Montag, 25. September 2017

Nie wieder ein schlechtes Gewissen hl

LosungSein Zorn währet einen Augenblick und lebenslang seine Gnade. Den Abend lang währet das Weinen, aber des Morgens ist Freude. Psalm 30,6 

LehrtextAus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es. Epheser 2,8 

Liebe Leserin, lieber Leser,

hat dir die Religion schon mal ein schlechtes Gewissen gemacht oder Angst? Ist es vielleicht heute noch so, dass du dich mit Blick auf Gott manchmal nicht wohlfühlst, weil du seine Missbilligung zu spüren meinst oder gar seinen Zorn? Dann frage dich, wem dein schlechtes Gewissen tatsächlich nützt. Gott, wie er mir in Jesus begegnet, hat jedenfalls kein Interesse daran. Er hat es nicht nötig, dass du dich seinetwegen schlecht fühlst. Warum auch? 
     Aber mit Religion und schlechtem Gewissen wurden schon immer Geschäfte gemacht. Denn damit haben Religionsführer die Gläubigen in der Hand. Man kann dann auf sie Druck ausüben, sie manipulieren und beherrschen. Man kann ihre Ergebenheit erpressen und damit auch ihr Geld. Und man kann dann die Gläubigen damit wieder zufrieden stellen, dass man ihnen einredet, sie wären Mitglieder der einzig wahren Religion oder Kirche oder Glaubensgemeinschaft. Sie würden zu den Erwählten gehören, zu den Geretteten, zu denen, die auf der richtigen Seite sind.
     Gott sei Dank wendet sich das Blatt. Immer mehr fragen sich, welche Art von Verkündigung, Gottesdiensten oder Seelsorge hilft mir und tut mir gut. Immer weniger fragen danach, ob sie das dürfen, nämlich dorthin zu gehen, wo sie Brot statt Steine bekommen, wo ihre Seele statt wird statt hungern zu müssen egal um welche Konfession oder um welche Kirchengemeinde es sich handelt. Du bist gegenüber deiner Kirche, deinem Bekenntnis, deiner Gemeinde und deinem Pfarrer / deiner Pfarrerin frei. Du hast keinerlei Verpflichtung, irgendwo dabei zu sein oder mitzumachen, wo es dir nicht gut geht. 
     Nicht du hast eine Bringschuld, sondern deine Kirche oder Gemeinde. Sie hat die Pflicht und Schuldigkeit, dir den liebenden Gott nahezubringen, an den zu glauben und mit dem zu leben eine Freude ist. Sie hat die Aufgabe, dir das Liebesgebot nahezubringen, demzufolge du Gott und deine Mitmenschen lieben sollst wie dich selbst. Und wenn du das nicht tust, musst du dich nicht vor einer göttlichen Strafe fürchten, sondern über dich selbst ärgern, dass du dir die Folgen selber eingebrockt hast.
     Schon im Alten Testament ist das Verhältnis von Gottes Zorn zu seiner Gnade das von 'Augenblick' zu 'lebenslang' (Losung) Wie lange dauert wohl einen Augenblick: Eine Zehntelsekunde? Eine Sekunde? Oder auch zwei? Und wie lange dauert ein Leben? Heutzutage kann es in unserem Land 90 und mehr Jahre dauern. Vergiss also das Gerede von Gottes Zorn. Es hat seine Zeit gehabt. Halte dich an seine Gnade. Sie ist teuer. Sie hat Gott seinen Sohn gekostet. Und du bekommst sie von ihm geschenkt. 
     Der Lehrtext sagt ein weiteres Mal mit aller wünschenswerten Deutlichkeit: Nicht deine moralischen Bemühungen sind es, nicht deine religiösen Anstrengungen, nicht deine Leistungen und Erfolge, womit du auf Gott Eindruck machen könntest, um sein Wohlwollen zu gewinnen. Es ist einzig allein seine Sache und einzig allein sein Geschenk, dass er dein Vater ist und du sein Sohn / seine Tochter - und das für immer. Deine Sache ist es, das vertrauensvoll anzunehmen und in diesem Glauben zu leben.
     Darum lass dir nie wieder von einem Papst, einem Bischof, einem Dekan, einem Pfarrer, einem Gemeinschaftsleiter oder Hauskreisleiter im Hinblick auf deinen Glauben und dein Leben ein schlechtes Gewissen oder gar Angst machen. Halte dich lieber gleich an Gott, der dir in Jesus begegnet, an den barmherzigen und gnädigen, an den, der ermutigt, tröstet und vergibt.

Gebet:  Herr, du zwingst mich nicht, an dich zu glauben und dich zu lieben. Du freust dich aber, wenn ich aus freien Stücken zu dir komme. Du hilfst mir gerade da, wo ich versagt habe. Du liebst mich gerade da, wo ich deine Liebe brauche. So machst du mir Mut zum Leben und schenkst mir Freude am Glauben. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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