Donnerstag, 2. Februar 2017

Heiße Ziegenmilch hl

Losung: Es werden Wasser in der Wüste hervorbrechen und Ströme im dürren Lande. Jesaja 35,6

Lehrtext: Wen dürstet, der komme; wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst. Offenbarung 22,17

Liebe Leserin, lieber Leser,

Auf dem Gipfel des Olymp 1970.
HL ist Dritter von links.
hast du schon mal heiße Ziegenmilch getrunken? Ich schon. Obwohl ich sonst nie heiße Milch trinke, weil ich seit früher Kindheit einen Ekel vor Milchhaut habe. Und Ziegenmilch schon gleich gar nicht. Die schmeckt schon sehr eigenartig. Aber das Beste, was ich je in meinem Leben getrunken habe, war heiße Ziegenmilch. Und das kam so:
     Nach dem Abitur bin ich mit drei Schulfreunden nach Griechenland gefahren und dabei haben wir auch den seit der Antike berühmten Götterberg, den Olymp, bestiegen.
     Wir waren nicht besonders ausgerüstet. Einer meiner Freunde, der später Kinderarzt geworden ist, trug nur Turnschuhe. Wir hatten keine Rucksäcke und wir hatten auch zu wenig zu trinken dabei. Der Weg auf den Olymp ist, abgesehen von den letzten Metern zum Gipfel, bergsteigerisch nicht besonders anspruchsvoll. Man geht stundenlang durch eine wunderschöne Natur ohne Dörfer und Kioske.
     Anfangs waren wir noch ganz munter. Doch dann brannte die Sonne Griechenlands immer heißer und der Durst wurde immer brennender. Wir mussten es bis zur einzigen Hütte unterhalb des Gipfels schaffen. Und so schleppten wir uns mit letzter Kraft und ziemlich dehydriert unserem Nachtquartier entgegen. „Hoffentlich ist die Hütte bewirtschaftet“, ging es jedem von uns durch den Kopf. 
     Sie war es. Drumherum weidete eine Herde Ziegen. Als wir ausgelaugt ankamen und um ein Getränk baten, gab uns der Hüttenwirt heiße Ziegenmilch. Er wusste offenbar, dass das in unserem Zustand das beste Getränk für uns war. Ich hätte lieber eine Cola getrunken oder ein Bier oder wenigstens Wasser. Einerlei, Hauptsache trinken. Und dann trank ich sie, die heiße Ziegenmilch. Geschmack und Milchhaut waren mir völlig egal. Doch sie schmeckte in diesem Augenblick, wie ich schon sagte, wunderbar. Seitdem habe ich nie wieder einen so brennenden Durst verspürt und dagegen ein so köstliches Getränk getrunken.
     In heißeren Ländern, so auch in Israel und Palästina, wissen mehr Menschen als hierzulande was Durst ist. Vor allem in biblischen Zeiten gab es nur Brunnen und die eine oder andere Quelle, wo man den Durst löschen konnte. Wer da durch die Negev-Wüste nach Jerusalem reiste, war froh, wenn er rechtzeitig einen Ort erreichte, an dem es Wasser gab. Und wenn der Weg weit und die Sonne heiß war, hat sich so mancher Wanderer gewünscht, dass doch Wasser aus der Wüste hervorbrechen möchte (Losung), damit er seinen Durst löschen und am Leben bleiben könnte.
     In Deutschland muss niemand verdursten. Da gibt es Wasser in Hülle und Fülle. Niemand? Und was ist mit der Seele? Sie dürstet doch auch. Dürstet nach Liebe und Geborgenheit, nach Sinn und Trost, vielleicht auch nach Vergebung. Ob es in unserem Land viele Menschen gibt, deren Seele verdurstet ist und die biologisch trotzdem weiterleben, überleben, solange der Körper noch funktioniert?
     Der Lehrtext lädt uns ein, lädt alle Menschen ohne Ausnahme ein, zu Jesus zu kommen und das Wasser des Lebens zu nehmen, welches aus drei Quellen fließt, aus Glaube, Liebe und Hoffnung.

Gebet: Herr, woran sollte ich den glauben, worauf vertrauen, wenn nicht auf dich? Wer sollte mich lieben in Schuld und Versagen, wenn nicht du mich? Auf wen könnte ich hoffen, wenn viele die Hoffnung verlieren, wenn nicht auf dich? Du löscht den Durst meiner Seele. Du belebst mich von neuem, wenn ich matt geworden bin. Du erquickst mich mit dem Wasser des Lebens. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen