Freitag, 5. Mai 2017

kompromisslos lieben hl

LosungDu sollst dein Herz nicht verhärten und deine Hand nicht zuhalten gegenüber deinem armen Bruder. 5.Mose 15,7

LehrtextWenn jemand dieser Welt Güter hat und sieht seinen Bruder darben und verschließt sein Herz vor ihm, wie bleibt dann die Liebe Gottes in ihm? 1.Johannes 3,17 

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich glaube, wer zu anderen nicht barmherzig sein kann, verschließt sich der Barmherzigkeit Gottes. Wer für andere kein Herz hat, verschließt sich der Liebe Gottes. Das ist in meinen Augen eine große Tragödie. Denn wie soll jemand, der blind ist, von der Farbe reden, wie ein Sprichwort sagt? Wie soll einer, dessen Herz kalt ist, selbst warm werden? Aber, so mag jetzt jemand einwenden, ich liebe doch meine Familie. Ich tue denen, die mich lieben, viel Gutes. Reicht das nicht?
     Jesus sagt dazu den Satz, der an Klarheit nichts zu wünschen übrig lässt und bei dem es keine Ausreden gibt:
31 Behandelt die Menschen so, wie ihr von ihnen behandelt werden möchtet.
32 Oder wollt ihr etwa noch dafür belohnt werden, dass ihr die Menschen liebt, die euch auch lieben? Das tun selbst die Leute, die von Gott nichts wissen wollen. 33 Ist es etwas Besonderes, denen Gutes zu tun, die auch zu euch gut sind? Das können auch Menschen, die Gott ablehnen. 34 Und was ist schon dabei, Leuten Geld zu leihen, von denen man genau weiß, dass sie es zurückzahlen? Dazu braucht man nichts von Gott zu wissen.
35 Ihr aber sollt eure Feinde lieben und den Menschen Gutes tun. Ihr sollt anderen etwas leihen, ohne es zurückzuerwarten. Dann werdet ihr reich belohnt werden: Ihr werdet Kinder des Höchsten sein. Denn auch  er ist gütig zu Undankbaren und Bösen. 36 Seid barmherzig, wie euer Vater im Himmel barmherzig ist!«
 (Lukas 6,31-36 oder Matthäus 5,44-48)
     Jesus hat kein Interesse daran, ob ich dem herrschenden Zeitgeist gemäß ein anständiger Menschen bin. Was Menschen für gut und böse halten, kann sich im Lauf der Zeit ändern, so zum Beispiel während des Nationalsozialismus. Er hat, anders als meine Mitmenschen, an meiner bürgerlichen Moral kein Interesse. Damit kann ich weder ihn noch Gott beeindrucken. Mit einer Ausnahme: Wenn es um die Liebe geht, kennt er keine Kompromisse, keine Ausnahmen und keine Ausreden. Denn wer Gott und seine Mitmenschen – auch seine Feinde! – liebt wie sich selbst, ist frei und braucht keine weiteren Gebote und Regeln. Wie auch der Bischof und Kirchenvater Augustinus vor 1600 Jahren gesagt hat: dilige et quod vis fac - liebe und tue, was du willst!
GebetHerr, ich liebe dich. Das sagt sich leicht. Doch ich will es dir damit zeigen, wie ich zu anderen Menschen bin, auch zu denen, die mir nicht sympathisch sind. Du selbst gibst mir mit deiner Liebe die Kraft dazu. Und wenn ich dabei versage, gibst du mir eine neue Chance. Amen

Herzliche Grüße 

Hans Löhr

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