Montag, 2. Januar 2017

einfach so hl

Losung: Du, unser Gott, bist gerecht bei allem, was über uns kommt; du hast die Treue bewahrt, wir aber haben uns schuldig gemacht. Nehemia 9,33

Lehrtext: Als die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Heilands, erschien, machte er uns selig - nicht um der Werke willen, die wir in Gerechtigkeit getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit. Titus 3,4-5

Liebe Leserin, lieber Leser,

anerkannt werden, einfach so. Mehr noch: gemocht werden, einfach so. Mehr noch: geliebt werden, einfach so - ohne dass du etwas dafür tun musst. Ohne jede Gegenleistung. Ohne dass du besondere Vorzüge an dir hast. So wie ein Kind von seiner Mutter und seinem Vater geliebt wird, einfach so, weil es ihr Kind ist, weil sie gar nicht anders können, weil es das Natürlichste von der Welt ist.
Du musst dir das nicht von Gott wünschen. Das ist bereits so. Das Einzige, was du musst, ist, dass du dir das gesagt sein lässt und für dich annimmst. Du wirst zwar auch dann von ihm geliebt, wenn du das nicht annehmen, nicht glauben kannst oder willst. Aber was gibt es Schöneres, als zu wissen und zu spüren, dass man geliebt wird?
Alle Gründe, dass du Gottes geliebtes Geschöpf bist, liegen nicht in dir oder sonst wo, sondern ausschließlich ihn im. Der Lehrtext nennt seine Freundlichkeit, seine Menschenliebe und seine Barmherzigkeit. Das aber heißt nichts anderes, als dass Gott ein großes, warmes Herz für dich hat. Warum gerade für dich? Keine Ahnung. Genauso wenig weiß ich, warum das bei mir so ist.
Doch Gott ist deswegen einigen Menschen verdächtig. Jesus Christus hat das zu spüren bekommen. Man hat ihn nicht zuletzt wegen seiner Menschenliebe und Barmherzigkeit getötet. Und warum? Weil plötzlich all die hohen und niederen Priester, Bischöfe, Pfarrer, Schriftgelehrten, Theologieprofessoren, alle Riten und Rituale, Kult und Kultus, Tempel und Kirche, Konfession und Mitgliedschaft und nicht zuletzt die Kirchensteuer keine Voraussetzungen mehr sind, um Christ zu sein, um glauben zu dürfen, um von Gott geliebt zu werden.
Alles, was ich genannt habe, verliert schlagartig seine bisherige Macht und hat nur noch die Bedeutung, dem einzelnen Menschen zu dienen und ihn im Glauben zu unterstützen und zu begleiten. Ausschließlich dafür ist der ganze Religionsapparat da.
Ja, du kannst auch ohne Kirche selig werden. Doch ich weiß von mir, wie gut es mir tut, in der Gemeinschaft mit anderen Gottesdienst zu feiern, zu beten, Gottes Wort zu hören und das Heilige Abendmahl zu empfangen. Ich schätze es, zu einer Gemeinschaft zu gehören, die unterschiedlicher nicht sein kann. Wo Jung und Alt, Gesunde und Kranke, Reiche und Arme, Intellektuelle und Handwerker, Kinder und Erwachsene, Frauen und Männer, Homosexuelle und Heterosexuelle, Kriminelle und Unbescholtene, Unanständige und Anständige, Schuldige und Unschuldige, Sünder und Gerechte, Mitglieder und Wähler aller Parteien, Einheimische und Fremde - wo sie alle gemeinsam Geschwister im Glauben sind so wie sie ja alle derselben, unantastbaren Menschenwürde teilhaftig sind. Das ist der Sinn von Kirche, besser: der Sinn einer Christengemeinde. Sie grenzt keinen aus. Ihr sollen aber alle nur aus freien Stücken angehören, weil sie das gerne möchten und nicht weil man es von ihnen erwartet oder verlangt.
Denn alle sind bereits geliebt. Auch du. Einfach so.

Gebet: Ewiger und heiliger Gott, du bist die große Macht und Kraft, die alles hervorgebracht hat, diese große Welt und mich kleinen Menschen. Aber du bist mir gegenüber nicht gleichgültig oder kalt. Ich bin hier auf der Erde, weil du es willst und weil du mich liebst. Und daran wird sich nichts ändern, was auch immer geschieht. So bist du mein großer Rückhalt. Du gibst mir das gute Gefühl, nicht allein zu sein, nicht hilflos ausgeliefert zu sein oder wegen meiner Fehler verschmäht zu werden. Auf dich setze ich mein ganzes Vertrauen. Von dir hole ich mir im Glauben immer wieder Kraft. Du bist meine Hilfe und schenkst mir deinen Frieden. Danke!

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

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