Dienstag, 10. Oktober 2017

Die Aufgeregten, die Irrenden und ich hl

Losung: Ich pries und ehrte den, der ewig lebt, dessen Gewalt ewig ist und dessen Reich für und für währt. Daniel 4,31-32 

LehrtextMan muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. Apostelgeschichte 5,29 

Liebe Leserin, lieber Leser,

Gott mehr gehorchen als den Menschen? Das kann ich nicht von anderen erwarten, nur von mir selbst. Aber was heißt das in dieser Zeit und an diesem Ort? Niemand verlangt von mir, dass ich Gott abschwöre. Niemand, dass ich meinen Glauben aufgebe. Hier und jetzt zu glauben, ist kein Opfer. Vielleicht, dass einige nachsichtig über mich lächeln, wenn ich von meinem Glauben erzähle. Vielleicht, dass andere deswegen hinter meinem Rücken über mich tuscheln. Das kann ich leicht aushalten. Aber zunächst muss ich doch die Frage an mich selbst stellen, gehorche ich Gott wirklich mehr als den Menschen? Und was könnte das bedeuten?
     Ich meine, dass das, was Gott in der Bibel zu mir und anderen sagt, das entscheidende Wort ist, das ich hören und nach dem ich mich richten kann. Ob ich das auch tue, steht auf einem anderen Blatt. Da ist so vieles, was andere Tag für Tag zu mir sagen, die Medien, die Werbung, Verwandte, Arbeitskollegen und Freunde … Es ist schon gut, wenn ich auf manches höre. Aber ich will und kann doch nicht gleich mein Leben danach ausrichten. Menschen sind schnell aufgeregt, sie irren sich, haben falsche Informationen, lassen aus dem, was sie sagen, ihre Absichten oder Ängste sprechen, ihre Sorgen oder Interessen. Nein, sie können und sollen nicht das letzte Wort haben. Und auch meine eigenen Gefühle und Gedanken sollen und können nicht das letzte Wort sein. Denn ich bin es ja nicht, der die Welt regiert und die Zukunft kennt. Was weiß ich schon von dem, was sein wird? Was weiß ich schon von dem, was ist? Kenne ich mich wirklich aus? Blicke ich durch? Weiß ich denn genau, was zu tun ist?
     Nein, das weiß ich nicht. Aber das kann ich tun, dass ich mich von anderen und auch von mir selbst nicht verrückt machen lasse. Die Welt wird nicht untergehen, nur weil ein paar das befürchten. Unser Land wird nach der Wahl nicht im Chaos versinken, nur weil ein paar das behaupten. Der Islam wird Deutschland nicht erobern und uns allen seine Gesetze aufzwingen. Die 1,2  Prozent Flüchtlinge hier werden uns, den 98,8 Prozent deutschen Staatsbürgern nicht den Wohlstand wegnehmen. Die Autos mit Dieselmotoren werden uns nicht in naher Zukunft vergiften. Und die Präsidenten von Nordkorea und den USA werden nicht einen Atomkrieg vom Zaun brechen und uns alle in den Untergang reißen. 
     Denn ich vertraue darauf, dass da einer ist, »der ewig lebt, dessen Gewalt ewig ist und dessen Reich für immer besteht.« (Losung) Er ist es, der alles in der Hand hat, die große weite Welt und mein kleines Leben. Der alles regiert und alles überblickt. Der einen Plan mit seiner Schöpfung hat und weiß, was er will. Auf ihn will ich hören, nach ihm mich richten. Er ist es, der das erste Wort hatte. Er wird auch das letzte haben. 

Gebet: Herr, wenn ich wieder einmal von Nachrichten beunruhigt werde, dann will ich aufstehen, nach oben blicken und sagen: Du bist über allen und allem. Mögen die Mächte dieser Welt noch so sehr toben, nur was du willst, geschieht. So halte ich mich an das, was du durch die Worte, Taten und das Leben deines Sohnes Jesus Christus zu mir sagst. Darauf will ich vertrauen. Das macht mich zuversichtlich und ruhig. Dafür will ich dich preisen. Amen

Im Sturm der Welt 
sei du mein heimlich Zelt, 
der Anker, der mich hält, 
wenn alles zaget. 
In Not und Pein 
nimm mich, o Liebe, ein; 
so harr ich kindlich dein, 
bis dass es taget.  
Johann Wilhelm Berger (1747 - 1829)

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

2 Kommentare:

  1. Lieber Herr Löhr, auf der Suche nach Auslegung der Tageslosung bin ich Ihre Seite gefunden. Ich freue mich jeden Tag auf Ihre ansprechende Texte. Dafür danke ich Ihnen und unserem Gott, für Ihre Arbeit. Manches wird dadurch für mich leichter....
    Herzliche Grüße. Sigrid

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  2. Vielen Dank, liebe Sigrid, ihr Kommentar ermutigt mich, weiterzumachen.

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