Montag, 21. August 2017

Giftige Wörter hl

LosungDer HERR verstößt nicht ewig; sondern er betrübt wohl und erbarmt sich wieder nach seiner großen Güte. Klagelieder 3,31-32 

LehrtextDer Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus, der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen. 1.Petrus 5,10 

Liebe Leserin, lieber Leser,

kennst du das? Wenn zwei sich streiten, werfen sie sich gegenseitig oft Pauschalurteile an den Kopf. Dann sagt einer zum anderen: „Du hast das schon immer falsch gemacht. Du wirst dich nie ändern.“ Immer und nie – zwei kleine aber ganz gefährliche Wörter. Sie machen eine Kritik absolut. Sie lassen keinen Spielraum mehr. Sie vergiften die Auseinandersetzung und machen Zugeständnisse und Kompromisse nahezu unmöglich. Wenn man schon streitet, - und manchmal muss man streiten, damit die Luft wieder rein und ein neuer Anfang möglich wird, – wenn man schon streitet, dann sollte man tunlichst nicht diese beiden giftigen Wörter verwenden.
     Mit ihnen kann man sich auch selbst vergiften, wenn man zu sich sagt: 'Ich werde immer scheitern, ich werde nie mehr gesund, ich hab immer Unglück, es wird nie mehr besser …'
In jener Zeit, als unsere heutige Losung entstanden ist, sagten viele Israeliten: „Es geht uns so schlecht, Gott hat sich also für immer von uns abgewandt. Er wird uns für immer zürnen. Nie wieder werden wir seine Güte erleben.“ 
     Doch dann gibt es plötzlich Widerspruch gegen dieses Selbstmitleid, und der, auf den die Losung zurückgeht, sagt: „Stopp! Hört auf mit dem Gejammer. Wer sagt denn, dass Gott sich uns nicht mehr zuwendet? Er? Nein, ihr seid es selbst, euer Kleinglaube, euer fehlendes Gottvertrauen, euer gottloser Pessimismus. Fasst also wieder Vertrauen in Gottes Barmherzigkeit. Er ist doch unser aller Vater und längst nicht so hartherzig, wie ihr meint. Die schlechte Zeit jetzt, sie wird vorübergehen und  es werden wieder bessere Zeiten kommen. Das steht fest. Darauf schaut. Also weidet euch nicht am eigenen Elend, sondern hofft auf den gütigen Gott.“
     Wie ist das bei dir? Bist du pessimistisch? Du hast keinen Grund dazu, solange du auf den Gott vertraust, der alles regiert und alles in seiner Hand hat, die schlechten Zeiten und die guten. Er kann und er wird auch dein Unglück wenden, falls du gerade eines erleben solltest. Das dauert vielleicht noch, aber es wird geschehen. Und es wird umso eher geschehen, wenn du auf seine Hilfe vertraust und umso später oder überhaupt nicht, wenn du alle Hoffnung aufgegeben hast.
     Was im heutigen Lehrtext steht, das wurde nicht nur zu den Christen damals vor 2000 Jahren gesagt. Das wird dir und mir auch heute wieder gesagt: Die Zeit des Leidens wird nicht für immer bleiben. Sie wird ein Ende haben. Denn wir haben keinen Gott, der niederdrückt und schwächt, sondern der aufrichtet und stärkt.     

Gebet: Herr, dass wir gute und schlechte Zeiten erleben, ist normal. Aber unnormal ist es, nur gute oder nur schlechte Zeiten zu haben. Denn du regierst die Zeit und weißt, dass nichts blleibt wie es ist. So bitte ich dich für mich und jeden, der diese Auslegung und dieses Gebet liest: Stärke uns in dem Vertrauen, dass du ein barmherziger Gott bist, der seine Menschen nicht dem Leid überlässt, sondern ihnen wieder heraus hilft. Amen

Herzliche Grüße 

Hans Löhr

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