Wind und Meer“ gehorsam sind, versteht sich dann von selbst. Aber darauf kommt es in der Geschichte nicht an, aus der der heutige Lehrtext stammt. Sondern darauf, dass er über den Sturm der Angst in den Herzen der Menschen gebietet und die Wogen des Leids glätten kann.
Ich kann mich immer noch entscheiden: Will ich das so glauben oder will ich das nicht? Aber warum soll ich auf meinen Glauben verzichten? Was hätte ich dann davon? Und so habe ich mir fest vorgenommen, an meinem Glauben auch dann noch festzuhalten, wenn alles dagegen zu sprechen scheint. Dazu brauche ich aber Gottes Hilfe, die in Jesus zu mir kommt.

Gebet: Herr, wie oft habe ich schon gebetet: „dein Wille geschehe“. Wie oft habe ich das gedankenlos gesagt. Dabei ist wohl nichts wichtiger, als dass dein Wille geschieht, dein guter Wille, in dem ich geborgen bin. Gib mir die Möglichkeit, deinen Willen immer wieder zu erkennen und mich danach zu richten. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr


Die Herrnhuter Losungen bestehen aus einer Sammlung von kurzen Bibeltexten des Alten und des Neuen Testamentes. Für jeden Tag des Jahres wird ein Bibelwort aus dem Alten Testament aus einer Sammlung von 1.824 Versen ausgelost (= Losung), das dem Leser als Leitwort oder guter Gedanke für den Tag dienen kann. Aus dem Neuen Testament wird durch einen Mitarbeiter der Herrnhuter Brüdergemeine ein so genannter „Lehrtext“ gewählt, der üblicherweise in einem Bezug zu dem gelosten alttestamentlichen Vers steht. Die ‚Losungen‘ gehen auf Nikolaus Graf von Zinzendorf zurück und erscheinen seit 1721. Sie gelten als überkonfessionell, da sie für alle Christen, egal welcher Konfession, erstellt werden. Sie werden in 61 Sprachen übersetzt und erscheinen als Druckausgabe im deutschen Sprachraum in einer jährlichen Auflage von über einer Million Exemplaren. Hans Löhr und Elfriede Bezold-Löhr schreiben seit 2010 zu den ‚Losungen‘ kurze Auslegungen und Gebete. 

Montag, 23. Januar 2017

Den Tiger reiten hl

Losung: Sechs Tage sollst du arbeiten; am siebenten Tage sollst du ruhen. 2.Mose 34,21

Lehrtext: Christus hat für euch bezahlt und euch freigekauft, sodass ihr jetzt ihm gehört. Darum macht euch nicht zu Sklaven menschlicher Maßstäbe! 1.Korinther 7,23

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Mach dich nicht zum Sklaven menschlicher Maßstäbe“, heißt es im heutigen Lehrtext. Was könnten das für Maßstäbe sein, die man an dich anlegt? Vielleicht der Maßstab einer Leistungsanforderung, die du nie und nimmer erfüllen kannst oder der Maßstab der Mode, die du unbedingt mitmachen sollst, auch wenn es dich teuer zu stehen kommt oder die Statussymbole wie Autos, Haus, Fernreisen, Hobbys, die darüber Auskunft geben, ob du mithalten kannst oder ein möglichst hoher Ausbildungsabschluss oder ein entsprechender Kontostand oder die oberste Sprosse der Karriereleiter oder…
Gegen das alles ist nichts zu sagen, solange dich diese Maßstäbe nicht versklaven, solange du noch ein freier Mensch bleibst, der sich je nach Belieben dafür und dagegen entscheiden kann; der einmal mitmacht und ein anderes Mal seinen eigenen Weg geht. Diese „menschlichen Maßstäbe“, von denen Paulus schreibt, kann man mit einem Tiger vergleichen. Entweder scheucht er dich vor sich her, um dich dann, wenn du nicht mehr kannst, aufzufressen. Oder du reitest den Tiger, machst dich nicht zum Sklaven, sondern zum Herrn dieser Maßstäbe, indem du ihnen gebietest und ihre Grenzen aufzeigst.
Nur was ist, wenn du nichts anderes kennst, wonach du dich richten kannst als das, woran andere dich messen? Was ist, wenn du verzweifelst versuchst, überall mitzuhalten und mitzumachen auch dann noch, wenn die Kräfte und Mittel schwinden?
Paulus sagt, dass der einzige verbindliche Maßstab für einen Christen Jesus selbst ist. Der also, der dich nicht gnadenlos überfordert, sondern barmherzig mit dir ist und dich auch dann noch unterstützt, wenn du mal versagt hast. Er befreit dich von der Sünde, dass du diese vergängliche Welt zu deinem Gott und dich selbst zu ihrem Sklaven machst. Er möchte, dass du ihm gehörst und nicht fremden Ansprüchen gehorchst, die du nur um den Preis deiner Selbstaufgabe erfüllen kannst. Er will dich dazu befreien, der Mensch zu sein als der du geschaffen bist mit deinen persönlichen Möglichkeiten aber auch Grenzen.
Dazu gehört, dass du dich nicht zu Tode hetzen lässt, sondern auch mal innehältst und dich besinnst, warum und wozu du das alles tust und wer eigentlich Ursprung, Mitte und Ziel deines Lebens ist. Dazu gehören Ruhepausen und Muse, Zeit zum Nachdenken und zum Gebet; Zeiten, in denen du nicht ständig beschäftigt bist, sondern zu dir kommst.

Gebet: Herr, bewahre mich davor, dass ich mich in dieser Welt verliere und für Dinge verausgabe, die es nicht wert sind. Ich will dir dienen, weil du mir dienst, indem du mir deinen Frieden gibst und mich aus falschen Abhängigkeiten befreist. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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Sonntag, 22. Januar 2017

Jesus in der Abstellkammer (Predigt) hl

Liebe Freunde,

soll nur einer sagen, wir Franken wären nicht einfallsreich. So gibt es seit kurzem für das Smartphone, den kleinen Taschencomputer, mit dem man nicht nur telefonieren, sondern noch alles Mögliche machen kann, den schönen fränkischen Ausdruck: Wischkästla.
Heutzutage muss ja jeder so ein Wischkästla haben, wenn er gerade mal 10 Jahre alt ist. Und selbst Rentner können darauf nicht verzichten, wenn sie mit den Jüngeren noch mithalten wollen.
Wie unschwer zu erraten, habe also auch ich so ein Ding. Am Donnerstag hat mir jemand ein Foto auf mein Wischkästla geschickt und darunter geschrieben: „Jesus in der Abstellkammer.“ Man sieht auf dem Bild allerlei Gerümpel und dazwischen ein paar Kreuze, die irgendjemand entsorgt hat, weil er sie nicht mehr braucht und weil man heutzutage niemandem mehr ein Kruzifix schenken will. Also füllen sich die Abstellkammern in unserem Land zunehmend mit Kreuzen. Ab und zu, wenn auch sehr selten, bringt jemand so ein Kruzifix ins Pfarrhaus, weil er sich scheut, es wegzuwerfen. Er hofft dann, dass der Pfarrer schon irgendwie eine Verwendung dafür haben werde. Aber das ist wie ‚Holz in den Wald tragen‘. Und was mach ich? Offengestanden, ich stell es dann zu den anderen Kreuzen, die schon meine Vorgänger geschenkt bekommen haben, auf den Dachboden. Auch ich habe eine Hemmung, ein Kruzifix einfach in den Mülleimer zu werfen.
Also stehen nun diese Kreuze und Kruzifixe entweder auf dem Dachboden oder in der Abstellkammer. Warum mir der Bekannte dieses Foto geschickt hat, weiß ich nicht. Ich habe kurz überlegt, was ich ihm antworten könnte und hab dann folgendes zurückgeschrieben:
„Jesus in der Abstellkammer? – Ja, da will er auch sein zusammen mit den Menschen, die von anderen als Gerümpel angesehen werden, weil sie nicht so viel her machen oder nicht mithalten können und deshalb in die Abstellkammern der Gesellschaft verbannt worden sind. Dein Bild regt mich an, darüber mal zu predigen vielleicht schon am nächsten Sonntag.“ Und das geschieht jetzt. Ihr habt also diese Predigt jenem Bekannten zu verdanken.
Ja, liebe Gemeinde, so war das schon als Jesus auf der Erde war. Er hat insbesondere die Menschen in den Rumpelkammern der damaligen Gesellschaft aufgesucht, um ihnen dort nahe zu sein und zu helfen.
So wurde ihm zum Beispiel vorgeworfen, dass er sich zu Fressern, Weinsäufern und Huren an den Tisch setzt, um mit ihnen zu essen. Dass er sich also mit Sündern gemein macht. Ja, das hat er getan. Ganz bewusst. Er suchte Menschen auf, die am Rande der Gesellschaft leben mussten und als verloren galten. Darum ging er auch zu den Lepra-Kranken, die man in den Schluchten und Wüsten ausgesetzt hatte und die deshalb ‚Aussätzige‘ hießen. Er gab sich mit Geisteskranken ab, um die viele einen Bogen machten. Er kümmerte sich um Blinde und Verkrüppelte und immer wieder um Menschen, die man Sünder nannte, weil sie aus dem Rahmen fielen.
Seine Jünger, und damit auch uns hier, hält er dazu an, sich um die Menschen in den Abstellkammern zu kümmern, um die Hungrigen und Einsamen, um die Kranken und Gefangenen, um die Obdachlosen und Ausländer und fügt den Satz hinzu, der wie ein Stolperstein in unserem Weg liegt: »Was ihr einem von diesen meinen geringsten Brüdern und Schwestern Gutes tut, das tut ihr mir.«
Und dann, liebe Freunde, wurde unser Herr Jesus Christus selbst als Gerümpel, als Abfall verachtet. Man hat ihn bespuckt, beleidigt, gequält und schließlich zwischen zwei anderen Abfallmenschen ans Kreuz gehängt. Da konnten dann die braven Bürger von Jerusalem ihm noch einmal ihre ganze Verachtung zeigen. Er hatte ja keine Möglichkeit mehr, sich zu wehren.
Ja, so war das: Gott, der Herrscher des Universums, der sich den Menschen in dem kleinen Kind in der Krippe zeigt, endet in unserer Welt als Abfall am Kreuz. Das ist die Wahrheit über ihn und letzten Endes auch über uns. Denn wer von uns könnte schon seine Hand dafür ins Feuer legen, dass er damals, hätte er in Jerusalem gelebt, sich anders verhalten hätte als die Menschen, die Jesus gekreuzigt haben?
Und nun, 2000 Jahre später, wird Jesus am Kreuz in Gestalt eines Kruzifixes wieder in eine Abstellkammer abgeschoben, dorthin, wo diejenigen, die mit ihm nichts anfangen können, meinen, dass er hingehört; dorthin, wo er in dieser Welt schon immer war und sein will: Nicht als Dekoration für die Mächtigen und Reichen, sondern als Zeichen für diejenigen, die sich selbst am Rand der Gesellschaft erleben, die sich selbst abgestellt, ja weggeworfen vorkommen.
Und wie ist das nun mit dir und mir? Hören wir das mit mehr oder weniger Interesse? Oder spüren wir auch ein wenig Betroffenheit, weil vielleicht jeder schon einmal erlebt hat, dass er plötzlich nicht mehr dazu gehörte und an den Rand gedrängt worden ist?
Hand aufs Herz, wer ist denn schon so selbstsicher, wie er sich nach außen gibt? Wie sieht‘s denn wirklich in uns aus?
·  Da lebst du vielleicht schon seit vielen Jahren in einer Partnerschaft und musst merken, dass der andere an dir kein Interesse mehr hat.
·  Da hast du vielleicht eine alte Mutter, die dich noch immer von oben herab behandelt wie du von ihr schon als Kind behandelt worden warst.
·  Da spürst du, wie du immer mehr an den Rand der Gesellschaft gerätst, weil du jetzt eben nur noch ein Rentner bist, von dem man sich nichts mehr erwartet und der auch keinen Einfluss mehr hat.
·  Da hast du den Eindruck, dass dich die Eliten des Staates vergessen haben und es ihnen egal ist, wie es dir geht und was du denkst,
·  Da bist du tagsüber der starke Mann. Aber nachts wachst du mit Angstschweiß auf der Stirn auf und machst dir Sorgen, was wohl wird, wenn du richtig alt bist, wenn du dann vielleicht völlig auf andere angewiesen bist, weil du dir selbst nicht mehr helfen kannst oder wenn du gar dement bist?
·  Andere machen sich Sorgen um ihre Kinder oder Enkel.
·  Andere um ihre Gesundheit.
·  Andere um ihren Arbeitsplatz, um ihre finanzielle Situation,
·  oder sie fühlen sich schlecht, weil sie im Leben das nicht geschafft haben, was sie sich vorgenommen hatten, weil sie versagt haben oder schuldig geworden sind und was auch immer.
Da kann es dann schon sein, dass du dich in der Abstellkammer des Lebens vorfindest, während die Musik woanders spielt.
Aber da kann es auch sein, dass dir zum ersten Mal in deinem Leben Gott so richtig nahe kommt und du verstehst, warum Jesus für den Glauben so wichtig ist.
·      Mögen andere dich zur Seite schieben. Er tut‘s nicht.
·      Mögen andere dich irgendwo abstellen. Er tut‘s nicht.
·      Magst du für andere nur noch Luft sein. Für ihn bist du der Mensch, den er liebt und für den er da sein will.
·      Er lässt dich deinen Wert, den du bei Gott hast, erkennen.
·      Er achtet deine Menschenwürde, die dir niemand nehmen darf, weil Gott sie dir gegeben hat.
·      Er kann deinem Leben einen neuen Sinn geben und dich erkennen lassen, dass du noch immer allen Grund hast, dankbar zu sein und dich deines Lebens zu freuen.
Am Freitag wurde Donald Trump als 45. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. Er ist nun der mächtigste Mann der Welt. Vor der Vereidigung hat er, wie es in den USA üblich ist, einen Gottesdienst besucht. Ob er sich darüber Gedanken gemacht hat, zu wem er da in die Kirche kam? Ob er das Bild des Gekreuzigten angeschaut und in ihm den Menschen gesehen hat, der von den Mächtigen verfolgt, verhaftet, gefoltert, verurteilt und hingerichtet worden ist? Ob er in diesem Menschen den Welterlöser erblickt hat, auch seinen ganz persönlichen Erlöser? Ob er nur ein für ihn nichtssagendes Ritual absolviert hat oder ob er Jesus Christus demütig um seine Hilfe, um seinen Geist, um seinen Segen gebeten hat?
Ich weiß es nicht.
Aber ich weiß, dass sich Jesus in erster Linie nicht bei den Milliardären, bei den Mächtigen, bei den Schönen, bei den Berühmten aufgehalten hat, sondern bei den Menschen in den gesellschaftlichen Abstellkammern, bei den Geringsten von seinen Brüdern und Schwestern.
Ich weiß, wer ihn dort nicht suchen will, wird ihn nirgends finden. Ich weiß, dass das auch für mich gilt.
Ich weiß aber auch, dass alle diese Menschen, die sich im Licht der Öffentlichkeit sonnen, ihre Schattenseiten haben. Und dass nicht wenige von ihnen insgeheim ihre Abstellkammer-Erfahrungen machen, von Abstiegsängsten geplagt werden, von Verlustängsten, vom Neid der anderen und von ihren ganz persönlichen Schwächen und geheimen Niederlagen. Auch Donald Trump. 
Und wenn er dann in seiner privaten Abstellkammer sitzt, so muss auch er nicht einsam sein, wenn er will, wenn er bereit ist, sich vor Jesus auf eine Stufe zu stellen mit den Illegalen aus Mexiko, den kriminellen Schwarzen aus den Gettos, den Schwulen aus San Francisco, den Menschen, die den Arzt nicht bezahlen können, mit seinen politischen Gegnern und allen, die er in der Öffentlichkeit angegriffen hat und die er am liebsten in die Abstellkammern seines Landes abschieben möchte.
Jesus in der Abstellkammer? Ein gutes Bild, ein wichtiges hat man mir da auf mein Wischkästla gesendet. Es hilft mir zu verstehen, wer Gott ist, was er will und wo er sich finden lässt. Amen

Hans Löhr 

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Samstag, 21. Januar 2017

Gott sehen hl

Losung: Der HERR sprach zu Gideon: Friede sei mit dir! Fürchte dich nicht, du wirst nicht sterben. Da baute Gideon dem HERRN dort einen Altar und nannte ihn: »Der HERR ist Friede.« Richter 6,23-24

Lehrtext: Jesus spricht: Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht. Johannes 14,27

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich weiß noch, wie mich das als Kind fasziniert hat, dass niemand Gott sehen darf, ohne tot umzufallen. Mose durfte Gott nicht direkt sehen, sondern nur seine Stimme aus dem brennenden Dornbusch hören. Und als er es später noch einmal wollte, sagte der Herr zu ihm: »Ich will an dir vorüberziehen, damit du sehen kannst, wie gütig und barmherzig ich bin. Mein Gesicht darfst du nicht sehen, denn kein Mensch, der mich gesehen hat, bleibt am Leben!« (2. Mose  33,20) Auch der Prophet Elia durfte Gott nicht direkt sehen, sondern hat nur „eine Stimme verschwebenden Schweigens“ vernommen und erkannt, dass dies Gott war, der ihm begegnete. Und nun der blutjunge Gideon. Er bittet um ein Zeichen von Gott, ob er die Feinde der Israeliten besiegen würde. Da erscheint ihm der Engel des Herrn, mit anderen Worten Gottes Macht, und er fürchtet, nun sterben zu müssen. Doch Gott nimmt ihm die Furcht (Losung) aus dem Herzen und schenkt ihm seinen Frieden.
Ach wie gern hätte ich als Kind Gott gesehen oder wenigstens seinen Engel. Und wenn ich meine Mutter gefragt hatte, ob sie schon mal einen Engel gesehen hat, hat sie mir nur ausweichend geantwortet.
Inzwischen weiß ich zweierlei: Ich kann Gott nicht sehen, weil ich nicht einmal in die, im Vergleich zu anderen Himmelskörpern, kleine Sonne schauen kann, ohne blind zu werden. Und was ist schon die Sonne, die, wenn ich ein Sandkorn wäre, die Größe der Zugspitze hätte, im Vergleich zum Schöpfer des Universums? Und doch lässt Gott mich sich sehen und alle, die das wollen und glauben. Ich sehe ihn im Kind in der Krippe und im Mann am Kreuz. Jesus  sagt von sich in der Bibel: „Wer mich sieht, der sieht den Vater“ (Johannes 14,10). Und Paulus schreibt im Brief an die Gemeinde in Kolossae: „Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes“ (Kolosser 1,15). An ihm sehe ich, wie „gütig und barmherzig“ (2. Mose 33,20) Gott ist.
Nein, vor diesem Gott brauche ich keine Angst zu haben, aber vor Menschen, die nicht „gütig und barmherzig“, sondern brutal und grausam sind. Er gibt mir durch Jesus einen Frieden, den nur er geben kann so wie ein Kind in den Armen seiner Mutter Trost und Frieden findet, wenn es nachts aus einem schrecklichen Albtraum erwacht: ‚Ruhig, mein Kind, ganz ruhig. Es ist alles gut. Du hast nur schlecht geträumt. Hab keine Angst, ich bin ja bei dir!‘
Ich schäme mich eines solchen Vergleiches nicht. Ich weiß, dass diese Welt ein wirklicher Albtraum sein kann, wovon ich bis jetzt weitestgehend verschont worden bin. Ich weiß auch, dass durchaus die Möglichkeit besteht, dass wir alle miteinander noch einen schrecklichen Albtraum erleben, aus dem es so leicht kein Erwachen gibt. Ich hoffe sehr, dass es nicht dazu kommen wird. Aber ich hoffe auch, dass ich dann in Gottes Armen Frieden finden und seine Stimme hören werde, wenn er sagt: ‚Hab keine Angst, ich bin ja bei dir!‘

Gebet: Herr, dein Angesicht ist voll Licht und Wärme. Du schaust mich liebevoll an und schenkst mir deinen Frieden. So hast du mich bisher all die Jahre gesegnet. So habe ich mich bisher bei dir geborgen gefühlt. Mögen mich auch die Nachrichten beunruhigen. Nichts darf mir den Frieden rauben, den du mir schenkst. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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Freitag, 20. Januar 2017

Ein paar Gedanken über das Sorgen hl

Losung: Besser wenig mit der Furcht des HERRN als ein großer Schatz, bei dem Unruhe ist. Sprüche 15,16

Lehrtext: Achtet auf die Raben: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie haben weder Vorratskammer noch Scheune: Gott ernährt sie. Ihr seid doch viel mehr wert als die Vögel! Lukas 12,24

Liebe Leserin, lieber Leser,

du bist viel mehr wert als ein Vogel, sagt Jesus. Wertet er damit die Tiere ab? So kann man es lesen. Doch ihm kommt es auf etwas anderes an. Er sagt damit: ‚Wenn Gott sich schon so um die Vögel sorgt, um wie viel mehr sorgt er sich nicht um dich, sein Kind.‘ Und ich möchte hinzufügen: Nicht zuletzt deswegen will ich mich auch um die Tiere kümmern, darum, wie sie in den Ställen gehalten werden und darum, ob jetzt bei Eis und Frost für die Vögel ein Futterhäuschen vor dem Fenster hängt.
     Nun mag man einwenden: Wenn Gott wirklich für uns Menschen sorgen würde, müsste es doch auf dieser Erde ganz anders zugehen. Dann dürften nicht so viele leiden und sterben durch Krieg, Hunger, Terror, Naturkatastrophen, Seuchen, Unfälle, Verbrechen und alle möglichen Krankheiten.
Da ist was dran. Man muss einen Menschen, der so spricht, ernst nehmen. Ich will diesen Gedanken auch gar nicht abtun. Ich will ihn stehen lassen, weil er in einem gewissen Umfang durchaus der Wirklichkeit entspricht. Aber ich will ein paar Gedanken daneben stellen:
     # Derjenige, der das sagt, ist offensichtlich von alledem, was er aufzählt, bisher verschont geblieben. Er fragt mit einem gewissen Recht, warum andere so viel leiden müssen. Er sollte aber mit dem gleichen Recht auch fragen, warum er bisher so nicht hat leiden müssen.
     # Und dann denke ich mir, wie sähe denn diese Welt aus, wenn Gott sich überhaupt nicht um seine Menschen und um die Schöpfung kümmerte? Der deutsche Schriftsteller Heinrich Böll hat einmal eine ähnliche Frage gestellt.
     # Und schließlich denke ich mir: Offenbar ist bei allem, was schlimm ist, das Leben auf dieser Erde immer noch so gut, dass nahezu alle Menschen solange es geht darauf leben möchten.
     # Offenbar haben vor allem in den reichen Ländern Menschen genug Zeit und Bildung, dass sie solche Fragen überhaupt stellen können. Merkwürdigerweise hängen diejenigen, denen es weitaus schlechter geht als uns und die allen Grund hätten, Gott Vorwürfe zu machen oder sich von ihm abzuwenden, umso stärker an ihm.
     # Offenbar leuchtet es gerade den Menschen, die nicht wissen, ob sie morgen oder übermorgen satt werden, am ehesten ein, dass Gott mehr für sie sorgt als für die Vögel unter dem Himmel.
     Wenn ich mir Sorgen um die Zukunft mache, zum Beispiel heute am Tag der Amtseinführung des neuen amerikanischen Präsidenten, dann will ich mir die Zuversicht der Armen und nicht so gebildeten Menschen als Vorbild nehmen. Dann will ich zu mir sagen: Gott wird auch morgen dafür sorgen, dass ich leben kann, so wie er bisher dafür gesorgt hat. Vielleicht werde ich künftig weniger haben als jetzt (Losung). Aber das heißt doch nicht, dass deswegen schon die Welt untergeht.

Gebet: Herr, du hast uns nicht das Paradies auf Erden versprochen. Aber in diesem reichen Land leben wir in Zuständen, die die meisten Menschen auf dieser Erde für paradiesisch halten. Auch wir haben unsere Sorgen, Nöte und Ängste. Aber zugleich will ich zufrieden und dankbar sein, wie viele Möglichkeiten es bei uns gibt, professionelle Hilfe zu bekommen. Ich will in alledem erkennen, wie du für uns sorgst, gerade auch durch andere Menschen. Ich will Zuversicht schöpfen aus den guten Erfahrungen, die ich bisher mit dir gemacht habe. Du hast mein Leben erhalten, ohne dass ich dafür etwas Besonderes geleistet hätte. Du wirst das auch in Zukunft tun solange es dir gefällt. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

Donnerstag, 19. Januar 2017

Mut zum Widerspruch hl

Losung: Man soll nicht mehr von Frevel hören in deinem Lande noch von Schaden oder Verderben in deinen Grenzen, sondern deine Mauern sollen »Heil« und deine Tore »Lob« heißen. Jesaja 60,18

Lehrtext: Der Seher Johannes schreibt: Ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein. Offenbarung 21,3

Liebe Leserin, lieber Leser,

viele trauen sich nicht, einem Mächtigeren zu widersprechen. Wie ist das bei dir? Bleibst du bei deiner Meinung selbst dann, wenn jemand etwas anderes sagt, der gesellschaftlich in hohem Ansehen steht oder über viel Macht und Geld verfügt? Hast oder hattest du dich getraut, deinen Eltern zu widersprechen oder deinen Lehrern, dem Pfarrer, dem Chef oder dem Ehepartner? Hm, na klar riskiert man dann ein Konflikt, den man gern aus dem Weg geht. Aber zu welchem Preis?
Der größten und stärksten Macht in dieser Welt aber trauen sich oft auch die größten und stärksten Menschen nicht zu widersprechen. Sie nehmen diese Macht stumm und ergeben hin und beugen sich unter ihren Willen. Aber ein paar gibt es doch, die selbst dieser Macht widersprechen. Und ich möchte dich gewinnen, das mit mir zu tun. Diese Macht ist der Tod, der für sich das letzte Wort beansprucht. Der alle mundtot machen und erreichen will, dass man ihn als die größte, stärkste und höchste Macht überhaupt akzeptiert. Sehr viele tun das auch.
Aber mein Beruf war es und mein Glaube ist es, ihm zu widersprechen. Noch bei jeder Beerdigung habe ich ihm nicht meine eigenen, so doch Worte wie aus dem heutigen Lehrtext entgegengehalten und laut vorgelesen: »Eine gewaltige Stimme hörte ich vom Thron her rufen: "Hier wird Gott mitten unter den Menschen sein! Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein. Ja, von nun an wird Gott selbst in ihrer Mitte leben. Er wird alle ihre Tränen trocknen, und der Tod wird keine Macht mehr haben. Leid, Klage und Schmerzen wird es nie wieder geben; denn was einmal war, ist für immer vorbei."« Das war und ist mein Protest gegen diese Macht.
Leider ist der Tod noch immer sehr mächtig, viel, viel mächtiger als ich. Aber deswegen lasse ich mir von ihm nicht den Mund verbieten und sage kühn mit den Zusagen der Bibel: „Du bist nur eine große Macht in dieser vergänglichen Welt. Und darum bist du nur etwas Vorletztes. Du magst uns alle in Angst und Schrecken versetzen. Doch da ist einer, der sagt: »In der Welt habt ihr Angst. Aber seid getrost, ich habe diese vergängliche Welt – und damit auch den Tod – überwunden.« Vor ihm gehe ich freiwillig auf die Knie und bete ihn an. Du kannst mich zwar in die Knie zwingen, aber nicht dazu, dich anzubeten und als höchste Macht und Autorität anzuerkennen. Das werde ich nicht tun. Denn du bist auch nur ein Werkzeug in der Hand des Ewigen und Höchsten und kannst nichts anderes tun als was er will.“
Man sagt „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, doch das gilt nicht für die Hoffnung, die ich habe. Denn sie kommt nicht aus mir, sondern ist mir von Gott ins Herz gelegt. An ihr will ich festhalten bis zuletzt. Und wenn mir die Kräfte ausgehen, wird er sie für mich festhalten und erfüllen.
Mögen andere dem Tod nach dem Mund reden, ich tu’s nicht. Mögen andere vor ihm verstummen, ich widerspreche ihm solange ich kann. Und wenn mir Gott die Gnade schenkt, will ich mit meinem letzten Atemzug sagen: „Herr, du bist da. Trage mich.“

Gebet mit dem Losungswort: Herr, du weißt, mein Glaube und meine Kraft sind begrenzt. Ich fürchte mich vor dem Verderben, das droht, vor Krankheit und Tod, vor Krieg und Gewalt. Aber ich bin ja nicht auf mich allein gestellt. Ich vertraue auf dich und glaube, dass du mir zur Seite stehst und auch in schweren Zeiten treu bleibst. Dir gehöre ich in Zeit und Ewigkeit. Das macht mich wieder froh und gibt mir neuen Lebensmut. Das gibt mir die Kraft, dich zu loben und auf dich zu hoffen bis zuletzt. Schenke mir diese Kraft. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

Mittwoch, 18. Januar 2017

Glaube kann glücklich machen hl

Losung: Ich will mich freuen des HERRN und fröhlich sein in Gott, meinem Heil. Habakuk 3,18

Lehrtext: Der Kämmerer zog seine Straße fröhlich. Apostelgeschichte 8,39

Liebe Leserin, lieber Leser,

der „Kämmerer“, von dem im Lehrtext die Rede ist, war Finanzminister der Königin von Äthiopien. Er war schwarz und Jude. In dieser doppelten Eigenschaft dürfte er heute in manchen Teilen der Welt und vielleicht auch unseres Landes angefeindet werden. Damals aber scheint das kein Problem gewesen zu sein. Vom Rassismus gegenüber Schwarzen finde ich in der Bibel keine Spur. Und da Jesus auch Jude war, verbietet sich wenigstens den Christen jede Art von Antisemitismus von selbst.
     Dieser Finanzminister war in einem eigenen Wagen unterwegs. Heute würde er in einem Privatjet reisen. Er hatte eine Wallfahrt nach Jerusalem unternommen und war auf dem Heimweg. Dabei kam er mit Philippus ins Gespräch, dem Gott den Auftrag gegeben hatte, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Sie sprachen über das Verständnis der Bibel, damals das Alte Testament, und was darin bereits auf Jesus Christus hinweist. Schließlich äußerte die hochgestellte Persönlichkeit den Wunsch getauft zu werden, um fortan als Christ zu leben. Für die äthiopischen Christen ist das noch heute eine zentrale Geschichte ihres Glaubens und das Gründungsdokument ihrer Kirche.
     Bemerkenswert ist, was der Lehrtext sagt, nämlich dass dieser Mann nach seiner Taufe frohen Herzens weitergereist ist. Offenbar ist das die Wirkung, wenn ein Mensch zum Glauben an Jesus Christus kommt und getauft wird, dass er fröhlich ist. Schließlich sind wir doch als Christen erlöst von aller Macht des Bösen und des Todes. Wir werden nicht erlöst, sondern wir sind es längst und das nicht aus eigener Glaubenstüchtigkeit, sondern durch Jesus, der uns bedingungslos liebt. Wenn das kein Grund zur Freude ist!
     Das alles ist ja nun nicht neu und könnten wir alle wissen. Aber nun gibt es leider Gottes einen großen Unterschied zwischen dem, was man weiß und dem, wie es einem geht. Ich rede mal von mir. Ja, ich bin immer wieder mal froh, dass ich glauben kann. Oft ist das spät abends, wenn ich endlich im Bett liege und darüber nachdenke, wie gut alles in allem Gott zu mir ist. Und manchmal, das gestehe ich jetzt mal, obwohl es für mich etwas sehr Persönliches ist, bin ich dabei richtig glücklich. Und dann weiß ich: nie, nie, nie will ich diesen Glauben verlieren, geschehe was da wolle. Und ich weiß auch, Gott kann mich glücklich machen unabhängig davon, wie Menschen zu mir sind. Und so liebe ich es, in diesem Glauben, in diesem Gefühl einzuschlafen.
     Leider ist das nicht jede Nacht so. Manchmal bin ich eben noch so mit den Dingen des Tages beschäftigt, dass es nur noch zu einem kurzen, eher rituellen Gute-Nacht-Gebet langt. Das ist so, als ob ich einen Haken hinter eine religiöse Pflicht gemacht hätte. Dann verändert mich ein solches Gebet nicht besonders. Letzten Endes läuft es eben immer wieder auf dasselbe hinaus: Glaube braucht Zeit. Gebet braucht Muße. Je mehr Zeit ich mir für Gott nehme, desto mehr Möglichkeiten hat er, an mir zu arbeiten und in mir zu wirken. Je öfter ich mich am Tag seiner vergewissere, desto schneller komme ich wieder ins Lot. Je öfter und länger ich gottvergessen vor mich hinlebe, desto mehr verliere ich meine Mitte und damit meine Lebenszuversicht und Grundfreude.
     Wie auch immer, im Unterschied zur Schadenfreude oder zum kurzen Vergnügen an Besitz und Gewinn ist die innere Freude ein Zeichen dafür, dass es mir seelisch gut geht. Ich kann sie leider nicht auf Knopfdruck anknipsen. Aber ich kann schon etwas dafür tun, dass sie nicht wieder wie ein scheuer Vogel verscheucht wird. Und dann kommt es nur noch darauf an, dass sie von innen nach außen dringt und andere ansteckt. „Nur noch“? Wenn das nur immer so einfach wäre.

Gebet:
Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen.
Erzählen will ich von all seinen Wundern und singen seinen Namen.
Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen.
Ich freue mich und bin fröhlich, Herr, in dir. Halleluja! (siehe Losung)
(Evang. Gesangbuch Nr. 272)

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr


p.s. Und hier die entsprechenden Gedanken zu einem Morgengebet

Dienstag, 17. Januar 2017

"Ich weiß, an wen ich glaube." hl

Losung: Wohl dem, dessen Hilfe der Gott Jakobs ist, der seine Hoffnung setzt auf den HERRN. Psalm 146,5

Lehrtext: Paulus schreibt: Ich weiß, an wen ich glaube, und bin gewiss, dass er bewahren kann, was mir anvertraut ist, bis an jenen Tag. 2.Timotheus 1,12

Liebe Leserin, lieber Leser,

die heutige Losung ist ein Vers aus einem meiner Lieblingspsalmen. Und weil mir das, was darin zum Ausdruck kommt, am Herzen liegt, möchte ich es an dich weitergeben. Vielleicht berühren diese Worte auch dich, weil sie ein weiteres Mal davon reden, wie sich Gott insbesondere der Schwachen und Verfolgten annimmt. Zugleich geht es in diesem Psalm auch darum, sich von den Mächtigen dieser Welt nicht blenden zu lassen. Sie mögen Kaiser oder Könige sein, Präsidenten oder Kanzler – und doch sind sie so vergänglich wie du und ich. Wie auch sollen sie helfen, wenn es drauf ankommt? Sie werden mich nicht trösten. Sie werden mich nicht behüten. Sie werden mir nicht neuen Lebensmut geben. Sie werden mein Gottvertrauen nicht stärken. Sie werden mir meine Sünden nicht vergeben und aus dem Tod nicht retten.
Nein, ich erwarte mir von keinem einzigen Politiker Heil, von keinem „Führer“ der westlichen oder östlichen Welt, wie mächtig er oder sie auch immer sein mag. Da stimme ich mit dem Psalm 146 und der heutigen Losung überein:
Meine Hoffnung setze ich auf den Gott, auf den schon Abraham, Isaak und Jakob ihre Hoffnung gesetzt haben genauso wie Mose, David und alle Menschen der Bibel, die an ihn geglaubt haben.
Meine Hoffnung setze ich auf den Gott, an den auch meine Großmutter geglaubt hat und meine Patin. An den meine Vorfahren geglaubt haben, die vor 200 Jahren um ihres Glaubens willen aus ihrer alten Heimat in Österreich vertrieben worden sind, um sich hier in Franken neu anzusiedeln.
Meine Hoffnung setze ich auf den Gott von Dietrich Bonhoeffer, Martin Luther, Jan Hus, Franz von Assisi und nicht zuletzt auf den Gott des Apostels Paulus und den Vater Jesu Christi.
Und darum sage ich mit Paulus: „Ich weiß, an wen ich glaube.“ (Lehrtext) Nein, ich bin kein Glaubensheld. Ich wünsche mir mehr Festigkeit und mehr Hingabe. Doch ich habe gelernt, nicht an Gott zu zweifeln, sondern eher an mir. Und darum stelle ich lieber mich infrage als ihn.
Nun aber der Psalm 146 (siehe auch evangelisches Gesangbuch, Nummer 303):

Gebet:
1 Halleluja - lobt den Herrn! Ich will den Herrn loben, 
2 ich will ihn loben, solange ich lebe! Zur Ehre Gottes will ich singen mein Leben lang. 
3 Setzt euer Vertrauen nicht auf Menschen, die Einfluss haben und Macht ausüben! Sie sind vergänglich wie ihr und können euch nicht erretten. 
4 Sie müssen sterben, und mit ihnen vergehen ihre Pläne. 
5 Glücklich aber ist der Mensch, der seine Hilfe von dem Gott Jakobs erwartet! Glücklich ist, wer seine Hoffnung auf den Herrn setzt! 
6 Denn er hat Himmel und Erde geschaffen, das Meer und alles, was darin lebt. Niemals bricht er sein Wort! 
7 Den Unterdrückten verschafft er Recht, den Hungernden gibt er zu essen, und die Gefangenen befreit er. 
8 Der Herr macht die Blinden wieder sehend und richtet die Niedergeschlagenen auf. Er bietet den Ausländern Schutz und versorgt die Witwen und Waisen.
9 Wer treu zu ihm steht, der erfährt seine Liebe, aber wer ihn verachtet, den führt er in die Irre. 
10 Der Herr regiert für immer und ewig. Jerusalem, dein Gott wird herrschen für alle Zeiten! Halleluja!

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

Montag, 16. Januar 2017

Was Menschen von Gott wissen können hl

Losung: Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte, und außer mir ist kein Gott. Jesaja 44,6

Lehrtext: Ich beuge meine Knie vor dem Vater, der der rechte Vater ist über alles, was da Kinder heißt im Himmel und auf Erden. Epheser 3,14-15

Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn jemand seine Nasenspitze einen Zentimeter aus der Haustüre herausstreckt und dann behauptet, er hätte eine Weltreise gemacht, so ist das nur lächerlich. Noch viel lächerlicher ist, wenn Menschen zum Mond fliegen und behaupten, sie seien Weltraumfahrer oder Astronauten oder Kosmonauten. Im Vergleich zur Größe des Weltraums ist die Reise zum Mond kürzer als der Zentimeter an der Haustür. Und doch flößt uns die Berufsbezeichnung „Astronaut“ Respekt und Achtung ein. Am lächerlichsten aber ist es, wenn ein Mensch von Gott spricht und behauptet, er wisse, wer Gott sei. Da weiß ein Frosch noch mehr vom Ozean.
Gott bleibt für uns Menschen ein unauslotbares Geheimnis. Auch für jeden Theologen und sei er noch so gescheit. Wenn wir von Gott reden, so tun wir gut daran, erst einmal ganz bescheiden zu werden und uns darüber im Klaren zu sein, wie wenig ein Sterblicher den Ewigen erfassen kann. Er, der Erste und Letzte, überragt seine gesamte Schöpfung. Aber auch diese Aussage trifft noch nicht zu. Er ist das Ganze, und seine Schöpfung so viel wie eine geniale Idee.
Ja, dem größten und dem kleinsten Menschen, dem mächtigsten und dem ohnmächtigsten, dem reichsten und dem ärmsten, dem klügsten und dem dümmsten Menschen – ihnen allen, uns allen bleibt, wenn wir uns der Majestät Gottes bewusst werden, nichts anderes übrig, als vor ihm staunend auf die Knie zu gehen, ihn anzubeten und zu preisen.
So haben es die prächtigen Könige und die zerlumpten Hirten im stinkenden Viehstall vor der Futterkrippe getan, in der dieser Gott gelegen hat. So hat er sich uns gezeigt, weil wir ihn anders nicht begreifen können denn als Menschensohn. Weil wir sonst das, was wir in unserer Fantasie für mächtig und majestätisch halten mit Gott verwechseln und unsere Vorstellung von ihm in den Himmel projizieren.
Doch Jesus war kein verwunschener Gott wie der Froschkönig ein verwunschener Prinz ist. Er war ganz und gar Mensch, hatte Hunger und Durst, hat gelacht und geweint und mit den Menschen gefeiert (zum Beispiel auf der Hochzeit zu Kana) und dabei Wein getrunken und höchstwahrscheinlich auch gesungen und getanzt. Und schließlich hatte er Angst (Gethsemane), litt entsetzlich darunter, als er sich von Gott und seinen Freunden verlassen glaubte und ist qualvoll am Kreuz gestorben. Gott hat in diesem Menschen mitgelitten an unserer gottesblinden Menschenwelt und ist doch Gott geblieben.
Das gehört zu den letztlich nicht erklärbaren göttlichen Geheimnissen, dass Jesus Gott und Mensch zugleich war: Er gehörte und gehört ganz und gar auf unsere Seite und zugleich ganz und gar auf Gottes Seite. So bringt er in sich unseren himmlischen Vater mit uns zusammen. So treffen sich in ihm die Geschöpfe mit ihrem Schöpfer, die Menschen mit ihrem Gott. So versöhnt und verbindet er uns Erdenkinder mit unserem Himmelvater, uns Sterbliche mit dem Ewigen, uns Sünder mit dem Heiligen. So ist der Schnittpunkt des Kreuzes Jesu, der Treffpunkt des senkrechten mit dem waagerechten Balken, des Göttlichen mit dem Menschlichen zugleich das Zentrum seiner Botschaft, das Zentrum seines Lebens, die Antwort auf alle Fragen, die Lösung aller Geheimnisse.
Das ist es, was wir Menschen von Gott wissen  können. Mehr ist in diesem Leben nicht möglich. Mehr ist auch nicht nötig. (für Interessierte: Informationen zur Christologie)
Zuletzt bringe ich noch ein Wort aus dem Hebräerbrief, das deutlich macht, was das alles für uns bedeutet: »Doch Jesus Christus gehört nicht zu denen, die unsere Schwächen nicht verstehen und zu keinem Mitleiden fähig sind. Er musste mit denselben Versuchungen kämpfen wie wir, doch im Unterschied zu uns hat er nicht gesündigt. Er tritt für uns ein, daher dürfen wir mit Zuversicht und ohne Angst zu Gott kommen. Er wird uns seine Barmherzigkeit und Gnade zuwenden, wenn wir seine Hilfe brauchen(Hebräer 4,14.15)

Gebet: Herr, um mich für immer mit Gott zu verbinden, bist du den Menschenweg gegangen, weil du mir so in meinen Freuden, aber auch in meinen Leiden nahe sein kannst. In dir begegnet mir mein himmlischer Vater. In dir begegne ich ihm. In dir bin ich alles für ihn. In dir ist er alles für mich. Aus dir spricht sein heilsames Wort. Aus dir schaut sein liebevoller Blick. Durch dich hilft er mir mit starker Hand. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

Siehe auch Losungsauslegung vom 16. Februar 2016: Für immer verbunden