Mittwoch, 6. Dezember 2017

Es ist nicht egal, wie es zugeht hl

LosungIch will meiner Herde helfen, dass sie nicht mehr zum Raub werden soll. Hesekiel 34,22

LehrtextChristus hat die Gemeinde geliebt und hat sich selbst für sie dahingegeben. Epheser 5,25 

Liebe Leserin, lieber Leser,

bist du mit unserer Regierung zufrieden? Wahrscheinlich kannst du einige Dinge nennen, die besser sein könnten. So geht es mir auch. Und allmählich wird es auch Zeit, dass wir endlich wieder eine handlungsfähige, stabile Regierung bekommen, damit wichtige Entscheidungen getroffen und Reformen durchgeführt werden können. Vor allem im Bereich der Landwirtschaft herrscht dringender Handlungsbedarf, wenn ich an das viele Pflanzengift und die Gülle-Mengen auf Feldern und Wiesen denke Dadurch hat die Artenvielfalt bei den Blühpflanzen dramatisch abgenommen und ein folgenschweres Insekten-  und Vogelsterben eingesetzt. Wir erleben das auf dem Land hautnah. Unser 'Tropfen auf den heißen Stein' sind viele Nistkästen, die wir in unserem naturnahen Garten aufhängen. Und jetzt im Winter füttern wir fleißig die Vögel. Da aber ihr Nahrungsangebot im Sommer durch die industrielle Landwirtschaft drastisch zurückgegangen ist,  werden wir sie nun ganzjährig füttern, vor allem während der Brutzeit. 
     Auf diesem Politikfeld hat unsere Regierung bisher keine gute Arbeit gemacht. Es wird höchste Zeit, dass sich das ändert. Sonst wird weiter aus kurzsichtigen Profitinteressen an dem Ast gesägt, auf dem wir alle sitzen. Denn das große Sterben macht bei Bienen und Vögeln nicht halt. 
     Andererseits gilt aber auch, dass wir in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern noch immer gut dran sind. Unsere Demokratie funktioniert, ebenso unser Rechtsstaat. Das war zur Zeit des Propheten Hesekiel anders. Und bis heute werden viele Menschen vor allem in Afrika, Asien und Lateinamerika schlecht regiert. Auf ihre politischen Führer trifft weitgehend zu, was der Prophet zu den Regierenden seiner Zeit gesagt hat:
     Wieder empfing ich eine Botschaft vom HERRN. Er forderte mich auf: »Du Mensch, richte den führenden Männern von Israel diese Worte aus! So spricht Gott, der HERR: Wehe euch, ihr Führer Israels! Ihr solltet für mein Volk wie Hirten sein, die ihre Herde auf eine gute Weide führen. Aber ihr sorgt nur für euch selbst. Die Milch der Schafe trinkt ihr, aus ihrer Wolle webt ihr euch Kleidung, und die fetten Tiere schlachtet ihr (= ihr legt ihnen eine drückende Sreuerlast auf). Aber um eure Herde kümmert ihr euch nicht! Stattdessen herrscht ihr mit Härte und Gewalt. Ich, Gott, der HERR, schwöre, so wahr ich lebe: Jetzt ist Schluss damit!  Anstatt euch um die Herde zu kümmern, habt ihr nur an euch selbst gedacht. 
     Darum lasst es euch gesagt sein, ihr Hirten: Ihr bekommt es mit mir zu tun! Ihr sollt nicht länger ihre Hirten sein. Ich lasse nicht mehr zu, dass ihr nur für euch selbst sorgt; ich rette die Schafe aus euren Klauen, damit ihr sie nicht mehr auffressen könnt!« Denn so spricht Gott, der HERR: »Von nun an will ich mich selbst um meine Schafe kümmern und für sie sorgen. Ich rette meine Schafe vor euch und eurer rohen Gewalt« (Losung).
     Dieser Abschnitt aus dem Prophetenbuch ist ein weiteres Beispiel dafür, dass es Gott nicht egal ist, wie es seinen Menschen geht, wie sie behandelt und regiert werden. Und deshalb haben die Gläubigen bis heute den Auftrag, die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft mit ihrem Gebet, aber auch mit Kritik zu begleiten, damit diese die Missstände beseitigen und zum Wohl des Landes regieren. Nein, wir können uns nicht raushalten, weil wir es nicht dürfen.
     Im Lehrtext heißt es, dass Jesus seine Gemeinde geliebt und sein Leben für sie gegeben hat. Der Apostel nimmt das als Beispiel, dass Männer ihre Frauen wie das eigene Leben lieben sollen. Es ist eben nicht egal, wie es im alltäglichen Zusammenleben, wie es in der Partnerschaft und Familie zugeht. Geht es im Kleinen gut, wirkt sich das positiv auf das Land im ganzen aus, denn auch „das Private ist politisch“ (Parole der Frauenbewegung)

Gebet: Herr, ich bitte dich für alle, die unser Land regieren, für die Politiker in Berlin genauso wie für die Bürgermeister und Gemeinderäte in unseren Dörfern: Gib ihnen deinen Geist, dass sie sich besonnen und verantwortungsbewusst für das Wohl der Menschen einsetzen, die du ihnen anvertraut hast, dass sie die Schöpfung bewahren und unsere Lebensgrundlagen erhalten, dass sie der Gerechtigkeit und dem Frieden dienen. Segne du ihre Arbeit. Segne aber auch unsere Bemühungen, wenn wir im Kleinen unseren Teil für das große Ganze tun. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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