Dienstag, 14. Februar 2017

Dieser Gott ist tot hl

LosungHERR, du bist's allein, du hast gemacht den Himmel und aller Himmel Himmel mit ihrem ganzen Heer, die Erde und alles, was darauf ist, die Meere und alles, was darinnen ist. Nehemia 9,6 

LehrtextVon ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Römer 11,36 

Liebe Leserin, lieber Leser,

     nein, Gott kann „man“ nicht beweisen. Auch nicht aus der Schöpfung. Alle Versuche, dies zu tun, sind widerlegt. Ebenso kann man nicht beweisen, dass Gott nicht ist. Aber, und das sage ich jetzt mit allem Selbstbewusstsein: Ich bin mir selbst ein Gottesbeweis. Die Tatsache, dass ich überhaupt bin, ist mir Beweis genug. Das gibt mir ein ganz bestimmtes Bewusstsein meiner selbst. So verstehe ich mich nicht als Produkt eines kosmischen Zufalls, den niemand erklären kann. Ich verstehe mich als ein Geschöpf, das Gott gewollt und ins Leben gerufen hat, das er liebt und bis heute behütet, dem er treu ist, dem er gnädig ist, dem er vergibt, das er aus dem Tod rettet und bei sich vollendet. 
     Nein, das alles kann ich nicht beweisen. Das kann ich nur glauben. Aber was heißt schon „nur“? Ich finde das wunderbar, dass ich das glauben kann und zwar nicht aus eigener Einbildungskraft, sondern weil ich der Bibel vertraue und insbesondere Jesus, wie er mir Gott zeigt und wie Gott mir in ihm begegnet.
     Hand aufs Herz, was wäre denn die Alternative zu einem solchen wunderbaren Glauben? Irgend so ein armseliger Atheismus? Die Anbetung meines begrenzten Verstandes? Das Mitschwimmen im breiten Strom der Gottesblinden? Was hätte ich denn davon? Den zweifelhaften Ruhm, ein aufgeklärter Intellektueller zu sein? Die Anerkennung, ein ganzer Kerl zu sein, der allein zurechtkommt und keinen Gott braucht? Wie erbärmlich ist das denn?!
     Ich kenne sie doch, die Agnostiker, denen Gott wurscht ist und die militanten Atheisten, die meinen, ihn mit ihrem Verstand entzaubern und in Luft auflösen zu können. Manchmal lächeln sie nachsichtig oder vielsagend über mich. Aber öfter noch überkommt den einen oder anderen auch so etwas wie Heimweh danach, im Glauben geborgen zu sein, wenn er erlebt, wie ich unbeirrt an meinem Gottvertrauen festhalte. Natürlich erlebe auch ich Glaubensschwankungen. Aber sie führen nicht dazu, dass ich an Gott zweifeln würde, sondern wenn schon, dann an mir.
     Manchmal denke ich mir, was habe ich doch für eine Gnade, dass ich nicht diesen Gott glauben oder ablehnen muss, den so viele im Sinn haben, wenn von ihm die Rede ist, den Wolken-Gott mit langem Bart oder den Zeigefinger-Gott, der mir aus Moral-Gründen ein schlechtes Gewissen machen will. Dieser Gott ist tot. Da hat Nietzsche recht. Jedenfalls für mich. Ebenso jener Gott, der seine Geschöpfe verdammt, wenn sie nicht den „richtigen“ Glauben haben. Ich frage mich, was bilden sich eigentlich die ein, die sich für erwählt halten auf Kosten aller anderen, die verloren sein sollen? Nun gut, wenn sie das brauchen, um sich ein bisschen bedeutend zu fühlen, sollen sie das denken, solange sie anderen damit nicht das Leben zur Hölle machen.
     Der Lehrtext sagt es mit wünschenswerter Klarheit, dass alles - und alles meint alles - von ihm und durch ihn und zu ihm gemacht ist. Damit ist eigentlich alles gesagt. Diese Welt und mit ihr alle Geschöpfe - und alle meint alle - sind nicht des Teufels, sondern Gottes. Daran halte ich fest, auch wenn manchmal das Gegenteil zu stimmen scheint. Und wenn wir beide, du und ich, gemeinsam daran festhalten, können wir uns gegenseitig in diesem Glauben bestärken und gemeinsam beten:

Gebet: Herr, du bist's, der uns beide gemacht hat. Du allein. Wir sind von dir und durch dich und zu dir. Das ist unser Weg, Anfang und Ende. Den wollen wir gehen im Vertrauen auf dich und im Glauben, dass wir gewollt, geschaffen und geliebt sind -  von dir . Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

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