Mittwoch, 30. November 2016

Mit Gott kämpfen hl

LosungIch lasse dich nicht, du segnest mich denn. 1.Mose 32,27

Lehrtext: Seid beharrlich im Gebet und wacht in ihm mit Danksagung! Kolosser 4,2

Liebe Leserin, lieber Leser,

kennst du die Geschichte, aus der die heutige Losung stammt: »Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn«? Sie ist es wert, erzählt und erinnert zu werden:
Jakob, der Sohn Isaaks, der Enkel Abrahams und Zwillingsbruder von Esau war ein elender Betrüger. Und Gott? Er hat ihn ersteinmal durch seinen Onkel Laban selber betrügen lassen, indem dieser ihm in der Hochzeitsnacht die falsche Braut untergeschoben hat. Aber bald schon hat Gott ihn reich gesegnet. Er hat den Jakob eben geliebt. Warum? Hat schon mal ein Liebender seine Liebe erklären können?
Nach vielen Jahren in der Fremde kehrt der ehemalige, mittellose Flüchtling in die Heimat und zu seinem, von ihm betrogenem Bruder zurück. Jakob ist inzwischen wohlhabend geworden. Hat nun große Herden und sendet einen Teil als Geschenk für seinen Bruder voraus. Er will in milde und versöhnlich stimmen, bevor sie sich nach so langer Zeit wieder begegnen. Denn Jakob hat Angst vor ihm. Dann kommt die letzte Nacht vor dem Wiedersehen.
Die Bibel erzählt: »Mitten in der Nacht stellt sich Jakob ein Mann entgegen und kämpft mit ihm bis zum Morgengrauen. Als der Mann merkt, dass er Jakob nicht besiegen kann, gibt er ihm einen Schlag auf das Hüftgelenk, dass es ausgerenkt wird. Dann bittet er: "Lass mich los, der Morgen dämmert schon!" Aber Jakob erwidert: "Ich lasse dich nicht eher los, bis du mich gesegnet hast!" "Wie heißt du?", fragt der Mann. Als Jakob seinen Namen nennt, sagt der Mann: "Von jetzt an sollst du nicht mehr Jakob heißen. Du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und gesiegt. Darum heißt du von jetzt an Israel." "Wie ist denn dein Name?", fragt Jakob zurück. "Warum fragst du?", entgegnet der Mann nur, dann segnet er ihn. "Ich habe Gott gesehen, und trotzdem lebe ich noch!", ruft Jakob. Darum nannte er den Ort Pnuël ("Gesicht Gottes") und Jakob zieht weiter. Da geht ihm die Sonne auf und er hinkt, weil seine Hüfte schmerzt.«
Diese Begebenheit gehört zu den rätselhaften Geschichten der Bibel, bei denen manches im Dunkeln bleibt. Aber sie enthält für dich und mich eine wichtige Botschaft: 
Es kann Zeiten geben, in denen uns nichts mehr anderes übrig bleibt, als mit Gott zu kämpfen. In denen wir ihn im Gebet packen und nicht loslassen und ihn zwingen, uns zu helfen und zu segnen. Ich weiß, das klingt irgendwie merkwürdig. Aber wenn es drauf ankommt, soll es mir egal sein, ob irgendetwas merkwürdig klingt. Dann erinnere ich mich hoffentlich an diese Geschichte und mache es wie Jakob und kämpfe, bis Gott mir gibt, was ich will.
Noch mal: Ist das überhaupt realistisch? Ist das nicht eher lächerlich, mit dem allmächtigen Gott kämpfen zu wollen? Reicht nicht, was im heutigen Lehrtext steht, dass wir am regelmäßigen Beten festhalten und darüber nicht vergessen sollen, ihm zu danken? Meistens schon, aber immer nicht.
Für Gott ist es das Zeichen eines kühnen Glaubens, wenn wir mit ihm ringen, wenn wir alles in die Waagschale werfen, alles, und uns mit dem Mut der Verzweiflung auf ihn stürzen. Wenn es überhaupt einmal dazu kommen sollte, dann nur wenige Male in unserem Leben. Aber wenn du wirklich mit dem Rücken zur Wand stehst und es keinen anderen Ausweg mehr gibt, dann kämpfe mit deinem Gott, packe ihn mit deinem Glauben, ringe ihn mit deinen Gebeten nieder, schrei ihm die Ohren voll „Ich lass dich nicht mehr los, bevor du mir nicht hilfst“ und zwinge ihn mit deinem Gottvertrauen, dass er’s tut.

Gebet: Herr, wenn es möglich ist, so erspare mir, dass ich so mit dir kämpfen muss wie Jakob. Aber wenn es nicht anders geht, dann will auch ich dich mit dem Mut der Verzweiflung packen und so lange mit dir ringen, bis du mir hilfst. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

Dienstag, 29. November 2016

Zusage für alle und jeden hl

Losung: Ich werde mich an euch als heilig erweisen vor den Augen der Nationen. Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich euch auf Israels Boden bringe, in das Land, das euren Vorfahren zu geben ich meine Hand erhoben habe. Hesekiel 20,41.42

Lehrtext: Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen. Römer 11,29

Liebe Leserin, lieber Leser,

was Gott zusagt, das hält er auch. Das ist kurz und knapp die Botschaft von Losung und Lehrtext am heutigen Tag. Dieser Satz bekommt für dich eine Bedeutung, wenn du auch weißt, was er dir zusagt. Die Bibel sagt, durch die Taufe und den Glauben gehörst du zu seinen Erwählten (= Berufenen. Siehe Lehrtext). Und was ist mit den anderen?
Dazu macht der Apostel Paulus in seinem Brief an die Christen in Rom ein paar interessante Bemerkungen. Hier ist der Abschnitt mit der heutigen Losung:
Indem die Juden die rettende Botschaft ablehnen, sind viele von ihnen zu Feinden Gottes geworden. Aber gerade dadurch wurde für euch (Römer, als ihr noch Heiden wart) der Weg zu Christus frei. Doch Gott hält seine Zusagen, und weil er ihre Vorfahren erwählt hat, bleiben die Juden sein geliebtes (!) Volk. Denn Gott fordert weder seine Gaben zurück, noch widerruft er die Zusage, dass er jemanden auserwählt hat.
Früher habt ihr Römer Gott nicht gehorcht. Aber weil die Juden Christus ablehnten, hat Gott euch seine Barmherzigkeit erfahren lassen. 
Jetzt wollen die Juden nicht glauben, dass Gott jedem Menschen durch Christus barmherzig ist, obwohl sie es doch an euch sehen. Aber auch sie sollen schließlich Gottes Barmherzigkeit erfahren. Denn Gott hat alle Menschen ihrem Unglauben überlassen, weil er allen seine Barmherzigkeit schenken will.
Daran, so glaube ich, erweist Gott sich als heilig (Losung), dass er auch für diejenigen, die nicht glauben Gott ist. Denn vom Glauben oder Wissen macht er nicht abhängig, dass er einem Menschen durch Christus barmherzig ist. Ich weiß, dass das manchen Superfrommen unter Juden und Christen nicht gefällt. Aber keine Angst, Gott liebt auch sie.

Gebet: Herr, das unterscheidet dich von allen Göttern und Menschen, dass du deine Geschöpfe voraussetzungslos liebst auch und gerade dann, wenn sie von dir nichts wissen (wollen). Das erhebt dich über sie alle und macht dich zu dem, was du bist. Dafür preise ich dich. Amen

Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr 

Montag, 28. November 2016

Voraussetzung für ein gutes Leben hl

Losung: Wohl dem, der den HERRN fürchtet, der große Freude hat an seinen Geboten! Psalm 112,1

Lehrtext: Bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist; du weißt ja, von wem du gelernt hast und dass du von Kind auf die Heilige Schrift kennst, die dich unterweisen kann zur Seligkeit durch den Glauben an Christus Jesus. 2.Timotheus 3,14-15

Liebe Leserin, lieber Leser,

möchtest du glücklich sein, hohes Ansehen genießen, reich und wohlhabend sein, aber auch großzügig und gerecht standhaft, furchtlos und unerschütterlich? Dann, so sagt es die heutige Losung, begegne Gott in Ehrfurcht und freue dich über seine Gebote.
Du meinst, das klinge doch ein bisschen arg schlicht. Dann lies mal den Psalm 112, aus dem die heutige Losung kommt:
Halleluja - lobt den Herrn! Glücklich ist, wer dem Herrn in Ehrfurcht begegnet und sich über seine Gebote freut! 2 Seine Nachkommen werden im ganzen Land hohes Ansehen genießen, denn Gottes Segen liegt auf jeder Generation, die sich von ihm nicht abbringen lässt. 
3 Bei einem solchen Menschen sind Reichtum und Wohlstand zu Hause. Unerschütterlich und treu hält er zu Gott. 4 Selbst in dunklen Stunden leuchtet ihm ein Licht, er ist voll Erbarmen, großmütig und gerecht. 
5 Gut geht es dem, der freundlich zu den Armen ist und ihnen gerne Geld leiht, der sich an das Recht hält bei allem, was er unternimmt! 6 Nichts wird ihn zu Fall bringen, einen solchen Menschen vergisst man nicht! 
7 Er fürchtet sich nicht vor schlechter Nachricht, denn sein Glaube ist stark - er vertraut dem Herrn. 8 Er lässt sich nicht erschüttern und hat keine Angst, denn er weiß, dass er über seine Feinde triumphieren wird. 9 Großzügig schenkt er den Bedürftigen, was sie brauchen; auf seine barmherzige Liebe kann man immer zählen. Darum ist er überall hoch angesehen. (Bibel: Hoffnung für alle)
Vermutlich hast du jetzt doch ein paar Einwände gegen diesen, an und für sich schönen Psalm. Ist das wirklich so einfach? Muss ich nur in den Glaubensautomaten oben die Münze der Gottesfurcht und Gebotsfreude hineinwerfen,  damit unten all das für mich herauskommt, was an Positivem in diesem Psalm steht?
Die Bibel ist mehr als dieser eine Psalm. In ihr wird auch von gegenteiliger Erfahrung berichtet, wird die Frage gestellt, warum es dem Frommen schlecht und dem Gottlosen gut geht. (Siehe Buch des Predigers Salomo). Aber nun steht mal dieser Psalm da, und ich muss mich fragen, ob ich ihm Glauben schenke oder nicht.
So viel meine ich sagen zu können: Was das Losungswort aus dem Psalm sagt, ist eine wichtige Voraussetzung für all das Positive, was dann folgt. Gott mit Ehrfurcht begegnen und sich über seine Gebote freuen – das formt den Charakter eines Menschen und lässt ihn herausragen aus der Menge derer, die nur ihren eigenen Bedürfnissen und Interessen folgen.
Aber es ist keine Garantie für all das, was im ersten Satz dieser Auslegung steht. Automatisch geht im Glauben gar nichts. Ich habe es auch da mit den Unwägbarkeiten des Lebens zu tun. Plötzlich können schwere Zeiten für mich kommen und dann auch wieder gute. Aber ich glaube, dass mich das alles von Gott nicht trennen kann. Ich glaube es. Wissen kann ich es nicht.
Und damit mich der Wind des Schicksals nicht irgendwohin weht und ich haltlos auf dem Meer der Zeit dahintreibe, bleibe ich bei dem, was ich gelernt habe (Lehrtext): Gottes Wort in der Bibel ist mein Anker, der mich hält. Ist mein Leuchtturm, der mir den Weg weist. Und der Glaube ist mein Kompass, der mich den sicheren Hafen finden lässt, wo mein Lebensschiff am Ziel ist.
Ob ich dann glücklich bin, hohes Ansehen genieße, reich und wohlhabend bin? Wer weiß. Entscheidend ist, dass da ein Kapitän ist, dem ich auf meiner Reise durch die Zeit vertrauen kann.

Gebet: Herr, alle deine Menschen möchten glücklich sein können. Wir alle möchten genug zum Leben haben und ohne Furcht sein dürfen. Darum komme auch ich zu dir und bitte, dass du mich und alle meine Lieben weiterhin segnest und beschützt. Dazu achte ich dich und höre auf dich. Doch letzten Endes liegt unser aller Schicksal in deiner Hand. Hilf uns allen über das Meer der Zeit zu dir. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

Sonntag, 27. November 2016

Gottes Wort wirkt hl

Losung: Mein Wort wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende. Jesaja 55,11

Lehrtext: Die Jünger zogen aus und predigten an allen Orten. Und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die mitfolgenden Zeichen. Markus 16,20

Liebe Leserin, lieber Leser,

man kann zum Glauben stehen wie man will. Eines ist unbestreitbar, die Worte der Bibel hatten und haben eine enorme Wirkung. Andere Worte waren oder sind auch wirkungsvoll. Doch über einen so langen Zeitraum von 3000 Jahren hatten sie nicht diese weltweite Ausstrahlung. Das ist noch kein Beweis, dass sie wahr sind. Aber ein deutlicher Hinweis darauf, dass mit diesen Worten Menschen erreicht und verändert werden.
Doch die Bibel hat nur dann diese Kraft, wenn ihre Worte auf fruchtbaren Boden fallen. Anders gesagt, wenn man ihnen glaubt und darauf vertraut. Noch einmal anders gesagt, wenn man dem glaubt und vertraut, von dem in der Bibel die Rede ist und dessen Wort sie enthält. Dann bleibt Gottes Wort nicht „leer“ (Losung), sondern ist wirksam und erfüllt Menschen mit Liebe und Hoffnung, Trost und Kraft.
Ich habe das bei mir und anderen erlebt. Ich habe gesehen, wie Gottes Wort Menschen zum Guten verändert hat, wenn es bei ihnen Glauben gefunden hat. Ich meine, dass ohne sie diese zerrissene Welt ein gottloser und trostloser Ort wäre. Und darum wünsche ich mir, dass mich sein Wort auch künftig erreicht und immer wieder neu den Glauben in mir weckt. Ich möchte mit anderen zusammen eine Bewegung sein, die sich Gottes Menschenfreundlichkeit verschreibt und dazu beiträgt, dass einer im anderen den Bruder oder die Schwester erkennt, weil wir alle gemeinsam einen himmlischen Vater haben.

Gebet:
Mein Füßen ist dein heilig‘s Wort
Ein‘ Leuchte nah und ferne,
Ein Licht, das mir den Weg weist fort;
So dieser Morgensterne
In uns aufgeht,
So bald versteht
Der Mensch die hohen Gaben,
Die Gottes Geist denen verheißt,
Die Hoffnung darauf haben.
(Lazarus Spengler, 1524)

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

Samstag, 26. November 2016

Ich bin sein Esel hl

Losung: Der Gerechte ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht. Psalm 1,3

Lehrtext: Der Geist Gottes lässt als Frucht eine Fülle von Gutem wachsen, nämlich: Liebe, Freude und Frieden, Geduld, Freundlichkeit und Güte, Treue, Bescheidenheit und Selbstbeherrschung. Galater 5,22-23

Liebe Leserin, lieber Leser,

was meinen Sie / was meinst du: Ist jemand, der das schreibt oder sagt, was im heutigen Lehrtext steht, selber immer lieb, freudenvoll, friedlich, geduldig, freundlich, gütig, treu, bescheiden und selbstbeherrscht? Also ich bin das nicht. Jedenfalls nicht immer. Ich bin und bleibe ein Sünder, also jemand, bei dem die Verbindung mit Gottes Geist immer wieder auch dünn wird oder sogar abreißt. Dann verhalte ich mich nach alten, problematischen Mustern, die ich mir im Laufe des Lebens und im Umgang mit anderen in dieser säkularen Welt angeeignet habe. Um es deutlich zu sagen: Ich weiß, dass ich eben auch lieblos, freudlos, friedlos, ungeduldig, unfreundlich, hart, unzuverlässig, unbescheiden und unbeherrscht sein kann. Darum tauge ich weder als Heiliger noch als Gerechter (Losung) noch als Vorbild.
Ich weiß aber auch oder besser, ich glaube und vertraue darauf, dass mich gerade dann, wenn ich so bin, Gott besonders lieben muss, damit in mir auch wieder andere Früchte wachsen, wie sie im Lehrtext genannt werden. Und ich glaube und vertraue darauf, dass er das um Jesu willen auch tut. Damit will und kann ich mein problematisches Verhalten nicht entschuldigen. Aber aus diesem Glauben schöpfe ich Kraft, mich nicht den negativen Gefühlen und Gedanken zu ergeben, sondern immer wieder um den Geist Gottes zu bitten, damit durch ihn auch das Gute in mir wachsen kann.
Als Christ bin ich eben nicht nur schwarz oder weiß, sondern grau wie der Esel, den sich Jesus auswählt, um auf ihm in Jerusalem einzureiten. Diese Geschichte wird am kommenden Sonntag, am 1. Advent wieder in unseren Gottesdiensten erzählt. Und da erkenne ich mich dann in dem Esel wieder und freue mich, dass Jesus auch für einen wie mich Verwendung hat.

Gebet: Herr, ich weiß, dass ich ein Sünder bin. Ich glaube aber auch, dass du mich gerecht machst. Und so bin ich beides zugleich. Das hilft mir, dass ich nicht selbstgerecht werde. Das hilft mir aber auch, dass ich an mir nicht verzweifle. Gott sei Dank muss ich nichts aus mir machen, auch keinen Gerechten, auch kein Vorbild, weil du schon alles für mich und aus mir gemacht hast, womit ich vor dir bestehen kann. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

Freitag, 25. November 2016

Der Mensch denkt. Gott lenkt. hl

Losung: Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der HERR allein lenkt seinen Schritt. Sprüche 16,9

Lehrtext: Ihr solltet sagen: Wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun. Jakobus 4,15

Liebe Leserin, lieber Leser,

was ist eigentlich aus deinen Lebensträumen und Plänen geworden? Haben sie sich erfüllt? Wurden sie übertroffen? Oder bist du dahinter zurückgeblieben?
Ich kann von mir sagen, dass manches so eingetroffen ist, wie ich es erhofft hatte. Aber es sind auch manch andere Dinge geschehen, die ich nicht planen und vorhersehen konnte. Das eine oder andere hätte ich mir gerne anders gewünscht. Manches hätte ich besser machen können, wenn ich mich geschickter angestellt hätte, wenn ich mehr Geduld gehabt hätte und besonnener vorgegangen wäre. Andererseits sind durch meine Charaktereigenschaften auch wiederum Dinge möglich geworden, die mir sonst vielleicht entgangen wären.
Aber so viel ist mir klar: Dass ich jetzt da bin, wo ich bin, dass es mir so geht, wie es mir geht, das konnte ich nicht planen und das hätte ich mir auch nicht zurechtbiegen können. Da hatte Gott seine Hand im Spiel, hat mich von manchen unliebsamen Überraschungen bewahrt, vor manchem Unglück behütet, manches wieder gerade gerückt, was ich verrückt hatte und mich von manchen Irrwegen und Umwegen immer wieder zurückgebracht. Aber er hat meine Schritte nicht nur durch helle Tage gelenkt. Er hat mich auch dunkle Erfahrungen machen lassen, damit ich daraus lernen konnte und reifer geworden bin. Letzten Endes habe ich wohl keinen Schritt getan, ohne dass er es gewusst und zugelassen hatte.
Und jetzt? Ich muss mir weiterhin bestimmte Dinge vornehmen. Mein Herz muss sich weiterhin seinen Weg erdenken (Losung). Es bleibt mir gar nichts anderes übrig, als meine Tage – zumindest in gewissem Umfang – zu planen, Entscheidungen zu treffen, loszugehen, auch wenn ich mir nicht jedes Mal sicher bin, dass der Weg der einzig richtige ist. Aber ich gehe ihn getrost, weil ich nicht zuletzt aus Erfahrung darauf vertraue, dass Gott auch weiterhin meinen Schritt durch dieses Leben lenkt so wie er will (Lehrtext) und wie es für mich gut ist.

Gebet: Herr, du willst, dass ich mich auf den Weg mache und mutig in die Zukunft gehe auch wenn ich nicht weiß, was auf mich zukommt. Denn damit zeige ich dir, dass ich dir vertraue. Du wirst mir den richtigen Weg weisen. Er wird mich zu hellen Tagen führen, aber auch immer wieder einmal in ein finsteres Tal. Doch auch dann bist du ja bei mir und führst mich wieder hinaus ans Licht. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

Donnerstag, 24. November 2016

Mein Erlöser lebt hl

Losung: Ich weiß, dass mein Erlöser lebt. Hiob 19,25

Lehrtext: Paulus schreibt: Das ist gewisslich wahr und ein Wort, des Glaubens wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, die Sünder selig zu machen, unter denen ich der erste bin. 1.Timotheus 1,15

Liebe Leserin, lieber Leser,

in der heutigen Losung sagt Hiob: „Ich weiß…“. So voll kann ich den Mund nicht nehmen. Ich weiß nicht, ob mein Erlöser lebt. Aber ich glaube es. Ich vertraue darauf. Wüsste ich es, müsste ich nicht mehr glauben. Mir liegt der Satz näher, der öfter bei einer Beerdigung gesagt wird: „Möge er/sie nun schauen, was er/sie geglaubt hat.“ Aber ob nun ‚wissen‘ oder ‚glauben‘ – mit dem heutigen Losungswort habe ich dem Tod etwas entgegenzusetzen. Oft scheint es ja so zu sein, als habe er das letzte Wort. Viele verstummen angesichts seiner Gegenwart und Macht. Ich will mir von ihm den Mund nicht verbieten lassen. Ich will ihm vielmehr sagen: „Ja, du bist stärker als ich. Du wirst mir noch einmal eine letzte Niederlage zufügen, wenn man mich in den Sarg und ins Grab legt. Aber du wirst nur diesen Kampf gewinnen und nicht die Schlacht. Du wirst am Ende der große Verlierer sein und nicht ich. Denn das sage ich dir in dein Totengesicht: Mein Erlöser lebt, der dich besiegt und mich befreit.“
Im Mittelalter glaubte man, dass nur die Gerechten auferstehen würden, die anderen aber, die Sünder, auf ewig im Totenreich schmoren müssten. Warum es zu diesem Irrglauben gekommen ist, weiß ich nicht. Vielleicht wollte die Kirche damals mit der Höllenangst der Gläubigen Geld verdienen. Dagegen sagt die Bibel, dagegen sagt der Apostel Paulus im heutigen Lehrtext: „Jesus Christus ist in die Welt gekommen, die Sünder zu retten, unter denen ich der größte bin.“ Nein, Paulus hat mit seinen Sünden nicht kokettiert. Er hat vor seiner Bekehrung zum Glauben an Jesus Christus die Christen mit Feuer und Schwert verfolgt. So heißt es in der Apostelgeschichte: »Er schnaubte mit Drohen und Morden gegen die Jünger des Herrn.« Doch genau deswegen ist Jesus gekommen, um Sünder wie ihn und mich zu retten (= selig zu machen).
Es lebt ja nicht nur mein Erlöser, sondern auch deiner und der aller Menschen, für die Jesus gekommen ist. Und er wird sich, wie der nächste Satz nach der Losung heißt, „als der Letzte über dem Staub erheben“.
Der Tod ist eine große Macht. Aber er ist nur etwas Vorletztes. Der Letzte ist der, der auch der Erste war, der lebendige Gott, der seine Geschöpfe nicht dem Tod überlässt, sondern sie aus seinen Klauen rettet, damit sie bei ihm sind für immer.
Ob das wirklich so ist, weiß ich nicht. Aber ich glaub’s. Und mit diesem Gottvertrauen, möchte ich auch einmal meine letzte Reise antreten, wozu mir mein Erlöser Gnade geben möge.

Gebet: Ja Herr, der Tod ist groß. Aber du bist größer. Der Tod ist tot. Aber du lebst. Der Tod will mich verderben. Aber du wirst mich retten. Und wenn er eines Tages kommt, mich zu holen, will ich den Glaubensmut haben und ihm sagen: Hole mich nur. Das wird dir nichts nützen. Du musst mich wieder hergeben. Denn mein Erlöser lebt und du bist nur Staub unter seinen Füßen. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

Mittwoch, 23. November 2016

Deine Arche Noah hl

Losung: Noah tat alles, was ihm Gott gebot. 1.Mose 6,22

Lehrtext: Durch den Glauben hat Noah Gott geehrt und die Arche gebaut zur Rettung seines Hauses, als er ein göttliches Wort empfing über das, was man noch nicht sah. Hebräer 11,7

Liebe Leserin, lieber Leser,

was ist deine Arche Noah? Wo findest du Zuflucht, wenn die Flut der Leiden kommt? Bist du dann vorbereitet?
Meine Arche ist dieses Bibelwort aus dem Buch des Propheten Jesaja, Kapitel 43:
»So spricht der Herr, der dich geschaffen hat: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, und wenn du durch Ströme gehst, sollen sie dich nicht ertränken. Wenn du ins Feuer gehst, wirst du nicht brennen, und die Flamme wird dich nicht versengen. Denn ich bin dein Gott und Retter.«
Natürlich könnte ich sagen: ‚Es ist doch weit und breit kein solches Wasser zu sehen. Vielleicht kommt es gar nicht. Vielleicht bleibe ich bis zu meinem Lebensende von Leiden aller Art verschont. Es wird schon alles nicht so schlimm werden…‘
Aber auf solche Gedankenspiele verlasse ich mich nicht. Ich weiß doch, dass ich für mich keinen Halt mehr finde, wenn mir das Wasser schon bis zum Hals steht. Wenn ich bisher nicht geglaubt habe, wie sollte ich dann Gottvertrauen haben, wenn's hart auf hart kommt? Und darum meine ich, dass ich jetzt schon meine Arche bauen muss. Anders gesagt, dass mir jetzt schon solche Bibelworte wie das aus dem Propheten Jesaja vertraut sein müssen, damit ich mit ihnen glauben und in ihnen wohnen kann. Dazu muss ich sie aber kennen, muss sie im Kopf und im Herzen haben. Und deshalb bin ich froh, dass ich das eine oder andere Wort auswendig weiß und nicht erst lang in der Bibel nachschlagen muss.
Und falls du das auch so ähnlich siehst, dann sage dir wenigstens diesen kleinen Ausschnitt aus dem Prophetenwort ein paar Mal vor, bis du es kannst: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! Vielleicht kann ja dieses Wort auch einmal für dich zur Arche werden, die uns über das Meer der Zeit und auf den Wogen des Leids zu Gott trägt.

Gebet: Herr, ich danke dir für dein Wort, aus ihm wächst mein Vertrauen zu dir. Aus ihm schöpfe ich immer wieder neuen Lebensmut. An ihm finde ich Halt auch in schwieriger Zeit. Doch rette du auch die, die keinen solchen Halt haben. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

Dienstag, 22. November 2016

Das Lindenblatt des Zweifels hl

Losung: Wie um Jerusalem Berge sind, so ist der HERR um sein Volk her von nun an bis in Ewigkeit. Psalm 125,2

Lehrtext: Der Seher Johannes schreibt: Ich hörte eine laute Stimme vom Thron her rufen: Siehe, die Wohnung Gottes bei den Menschen! Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein. Offenbarung 21,3

Liebe Leserin, lieber Leser,

diesen Satz hast du in den Losungsauslegungen schon oft gelesen, dass Gott dich von allen Seiten umgibt (Psalm 139) und bei dir ist. Das ist ja auch seine zentrale Zusage in der Bibel, sein Versprechen: „Ich bin für dich da!“ Aber warum wird das so oft betont? Doch wohl deshalb, weil wir Menschen das oft nur schwer glauben können oder auch gleich wieder vergessen.
Nimm nur einmal diesen Augenblick jetzt, da du das liest. Ist dir bewusst, spürst du und glaubst du, dass Gott jetzt für dich da ist? Ist es dir bewusst, spürst du und glaubst du, dass du jetzt in Gott lebst, so von allen Seiten umgeben wie ein Fisch im Wasser? Kannst du darauf vertrauen, dass du ganz und gar in ihm geborgen bist?
Nehmen wir doch einmal an, das wäre so. Dann würdest du vielleicht so wie Siegfried aus der Nibelungensage durchs Leben gehen, nachdem er im Drachenblut gebadet hatte und sich unverwundbar wähnte. Du hättest vor nichts und niemandem Angst. Würdest auftreten als strahlender Held und Sieger in allen Lebenslagen. Die Welt würde dir zu Füßen liegen. Ja, so müsste es doch sein, wäre dir jederzeit bewusst, würdest du es spüren und glauben, dass Gott dich von allen Seiten umgibt und beschützt.
Aber auch Siegfried war nicht unverwundbar. Als er im Blut des von ihm getöteten Drachen badete, fiel ein Lindenblatt auf seinen Rücken und bewirkte, dass eine verwundbare Stelle geblieben war. Bekanntlich führte das schließlich zu seinem Tod. 
Und du weißt, dass du nicht nur eine verwundbare Stelle hast. Du bist schon öfter in deinem Leben von Menschen verletzt worden, weniger durch äußere Gewalt als mit Worten und Gesten. Nicht nur an deinem Körper, auch an deiner Seele hast du Narben, die daran erinnern, wie sehr du schon gelitten hast. Nein, unverwundbar bist auch du nicht und auch nicht der strahlende Sieger, der du vielleicht gerne sein möchtest.
Und so ähnlich ist es auch mit dem Glauben. Mag auch deine Seele in den Zusagen und Versprechen Gottes gebadet haben. Magst du darauf vertrauen, ganz und gar in Gott geborgen zu sein. Auch auf deine Seele ist das Lindenblatt des Zweifels gefallen und hat eine verwundbare Stelle offen gelassen. Und genau diese Stelle ist es, die dir und mir immer wieder zu schaffen macht. 
Wir mögen so und so oft erlebt haben, dass Gott für uns da ist, uns behütet und beschützt. Aber wir schauen genau auf die Ereignisse, die uns Sorgen oder Angst machen oder von denen uns Narben geblieben sind.
Ja - und jetzt spreche ich mal von mir – ich bin verletzbar und das nicht zu knapp. Aber habe ich nicht gerade deswegen Gottes Zusagen, dass er um mich ist so wie die Berge um Jerusalem, damit mich so leicht nichts umwirft? Damit ich mich mit Gottvertrauen gegen das Böse wehren kann?
König David singt in seinen Psalmen davon, dass Gott für ihn ein Schild ist, der ihn deckt und eine Burg, die ihn beschützt. Und der Apostel Paulus ermutigt uns, die Waffenrüstung Gottes anzuziehen: Den Helm des Heils, den Panzer der Gerechtigkeit, den Gürtel der Wahrheit, den Schild des Glaubens, die Stiefel des Friedens und das Schwert des Wortes Gottes, damit uns „die feurigen Pfeile des Bösen“ nichts anhaben können.
Ja, das Leben ist immer wieder auch ein Kampf. Doch dabei bist du nicht schutzlos und wehrlos. Gott stellt dir seine Waffenrüstung zur Verfügung und steht dir zur Seite. Vielleicht brauchst du diese Zusage im Augenblick nicht. Aber es werden auch wieder Zeiten kommen, da wir beide dankbar sein werden, dass wir sie haben.

Gebet: Herr, ich würde so gern furchtlos und unangefochten durch diese Welt gehen, dass mir nichts und niemand etwas anhaben kann. Aber dann bräuchte ich dich nicht und auch nicht den Glauben. Alle deine Menschen haben bis heute mit Schwierigkeiten zu kämpfen, sind verletzt, enttäuscht, besiegt, verachtet oder verfolgt. Du selbst hast das ja in deinem Sohn Jesus erlebt. Du weißt ja, was los ist. Und darum weißt du auch, wie sehr ich deine Nähe brauche und den Glauben, dass du bei mir bleibst gerade dann, wenn es schwierig wird. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

Montag, 21. November 2016

Wunder der Schöpfung hl

Losung: Groß sind die Werke des HERRN; wer sie erforscht, der hat Freude daran. Psalm 111,2

Lehrtext: Seht die Lilien an, wie sie wachsen: sie spinnen nicht, sie weben nicht. Ich sage euch aber, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. Lukas 12,27

Liebe Leserin, lieber Leser,

als ich die heutige Losung gelesen habe, musste ich an Johannes Kepler denken. Er war ein deutscher Naturphilosoph, Mathematiker, Astronom, Astrologe, Optiker und evangelischer Theologe. Geboren wurde er am 27. Dezember 1571 in Weil der Stadt in Württemberg. Gestorben ist er am 15. November 1630 in Regensburg. Johannes Kepler entdeckte die Gesetzmäßigkeiten, nach denen sich Planeten um die Sonne bewegen. Sie werden nach ihm Keplersche Gesetze genannt. Die natürliche Welt war ihm ein Spiegel, in dem die göttlichen Ideen sichtbar werden konnten. Der gottgeschaffene menschliche Geist war dazu da, sie zu erkennen und zu preisen (Wikipedia). Das kommt auch in seinem bekannten Gebet zum Ausdruck: »Gott, du Schöpfer der Welt, unser aller ewiger Herrscher! Laut erschallet dein Lob ringsum durch die Weite der Erde! Groß fürwahr ist dein Ruhm; er rauschet mit mächtigen Schwingen durch den herrlichen Bau des ausgebreiteten Himmels. Schon das Kind verkündet dein Lob.«
Ich bewundere die Astronomen damals wie heute, die den riesigen Weltraum erforschen und Wunder über Wunder entdecken: Zahllose Galaxien, schwarze Löcher, Supernovae, „Rote Riesen“ (aufgeblähte Sonnen) und „Weiße Zwerge“ (erkaltete Überreste nach einer Sonnenexplosion), Quasare und Pulsare... Doch über 80 % des Weltalls sind für die Naturwissenschaftler bis jetzt noch unzugänglich. Es handelt sich um die geheimnisvolle dunkle Materie.
Und das alles hat auch mit unserem winzigen Planeten Erde zu tun und damit auch mit dir und mit mir. Wir sind Sternenstaub. Die Atome in unseren Zähnen und Knochen und allen anderen Körperteilen sind vor vielen Jahrmilliarden in den Tiefen des Weltalls entstanden. Und heute sind sie die Bausteine, aus denen alle Materie besteht, die belebte und die unbelebte. Wir sind „Kinder des Weltalls“, wie ein Buch des Wissenschaftsjournalisten Hoimar von Ditfurth heißt.
Schade, dass sich manche von diesen Erkenntnissen und Entdeckungen selbst abschneiden und die beiden unterschiedlichen biblischen Schöpfungsberichte als einzig zutreffende Beschreibung der Entstehung der Welt und des Menschen verteidigen. Meiner Meinung nach können oder wollen sie nicht verstehen, dass die Bibel kein naturwissenschaftliches Lexikon ist und die Schöpfungserzählungen dem Lob Gottes dienen und nicht der Erklärung der Welt. Mich verunsichert die Naturwissenschaft in meinem Glauben nicht. Im Gegenteil, sie lässt mich staunen, Gott loben und ihm danken für alle seine Wunder, die wir noch immer entdecken und die von seiner Majestät und Herrlichkeit zeugen.
Es ist aber ebenfalls schade, dass sich manche Naturwissenschaftler von dieser Einsicht des Glaubens abschneiden und keinen Sinn haben für die große Kraft, die alles geschaffen hat und noch immer schafft und die Jesus „Vater“ nennt. Er sieht ihn nicht nur in den beeindruckenden Naturschauspielen am Werk, in Sonnenaufgängen und in der Meeresbrandung, in Stürmen und Gewittern, in Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Er erkennt Gottes Größe auch in den kleinen, unscheinbaren Dingen, in der Schönheit von Lilien zum Beispiel und in den Vögeln unter dem Himmel. Mit diesen Naturschönheiten kann keine menschliche Mode mithalten. Nichts, was Gott geschaffen hat, ist hässlich außer dem Gesicht eines Menschen, der hasst.

Gebet: Herr, ich preise dich für die nicht endenwollenden Wunder deiner Schöpfung. Wenn ich Bilder aus den Tiefen des Universums sehe, stockt mir der Atem von den unglaublichen Dimensionen und überwältigt mich die Schönheit dieser Gebilde. Wenn ich mich hier auf der Erde umschaue, sehe ich auch in meinen Mitgeschöpfen deine Herrlichkeit, im Wurm genauso wie in einem Wal, in den mächtigen Gebirgen wie in den lebenden Zellen. Ich selbst bin eines deiner Wunder, nicht weniger als jeder Mensch, dem ich begegne. Einzigartig hast du uns geschaffen und lässt uns für eine bestimmte Zeit auf deiner schönen Erde leben. Das alles macht mich zutiefst dankbar und demütig vor dir. Ich danke dir für den Glauben, aus dem heraus ich das so sehen und sagen und so beten kann. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr


Foto einer Supernova: NASA, Spitzer Space Telescope

Sonntag, 20. November 2016

Zwischen Zeit und Ewigkeit (Predigt) hl

Lichtblickgottesdienst am Ewigkeitssonntag 2016 von Hans Löhr
Liebe Freunde,
wir haben ein Versprechen. Wie ein Regenbogen steht es über unserem Leben vom Anfang bis zum Ende. Wir haben keinen Beweis, keine Gewissheit. Wir haben nur dieses Regenbogen-Versprechen. Mehr nicht. Aber immerhin, besser als nichts. Gott verspricht uns: Ich bin da! Nimm mich beim Wort und glaube mir.
Er sagt: Ich war da, als dein Leben begann. Ich war da, als du das Licht der Welt erblicktest. Ich war in deiner Kindheit da und in deiner Jugendzeit. In deinen besten Jahren. Ich bin auch da, wenn du älter wirst und wenn du alt bist. Ich war und ich bin da, auch wenn du es gar nicht merkst, weil du mit dir und anderen Dingen beschäftigt bist. Ich bin da, wenn es dir schlecht geht und wenn es dir gut geht. Ich bin und bleibe da, wenn du wieder von dieser Erde gehst. Deine Lieben bleiben dann zurück. Doch ich gehe mit. Ich gehe mit dir durch das Tal des Todes. Ich bringe dich wieder heim zu mir, wo alles begonnen hat und alles vollendet wird. Ich werde nicht von deiner Seite weichen und es gibt nichts, was dich von meiner Liebe trennen kann: Kein Mensch, kein Unglück, keine Gewalt, keine Schuld, keine finstere Macht und auch nicht der Tod. Ich bin da! Das war so. Das ist so. Das bleibt so. Darauf kannst du dich verlassen.
Dieses Versprechen habt bitte im Sinn, wenn ich euch jetzt erzähle, was gestern geschehen ist:
10:15 Uhr. Mein Telefon klingelt. Ein alter Freund fragt mich, ob ich Zeit hätte. Seine Mutter ist im Krankenhaus und liegt im Sterben. Die Ärzte sagen, dass es jederzeit zu Ende sein kann. Ich sage zu und mache mich auf den Weg. Es regnet. Mein Freund ist überzeugter Atheist, aber nicht fanatisch. Aber er bittet mich, mit seiner Mutter zu beten. Auch wegen einer solchen inneren Einstellung ist er mein Freund.
Ich kenne die Frau. Erst letztes Jahr bin ich mit ihr und ihrem Sohn im Auto mitgefahren. Wir haben uns lang und gut unterhalten. Dabei hat sie mir viel aus ihrem Leben erzählt.
Sie liegt im Einzelzimmer. Ihre beiden Söhne und eine Ärztin sind bei ihr. Man erklärt ihr geduldig, was alles gemacht werden kann und dass ihr gegen die starken Schmerzen geholfen wird.
Als die Ärztin gegangen ist, setze ich mich zu der Frau ans Bett. Sie erkennt mich sofort und begrüßt mich mit meinem Namen. Ich halte ihre Hand und dabei plaudern wir erst einmal miteinander. Wir lachen auch mal zwischendurch. Dann sagt sie plötzlich: „Sie sehen immer noch gut aus.“ Als ich das später daheim am Mittagstisch erzähle, sagt meine 13-jährige Tochter auf ihre trockene Art: Wahrscheinlich war sie schon blind.
Die Frau ist 95, sowie meine Mutter jetzt auch wäre, die vor 6 Jahren gestorben ist. Der nahe Tod hat seine Spuren auf ihr Gesicht gezeichnet. Doch ihr Geist ist klar. Sie sagt: "Ich möchte, dass es jetzt schnell geht. Die Zeit ist da und ich bin bereit.“
Sie freut sich, dass ihre beiden Söhne da sind und sagt: "All das Gute, das ich gegeben habe, kommt jetzt wieder zu mir zurück." Von meinem Freund, bei dem sie in den letzten Jahren gelebt hat, sagt sie: "Jetzt muss ich ihn allein lassen." "Nein, nein", sagt er, "ich hab doch meinen Bruder und meine guten Freunde." Und ich ergänze: "Wir passen schon auf ihn auf, dass er keine Dummheiten macht."

Dann frage ich sie, ob ich ihr ein Lied vorsingen soll. Das gefällt ihr. Ich singe, was heute, am
Ewigkeitssonntag in vielen Kirchen gesungen wird:
»Wir warten dein, o Gottes Sohn
und lieben dein Erscheinen.
Wir wissen dich auf deinem
Thron und nennen uns die Deinen.
Wer an dich glaubt,
erhebt sein Haupt
und siehet dir entgegen.
Du kommst uns ja zum Segen.«
Die Melodie verklingt. Frieden breitet sich aus. Ich nehme ihre Hand in meine beiden Hände und bete: „Ewiger Gott, barmherziger Vater, du hast uns versprochen bei uns zu sein. Darauf vertrauen wir. Du warst bei uns am Anfang unseres Lebens. Du hast in all den Jahren bis heute deine segnende und schützende Hand über uns gehalten. Du bist auch bei uns, wenn wir wieder von dieser Welt gehen und bringst uns heim zu dir, wo alles begonnen hat und alles vollendet wird. So sind wir geborgen in deiner Liebe, von der uns nichts trennen kann.“
Dann bete ich den 23. Psalm: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“ Ich bete noch immer allein. Die anderen hören mir zu. Doch als ich bei der zentralen Zeile dieses Psalms angekommen bin, bei den wichtigsten Worten der ganzen Bibel und meines Glaubens, da betet die Sterbende mit: „Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.“
Das Vaterunser beten wir dann alle gemeinsam. Auch mein Freund betet mit. Als wir am Schluss ankommen, ist es mir, als würden die letzten Worte zu leuchten beginnen und wir sagen langsam und mit Bedacht: „Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen“
Dann segne ich die Sterbende und sage das Bibelwort: „Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.“ Mit meinem Daumen zeichne ich ihr das Kreuzzeichen auf die Stirn. Ihre Gesichtszüge entspannen sich als sie die Worte hört: „Es segne und behüte dich der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist!“
Sie hat die Augen geschlossen und liegt friedlich in den Kissen. Einige Augenblicke ist es still im Zimmer. Niemand sagt etwas. Niemand bewegt sich. Dann öffnet sie wieder die Augen und sagt: „Danke.“
Sie ist jetzt sehr müde. Die starken Medikamente tun ihre Wirkung. So verabschiede ich mich von ihr und verlasse das Zimmer.
Mein Freund geht mit hinaus. Wir reden noch ein paar Worte miteinander. Ich sage: „Schön, dass ihr beide eure Mutter jetzt nicht allein lasst. Das tut euch allen gut. Aber gönnt euch immer wieder mal eine Pause. Geht beide zwischendurch mal aus dem Zimmer. Trinkt einen Kaffee. Auch die Mutter will mal ein bisschen allein sein. Und oft sind es gerade solche Augenblicke, wo dann ein Mensch loslassen und gehen kann, wenn kein anderer da ist, der ihn festhalten will. Und noch was“, sage ich, „wenn sie dann gestorben ist und ihr seid bei ihr, dann klingelt nicht gleich nach der Schwester und ruft nicht nach einem Arzt. Nehmt euch Zeit, nehmt sie noch mal in die Arme, redet mit ihr, streichelt sie, nehmt Abschied so lang ihr wollt. Danach könnt ihr immer noch das Personal rufen.“
Mein Freund sagt noch ein paar persönliche Worte. Wir umarmen uns und ich gehe zum Treppenhaus. Gott bleibt.
Draußen regnet es noch immer. An der Einmündung zum Krankenhaus hat es einen Auffahrunfall gegeben. Man wartet auf die Polizei, dass sie alles regelt. Das Leben geht weiter.
Wir haben ein Versprechen, liebe Freunde. Wie ein Regenbogen steht es über unserem Leben und reicht vom Anfang bis zum Ende. Mehr haben wir nicht. Doch es ist Sein Versprechen, da Gott sagt: Ich bin da! Er hat die Kraft es zu halten. Wir haben die Wahl, ihm zu glauben.
Amen

Foto: en.wikipedia.org

Samstag, 19. November 2016

Gottvertrauen macht frei hl

Losung: Wenn sie aber zu euch sagen: Ihr müsst die Totengeister und Beschwörer befragen, so sprecht: Soll nicht ein Volk seinen Gott befragen? Jesaja 8,19

Lehrtext: Wer dem Herrn anhängt, der ist ein Geist mit ihm. 1.Korinther 6,17

Liebe Leserin, lieber Leser,

möchtest du wissen, was die Zukunft bringt? Dann wärst du nicht allein. Viele in unserer Gesellschaft versuchen das herauszubekommen durch Kartenlegen, Tischrücken, Hellseherei oder Totenbeschwörung. Vermutlich ist man als jüngerer Mensch dafür noch anfälliger. Aber je älter man wird, desto mehr weiß man, dass noch niemand etwas über die Zukunft herausbekommen hat. Allerdings tragen wir alle dazu bei, durch unser Verhalten in der Gegenwart zukünftige Entwicklungen festzulegen. Oft sind das dann negative Folgen. Ein starker Raucher zum Beispiel weiß, was ihm blüht. Vom Klimawandel hat inzwischen jedes Kind gehört.
Aber natürlich gibt es auch positive Folgen. Die weltweite wirtschaftliche, technologische und medizinische Entwicklung hat dazu geführt, dass in den letzten Jahrzehnten Hunderten von Millionen Menschen der Ausbruch aus Hunger, Krankheit, Elend und damit auch aus einem frühen Tod gelungen ist. Der Kampf gegen die weltweite Armut ist eine große Erfolgsgeschichte geworden. Allerdings unterschätzen bei Umfragen 99 % (!) der Deutschen diesen Erfolg. Fast alle haben wir die Bilder von Elend und Not im Kopf und keinen Blick für die neuen Mittelschichten, die auf der ganzen Welt, vor allem in den Entwicklungs- und Schwellenländern heranwachsen (Quelle: u.a. Oxfam (1) und Süddeutsche Zeitung, 2016, Nummer 262, Seite 24).
Doch zurück zu dir und zu mir. Ich will nicht wissen, was mir die Zukunft bringt. Was hätte ich davon? Wüsste ich, welches Leid mich noch erwartet, könnte ich jetzt nicht mehr ruhig leben. Wüsste ich, dass ich in der Zukunft großes Glück erleben werde, würde mir das vielleicht zu Kopf steigen und ich könnte ich vor lauter Ungeduld die Gegenwart nicht mehr schätzen. 
Meine Zukunft, auf die ich Einfluss nehmen kann, ist der morgige Tag. Wie ich den plane und angehe, entscheidet darüber, wie ich ihn erlebe. Aber auch das ist nicht gewiss. Ich kann nun mal nicht um die nächste Ecke schauen. Ich kann zwar planen, aber wie es dann wirklich kommt, liegt letztlich nicht in meiner Hand.
Und das ist gut so. Weil ich von der Zukunft nichts weiß, bin ich frei für die Gegenwart und kann mich ganz dem zuwenden, was jetzt ist, was ich in diesem Augenblick tue oder lasse. Nicht zuletzt deswegen will ich von allen möglichen Wahrsagereien und Beschwörungen nichts wissen. Mich würde das nur abhängig machen und meine Freiheit beschränken.
Meine Freiheit gründet in meinem Gottvertrauen. Ich glaube, dass Er alles in der Hand hat, Himmel und Erde, Zeit und Ewigkeit und somit auch mein kleines Leben und was mit mir werden soll. Im Glauben sage ich: »Dein Wille geschehe im Himmel wie auf Erden«. Er wird‘s so machen, wie es letzten Endes für mich gut ist. Im Glauben versuche ich in seinem Geist zu leben (Lehrtext) und Tag für Tag das beizutragen, was in meinen Kräften steht.

Gebet: Herr, ich versuche heute so zu leben, dass es mir morgen gut geht. Aber nicht ich lege meinen Weg fest, sondern du. Du lenkst meinen Schritt durch gute und schlechte Zeiten. Du allein weißt wie es mit mir weitergeht. Und weil du kein blindes und dunkles Schicksal bist, sondern mein himmlischer Vater, vertraue ich mich und alle, die mir am Herzen liegen, dir an. Das macht mich frei, heute nach bestem Wissen und Gewissen zu leben. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

(1) Oxfam = Oxforder Komitee zur Linderung von Hungersnot

Freitag, 18. November 2016

Mit dem Gesicht zur Wand hl

Losung: Herr, ich leide Not, tritt für mich ein! Jesaja 38,14

Lehrtext: Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt; sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen. Römer 8,26

Liebe Leserin, lieber Leser,

»Hiskia, der König von Juda, wurde todkrank. Und der Prophet Jesaja kam zu ihm und sprach: So spricht der Herr: Bestelle dein Haus, mach dein Testament, denn du wirst sterben und nicht am Leben bleiben. Da drehte sich Hiskia zur Wand und betete zum Herrn.  Und Hiskia weinte sehr: „Mein Leben gleicht einem Zelt, das abgebrochen und weggetragen wird. Es ist wie ein Tuch, das zu Ende gewebt wurde. Du schneidest seine Fäden ab, mit denen es am Webstuhl hing. Tag und Nacht spüre ich, dass du meinem Leben ein Ende machst. Bis zum Morgen versuche ich ruhig zu bleiben, aber du überfällst mich wie ein Löwe, der alle meine Knochen zermalmt. Meine Stimme ist dünn und schwach wie das Zwitschern einer Schwalbe. Mit fiebrigen Augen starre ich nach oben; ich bin am Ende, Herr, komm mir doch zu Hilfe! (Losung)« 
So hat der damals mächtigste Mann im Staat gebetet. Jetzt war er ohnmächtig. Sein ganzes Geld, seine Minister, sein Militär – nichts konnte ihm helfen. Er war seiner Krankheit ausgeliefert. Er war, so verstand er das, Gott ausgeliefert. Denn auch seine Krankheit und der bevorstehende Tod musste ja mit ihm zu tun haben, dem Herrn über Leben und Tod, dem Allmächtigen. Warum? Für diese Frage war es zu spät. Das einzige, was dem König blieb, war, dass er sein Leid Gott klagte, dass er eingestand „ich bin am Ende“, dass er Gott um Hilfe bat wie ein Bettler.
Ich möchte nicht wissen, wie viele Menschen sich auch heute im Krankenzimmer zur Wand drehen und weinen. Einmal kommt die Zeit, da jeder am Ende ist. Da kein Mensch mehr helfen kann, weil auch Ärzte keine Wunder vollbringen können. Und dann steht die Frage vor dir: ‚Was jetzt?‘ Wohl dem, der dann die Wand nicht verzweifelt und stumm anstarren muss. Wohl dem, der dann sein Leid Gott klagen und sagen kann: „O Gott, hilf mir.“ Mehr braucht es nicht. Denn manchmal, so sagt es der Lehrtext heute, »wissen wir doch nicht einmal, wie wir beten sollen! Deshalb tritt der Geist Gottes für uns ein, er bittet für uns mit einem Seufzen, wie es sich nicht in Worte fassen lässt.« 
Ob Gott dann hilft? Wer kann das sagen? Vielleicht ist das ja schon eine kleine Hilfe, dass ich mich ihm im Gebet anvertrauen und mein Leben in seine Hände legen kann. Aber wenn er mich ruft, muss ich gehen. Hoffentlich weiß ich das dann und halte mich daran fest, dass er es ist, der ruft. Woran halten sich dann andere fest, die nicht wissen und nicht glauben, wer sie ruft und wohin sie gerufen werden?
Doch eins gilt bis zum letzten Augenblick: Es ist nicht vorbei, auch wenn das der Arzt sagt. Auch wenn das alle anderen, die dann vielleicht an meinem Bett stehen werden, so sehen. Es ist erst vorbei, wenn er, der Höchste und der Lebendige, sagt, dass es vorbei ist. Bis dahin will ich hoffen.
Die Geschichte mit König Hiskia geht es so weiter: »Was soll ich nun im Nachhinein noch sagen? Nur das: Er hat mir versprochen, mich zu heilen, und er hat es auch getan. Nun kann ich den Rest meines Lebens gelassen verbringen. Doch nie will ich vergessen, welch bitteres Leid ich erlitten habe. (Gebet:) O Herr, von deinen Worten und Taten lebe ich, sie geben mir alles, was ich brauche. Du hast mich wieder gesund gemacht und mir von neuem das Leben geschenkt. Ja, mein bitteres Leid musste der Freude weichen. In deiner Liebe hast du mich vor Tod und Grab bewahrt. Du hast alle meine Sünden weit hinter dich geworfen.« (Jesaja 38)
Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

Donnerstag, 17. November 2016

Moses und der Gestiefelte Kater hl

Losung: Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel und die Erde und alles, was darinnen ist, das ist des HERRN, deines Gottes. 5.Mose 10,14

Lehrtext: Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt. Römer 1,20

Liebe Leserin, lieber Leser,

erinnerst du dich noch an das Märchen vom Gestiefelten Kater? Wer es nicht mehr so genau weiß, kann es ja in seinem Märchenbuch oder hier nachlesen. Es lohnt sich. Jedenfalls gelingt es dem Kater, dass sein Herr, ein armer Müllerbursche, in der Kutsche des Königs mitfahren darf. Sie sind unterwegs zum Schloss des Zauberers. Der Kater aber ist vorausgegangen und zu einer großen Wiese gekommen, wo über hundert Leute waren und Heu machten. "Wem ist die Wiese, ihr Leute?" fragte der Kater. "Dem großen Zauberer." - "Hört, jetzt wird gleich der König vorbeifahren, wenn er wissen will, wem die Wiese gehört, so antwortet: dem Grafen; und wenn ihr das nicht tut, so werdet ihr alle erschlagen." Darauf ging der Kater weiter und kam an ein Kornfeld und dann zu einem Eichenwald. Immer wieder sagte er das gleiche zu den Leuten. Die taten, wie ihnen geheißen, da der Kater in seinen Stiefeln und mit seinem Federhut höchst ungewöhnlich aussah und sie sich fürchteten. Kurz und gut: Der Kater bringt den Zauberer dazu, sich in eine Maus zu verwandeln, frisst ihn auf, und nun gehört das Schloss des Zauberers mit den großen Wiesen, Feldern und Wäldern seinem Herrn, den er beim König als Grafen ausgegeben hatte. Schließlich heiratet der Müllersohn die Königstochter und lebt mit ihr glücklich bis ans Ende ihrer Tage. Das alles hat er der List, Lüge und Tücke des Gestiefelten Katers zu verdanken.
Doch bei der heutigen Losung haben wir es nicht mit einem Märchen, sondern mit der Bibel zu tun. Da spricht auch nicht ein Kater, sondern Moses höchstpersönlich. Er sagt: »Dem Herrn, eurem Gott, gehört der weite Himmel, die Erde und alles, was dort lebt. Doch euren Vorfahren wandte er seine besondere Liebe zu. Euch, ihre Nachkommen, hat er aus allen Völkern auserwählt, sein Volk zu sein. Das seid ihr heute noch!«
Weil das so ist und ich daran nicht zweifle, nehme ich mir die Freiheit und sage: Du bist ein Sohn / eine Tochter des Herrn, deines Gottes. Alles was ihm gehört, gehört auch dir: Sonne, Mond und Sterne, Himmel und Erde, Luft und Wasser, Land und Feuer, alle Tiere unter dem Himmel, auch der Wind und der Schnee, die Blumen und die Früchte, der Raureif, der Sonnenaufgang, der Gesang der Vögel, das bunte Herbstlaub, die Musik und die Liebe… – die ganze weite Welt, sie gehört dir. Gott hat sie dir geschenkt, damit du dich an ihr und in ihr freust und ihn dafür lobst und ihm dankst.
Das alles, was er dir geschenkt hat, ist für dich ein Hinweis auf ihn, deinen Gott. Denn ohne ihn ist nichts, was ist. Und durch ihn ist alles, was ist, auch du und auch ich (Lehrtext).
Der Kater hat die Leute mit Drohungen zum Lügen verführt. Mose muss nicht drohen und auch nicht lügen. Er sagt schlicht und einfach, was er glaubt und weiß. Warum sollte ich ihm das nicht abnehmen? Kein Märchen auf der ganzen Welt kann mir so etwas Schönes erzählen, das auch noch wahr ist. Natürlich gehört dir das alles nicht allein. Aber schmälert das deinen Reichtum, wenn du ihn mit anderen teilst? Und wenn du das nächste Mal nicht gut drauf bist, dich vielleicht unbedeutend und minderwertig fühlst, dann geh raus, schau dir die Welt an und sage:

Gebet: Wow, Herr, das alles ist mir geschenkt, ohne dass ich etwas dafür getan habe. So sehr liebst du mich. Ich habe allen Grund, mich über dich zu freuen und dich zu lieben. Ich habe allen Grund, aufrecht und mit erhobenem Haupt durch deine Welt zu gehen. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

Mittwoch, 16. November 2016

Ein Lächeln für den König hl

Losung: Lass sich freuen alle, die auf dich trauen. Psalm 5,12

Lehrtext: Jesus Christus liebt ihr, obwohl ihr ihn nicht gesehen habt. An ihn glaubt ihr, obwohl ihr ihn auch jetzt noch nicht seht, und jubelt in unaussprechlicher und ungetrübter Freude. 1.Petrus 1,8

Liebe Leserin, lieber Leser,

DU (hier deinen Namen einsetzen), freue dich, juble, jauchze laut du Sohn und Tochter des Höchsten! – Ehäm, wer? Ich? Du? Jubeln? Jauchzen? Ist denn für den Club ein Tor gefallen? Habe ich im Lotto gewonnen (wenn ich denn gespielt hätte)?...
# Nein, nein. Du und ich – wir werden aufgefordert zu jubeln, weil wahr geworden ist, worauf so viele so lange gehofft und gewartet haben. Weil dein König zu dir kommt. Weil du ein Königskind bist. Weil er mit Heil und Segen, mit Frieden und Gnade mitten hinein in diese Welt kommt, in ihr ganzes Elend, in deins und in meins. Aber auch in diese wunderbare Welt, in der wir schon so viel Schönes erlebt haben und auf der wir trotz allem, was schrecklich ist, gern leben. In der wir bleiben wollen, wenigstens  noch ein paar Jährchen - oder mehr.
# Ja, ja. Du und ich – wir werden aufgefordert zu jubeln, weil der kommt, den wir lieben. Grund genug, um sich leise und laut, besinnlich und ausgelassen zu freuen.
Noch gerade mal zwölf Tage, dann singen wir in den Gottesdiensten am ersten Advent wieder dieses Lied (klick:) „Tochter Zion, freue dich! Jauchze laut, Jerusalem!
Wenn du diesen Link anklickst, siehst und hörst du einen Flashmob mit diesem Lied aus einem Kaufhaus in Bonn. Mitten im Alltag, während Menschen kaufen und verkaufen, erklingt diese Botschaft: „Freue dich! Siehe, dein König kommt zu dir“, der dir Frieden bringt, Frieden für deine Seele. Der der Welt Frieden bringt durch dich, da wo du bist. Und genau da will Christus König sein für alle anderen und für dich. Mitten im Alltag.
Wenn es irgendein Mensch wäre, von dem das gesagt wird, ob Mann oder Frau: ein Präsident oder Nobelpreisträger oder Philosoph oder Bischof oder Papst – ich würde es nicht glauben. Doch diesem Jesus Christus glaube ich es. Über ihn freue ich mich, weil ich ihm vertraue ohne dass ich ihn sehen oder anfassen kann. Weil ich durch ihn Gott vertraue. Und weil ich ihn, der mich liebt, wieder liebe.
Sich freuen, jubeln und jauchzen kann man auch allein. Aber geteilte Freude ist doppelte Freude. Und darum wäre es schön, wenn du dich mit mir freuen würdest. Wie man das macht? Keine Ahnung. Vielleicht so:

Gebet: Herr, ich freue mich über dich. Das sage ich dir jetzt im Gebet, damit das auch wirklich geschieht. Ich sehe dich zwar nicht. Trotzdem schenke ich dir mein Lächeln. Denn du siehst mich. Und ich glaube, dass auch du dich über mich freust, wenn ich lächle. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

Dienstag, 15. November 2016

Wovon die Seele lebt hl

Losung: Wenn ich schaue allein auf deine Gebote, so werde ich nicht zuschanden. Psalm 119,6

Lehrtext: Die Jünger mahnten Jesus und sprachen: Rabbi, iss! Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, von der ihr nicht wisst. Da sprachen die Jünger untereinander: Hat ihm jemand zu essen gebracht? Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist die, dass ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk. Johannes 4,31-34

Liebe Leserin, lieber Leser,

manche, so sagt man, leben von Luft und Liebe. Jesus sagte: »Ich lebe davon, dass ich Gottes Willen erfülle und sein Werk zu Ende führe.« Aber natürlich hat er auch gegessen so wie jeder von uns. Was Johannes da in seinem Evangelium schreibt und wir im Lehrtext lesen, ist eine der vielen sogenannten Missverständnis-Szenen zwischen seinen Jüngern und ihm. Jene sehen nur das Naheliegende, die Oberfläche. Aber Jesus sieht tiefer. Wenn es um Speise geht, denkt er nicht zuerst an Brot und Käse, sondern an den, durch den und von dem er lebt. Von Brot und Käse können vermutlich alle leben. Naja, ein bisschen Gemüse und Obst als Beilage wären auch nicht schlecht. Und ich brauch nach dem Essen immer einen Happen Süßes. Doch Jesus geht es nicht nur darum, dass sein Leib satt wird, sondern auch seine Seele. Er weiß, viele sind bereits seelisch tot, bevor sie gestorben sind. Heute würde man sagen: Sie wandeln als seelenlose Zombies mitten unter uns. Aber das muss nicht dein und auch nicht mein Schicksal sein. Ich glaube fest, wer mit Gott verbunden ist und mit ihm lebt, der wird leben, auch wenn er stirbt (Johannes 11,25). Denn er lebt in dieser vergänglichen Welt in dem ewigen Gott und Er in ihm. Und genauso stirbt er auch. Und genauso bleibt er in ihm auch für immer lebendig. Von seiner Liebe kann uns auch der Tod nicht trennen (Römer 8 ,38).
Es ist Gottes Wort, von dem die Menschenseele lebt, also die gute Nachricht (Evangelium) für uns, die wir in der Bibel lesen (Losung). Und dieses Wort, diese Nachricht ist lebendig und Mensch geworden in Jesus Christus. Er ist die Speise, die die Seele nährt. Das geschieht buchstäblich, wenn ich zum Abendmahl gehe und ihn empfange in Brot und Wein.

Gebet: Herr, ich danke dir, dass ich mich jeden Tag satt essen kann. Aber genauso danke ich dir, dass meine Seele nicht hungern muss solange ich dein Wort „esse“ und mich danach richte. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

Montag, 14. November 2016

Willkommen! hl

Losung: Das ist's, was der HERR gesagt hat: Ich erzeige mich heilig an denen, die mir nahe sind, und vor allem Volk erweise ich mich herrlich. 3.Mose 10,3

Lehrtext: Gott hat das Wort dem Volk Israel gesandt und Frieden verkündigt durch Jesus Christus, welcher ist Herr über alle. Apostelgeschichte 10,36

Liebe Leserin, lieber Leser,

können sich deine Kinder sicher sein, dass sie willkommen sind, wenn sie in dein Haus kommen?
Ich musste mir Gott sei Dank eine solche Frage nie stellen. Für mich war es, solange meine Eltern lebten, selbstverständlich, dass ich ihnen willkommen war. Hoffentlich war das bei dir auch so. Und hoffentlich ist das bei unseren Kindern auch so, dass sie uns ganz selbstverständlich willkommen sind, egal wie alt sie sind, egal mit welchen Problemen und Sorgen sie zu uns kommen.
Kannst du dir genauso selbstverständlich sicher sein, dass du Gott willkommen bist?
Nun, was ihn betrifft, stimmt das auf jeden Fall. Das gehört zum Kern meines Glaubens. Aber was dich betrifft, musst du dich selbst fragen, ob du zweifelst oder unsicher bist. Mir tut das extrem gut, dass ich genauso selbstverständlich davon ausgehe, Gott willkommen zu sein, wie ich meinen Eltern willkommen war. Aber ich weiß auch, dass alle anderen ihm genauso willkommen sind wie ich. Und ich wäre mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn ich deshalb eifersüchtig wäre.
Warum ich das weiß? Das sagt mir der heutige Lehrtext in einer neuen Übersetzung: »Da begann Petrus zu sprechen: "Jetzt erst habe ich richtig verstanden, dass Gott niemanden wegen seiner Herkunft bevorzugt oder benachteiligt. Alle Menschen sind ihm willkommen, ganz gleich, aus welchem Volk sie stammen, wenn sie nur Ehrfurcht vor ihm haben und so leben, wie es ihm gefällt. Ihr kennt die Friedensbotschaft Gottes, die er dem Volk Israel durch Jesus Christus mitgeteilt hat, und er ist ja der Herr über alle
Dass wir gemeinsam Gott willkommen sind, war nicht immer selbstverständlich. Die Menschen des Alten Testaments glaubten noch, dass Gott nur ihrem Volk nahe sei (Losung). Sie fingen erst an zu begreifen, dass der einzige Gott und Schöpfer aller Dinge, der Gott aller Menschen ist, ob diese das nun wissen oder nicht. Aber das, was Menschen von ihm im Alten Testament aufgeschrieben haben, war ihm nicht genug. Er wollte sich allen in seiner ganzen Herrlichkeit zeigen und offenbaren. Und er hat das in seinem Sohn Jesus Christus getan. So ist sein Friedenswort ausgehend vom Volk Israel (Lehrtext) in die ganze Welt gekommen bis zu dir und zu mir.
Als Kind bin ich nicht immer gern heimgekommen. Wenn ich eine schlechte Note in der Schule geschrieben hatte, habe ich mich mit schlechtem Gewissen durch die Haustür gedrückt. Wenn ich irgend einen dummen Fehler gemacht hatte, ebenso. Mein Vater hat sich deshalb auch längst nicht über alles gefreut, was ich so mit nach Hause gebracht habe. Aber er hat mir verziehen, auch den R4, den ich bei einem Wildunfall geschrottet habe kurz nachdem ich meinen Autoführerschein bekam. Aber auch wenn es wegen solcher Dinge manchmal Krach gab, willkommen war ich ihm doch immer.
Und genauso ist es bei Gott. Nein, nicht genauso. Ich weiß, dass er mir keinen Krach macht, was immer ich mir habe zu Schulden kommen lassen. Es reicht ihm schon, dass ich mich selber über meine Fehler ärgere, wegen meines Versagens ein schlechtes Gewissen habe und mir wegen mancher Schuld selbst Vorwürfe mache. Und darum widerspreche ich auch Petrus, der meint, dass Gott nur die willkommen seien, die so leben, wie es ihm gefällt (Lehrtext). Das hat auch Petrus nicht geschafft und kläglich versagt, als er den gefangenen Jesus verleugnet hatte. Und trotzdem blieb er seinem Herrn willkommen als Sendbote des Glaubens.
Darum kann auch ich mich immer wieder an ihn wenden und weiß, dass ich mit meinen Anliegen bei ihm an der richtigen Adresse bin. Dass er mich gerade dann liebt, wenn ich seine Liebe dringend brauche.

Gebet: Herr, ich danke dir, dass die Tür zu dir immer offen steht und ich jederzeit kommen kann. Du hörst meine Gebete an. Du tröstest und stärkst mich. Und gibst mir neuen Lebensmut. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

Sonntag, 13. November 2016

Gottes Wort bleibt lebendig hl

Losung: Der HERR sprach: Ich will diese Stadt beschirmen, dass ich sie errette um meinetwillen. 2.Könige 19,34

Lehrtext: Der feste Grund Gottes besteht und hat dieses Siegel: Der Herr kennt die Seinen. 2.Timotheus 2,19

Liebe Leserin, lieber Leser,

warum ist dir eigentlich die Bibel wichtig? Hast du darüber schon mal nachgedacht? Dieses Buch wird ja auch von vielen gelesen, die nicht glauben, weil es ein Kulturdokument ist für Europa, weil es höchst interessante Geschichten enthält, Sprichwörter, Poesie und weil es zentrale Fragen der menschlichen Existenz aufwirft wie: Warum gibt es das Böse? Warum müssen die einen leiden und die andere nicht? Und so weiter.
     Mir ist die Bibel wichtig, weil ich meine, dass sie nicht nur ein Dokument aus der Vergangenheit ist, sondern mir auch heute etwas zu sagen hat. Ich glaube, dass das, was Gott damals getan hat, er auch heute noch tun kann. Dass er das, was er zu den Menschen der Bibel gesagt hat, auch zu mir sagt.
Damals hat der Prophet Jesaja seinem König Hiskia mit dem Wort aus der heutigen Losung Mut gemacht. Das Heer der Assyrer unter König Sanherib sollte Jerusalem nicht erobern. Und so erzählt die Bibel, dass die Feinde, die die Hauptstadt bereits belagert hatten, wieder unverrichteter Dinge abgezogen sind.
    Und was hat das mit mir heute zu tun? Ich bin Gott sei Dank zur Zeit nicht in einer dramatischen Situation, dass ich ein ähnliches Wort bräuchte. Aber falls eines meiner Kinder ernstlich krank wäre, würde ich mich an dieses Wort halten und würde es so hören: „Gott sagt: Ich will bei deinem Kind sein, dass ich es errette um meinetwillen.“ 
     Darf ich denn das? Darf ich denn so ohne weiteres ein Bibelwort nehmen und es für mich verwenden? Ob ich das darf oder nicht, ist mir schnurzegal. Wer sollte mir denn das verbieten? Irgend ein neunmalkluger und siebengescheiter Theologieprofessor? Irgend ein aufgeklärter Intellektueller, der mir einreden will, dass dies ganz und gar unvernünftig sei?
     Für mich ist die Bibel in gutem Sinn ein Steinbruch, aus dem ich mir Steine nehme, mit denen ich das Haus meines Glaubens baue. Und was sind denn Losung und Lehrtext anderes als solche Steine? Und darum glaube ich auch, dass es Gott ganz und gar recht ist, wenn ich so mit der Bibel, wenn ich so mit seinem Wort umgehe und es für mich heute wieder lebendig werden lasse und anwende.
     Das gilt auch für den heutigen Lehrtext, der neu übersetzt heißt: »Das feste Fundament, das Gott gelegt hat, trägt die Aufschrift: "Der Herr kennt alle, die zu ihm gehören"«. Da fackel ich nicht lange, sondern gehe schlicht und einfach davon aus, dass das auch auf mich zutrifft. 
     Gott kennt mich und ich gehöre zu ihm. Das lasse ich mir von niemandem ausreden, nicht einmal von mir selbst. Und das gilt auch für dich. Auch du gehörst zu ihm. Nimm dir also aus der Bibel die Worte, die dir helfen. Die dich zuversichtlich machen und trösten. Aus denen du Kraft schöpfst für die Herausforderungen in deinem Leben.

Gebet: Herr, ich danke dir, dass dein Wort auch heute noch lebendig ist für alle, die Hilfe und Orientierung brauchen. Und darum will ich mich an deinem Wort festhalten, was auch immer geschieht. Du wirst mich nicht enttäuschen. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr