Montag, 23. Januar 2017

Den Tiger reiten hl

Losung: Sechs Tage sollst du arbeiten; am siebenten Tage sollst du ruhen. 2.Mose 34,21

Lehrtext: Christus hat für euch bezahlt und euch freigekauft, sodass ihr jetzt ihm gehört. Darum macht euch nicht zu Sklaven menschlicher Maßstäbe! 1.Korinther 7,23

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Mach dich nicht zum Sklaven menschlicher Maßstäbe“, heißt es im heutigen Lehrtext. Was könnten das für Maßstäbe sein, die man an dich anlegt? Vielleicht der Maßstab einer Leistungsanforderung, die du nie und nimmer erfüllen kannst oder der Maßstab der Mode, die du unbedingt mitmachen sollst, auch wenn es dich teuer zu stehen kommt oder die Statussymbole wie Autos, Haus, Fernreisen, Hobbys, die darüber Auskunft geben, ob du mithalten kannst oder ein möglichst hoher Ausbildungsabschluss oder ein entsprechender Kontostand oder die oberste Sprosse der Karriereleiter oder…
Gegen das alles ist nichts zu sagen, solange dich diese Maßstäbe nicht versklaven, solange du noch ein freier Mensch bleibst, der sich je nach Belieben dafür und dagegen entscheiden kann; der einmal mitmacht und ein anderes Mal seinen eigenen Weg geht. Diese „menschlichen Maßstäbe“, von denen Paulus schreibt, kann man mit einem Tiger vergleichen. Entweder scheucht er dich vor sich her, um dich dann, wenn du nicht mehr kannst, aufzufressen. Oder du reitest den Tiger, machst dich nicht zum Sklaven, sondern zum Herrn dieser Maßstäbe, indem du ihnen gebietest und ihre Grenzen aufzeigst.
Nur was ist, wenn du nichts anderes kennst, wonach du dich richten kannst als das, woran andere dich messen? Was ist, wenn du verzweifelst versuchst, überall mitzuhalten und mitzumachen auch dann noch, wenn die Kräfte und Mittel schwinden?
Paulus sagt, dass der einzige verbindliche Maßstab für einen Christen Jesus selbst ist. Der also, der dich nicht gnadenlos überfordert, sondern barmherzig mit dir ist und dich auch dann noch unterstützt, wenn du mal versagt hast. Er befreit dich von der Sünde, dass du diese vergängliche Welt zu deinem Gott und dich selbst zu ihrem Sklaven machst. Er möchte, dass du ihm gehörst und nicht fremden Ansprüchen gehorchst, die du nur um den Preis deiner Selbstaufgabe erfüllen kannst. Er will dich dazu befreien, der Mensch zu sein als der du geschaffen bist mit deinen persönlichen Möglichkeiten aber auch Grenzen.
Dazu gehört, dass du dich nicht zu Tode hetzen lässt, sondern auch mal innehältst und dich besinnst, warum und wozu du das alles tust und wer eigentlich Ursprung, Mitte und Ziel deines Lebens ist. Dazu gehören Ruhepausen und Muse, Zeit zum Nachdenken und zum Gebet; Zeiten, in denen du nicht ständig beschäftigt bist, sondern zu dir kommst.

Gebet: Herr, bewahre mich davor, dass ich mich in dieser Welt verliere und für Dinge verausgabe, die es nicht wert sind. Ich will dir dienen, weil du mir dienst, indem du mir deinen Frieden gibst und mich aus falschen Abhängigkeiten befreist. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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