Dienstag, 7. Februar 2017

Der Souverän hl

LosungIch habe die Erde gemacht und Menschen und Tiere, die auf Erden sind, durch meine große Kraft und meinen ausgereckten Arm und gebe sie, wem ich will. Jeremia 27,5 

LehrtextAlle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel von Licht und Finsternis. Jakobus 1,17 


Liebe Leserin, lieber Leser,

von dem französischen Philosophen Jean-Jacques Rousseau (1712-1778) stammt die Überlegung: "Der erste, der ein Stück Land mit einem Zaun umgab und auf den Gedanken kam zu sagen 'Dies gehört mir' und der Leute fand, die einfältig genug waren, ihm zu glauben, war der eigentliche Begründer der bürgerlichen Gesellschaft. Wie viele Verbrechen, Kriege, Morde, wieviel Elend und Schrecken wäre dem Menschengeschlecht erspart geblieben, wenn jemand die Pfähle ausgerissen und seinen Mitmenschen zugerufen hätte: 'Hütet euch, dem Betrüger Glauben zu schenken; ihr seid verloren, wenn ihr vergesst, dass zwar die Früchte allen, aber die Erde niemandem gehört'."
     Das ist schön gesagt und da ist auch was dran. Aber hinter das Streben nach Eigentum können wir nicht mehr zurück und leider auch nicht hinter seine Perversion, die Gier. Und trotzdem brauchen wir solche Worte und erst recht das Wort Gottes, welches die Gier immer wieder in ihre Schranken verweist. So auch die heutige Losung.
     Mit ihr werden Maßstäbe wieder zurechtgerückt. Sie ruft ins Bewusstsein, wer der eigentliche Souverän ist, der über allem Stehende. In absolutistischen Monarchien ist es der König. In einer parlamentarischen Demokratie ist der Souverän das Volk. Für die Gläubigen aber ist es Gott. Er lässt keinen Zweifel daran, wer Schöpfer, Geber und Herr aller Dinge ist. Und ich will auch nicht daran zweifeln. 
     Nicht zuletzt um meiner Kinder und Enkel willen mache ich mir klar, dass alles, was ich jetzt habe, nur geliehen ist und ich es wieder zurückgeben muss, damit andere davon leben können. Davon singt auch ein Lied aus unserem Gesangbuch mit der schönen Zeile: »Die Erde ist des Herrn, geliehen ist der Stern, auf dem wir leben. Drum sei zum Dienst bereit, gestundet ist die Zeit, die uns gegeben.« (EG 654)

Gebet: Herr, du weißt, dass ich mich schon immer an deiner Schöpfung gefreut habe. Doch je älter ich werde, desto dankbarer bin ich zugleich. Du allein bist es, den ich ehre, den ich preise und dem ich danke für alles, was das Leben ausmacht, für die vielen schönen Dinge und auch für manches Schwere. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr
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