Sonntag, 11. Dezember 2016

Was spaltet und was eint hl

LosungIch will die Zerstreuten sammeln und will sie zu Lob und Ehren bringen in allen Landen, wo man sie verachtet. Zefanja 3,19

Lehrtext: Jesus sah die große Menge; und sie jammerten ihn, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Markus 6,34

Liebe Leserin, lieber Leser,

zur Zeit erleben wir in vielen Ländern, wie sich die Gesellschaft spaltet und die Einheit gefährdet ist. In den USA stehen sich die Anhänger und Gegner des gewählten Präsidenten Trump in gleichstarken Blöcken unversöhnlich gegenüber. In England sind es die Befürworter und Gegner des Brexit, des Austritts Großbritanniens aus der europäischen Gemeinschaft. Ähnliche Risse gehen durch Italien, Frankreich und die Niederlande. Und auch in unserem Land droht die Gesellschaft zu zerfallen, wenn neue Parteien die Unzufriedenen sammeln und das „Projekt Europa“ bekämpfen, das, bei allen Schwächen, über einen langen Zeitraum für Frieden und Wohlstand gesorgt hat. Wer weiß wie unser Land, wer weiß wie die Welt in einem Jahr aussieht, wenn in verschiedenen Ländern entscheidende Wahlen stattgefunden haben.
Beim Propheten Zephanja sagt Gott im heutigen Lehrtext, dass er die Zerstreuten aus den Israeliten sammeln und wieder zu Ehren bringen will. Es waren verhängnisvolle politische Entscheidungen, die dazu geführt hatten, dass der Staat Juda und mit ihm die Hauptstadt Jerusalem zerstört und viele Menschen in alle Winde zerstreut wurden. Inzwischen haben die Juden wieder einen Staat, aber keinen Frieden. Und das liegt nicht zuletzt an ihren „Hirten“, also an den politischen Führern, die zur Versöhnung und zum Ausgleich mit den Palästinensern nicht in der Lage sind. Leider mangelt es auch der Gegenseite an „Hirten“, die zu einer klugen Friedenspolitik fähig wären.
Schaut man auf die Politik, hat man allen Grund, die Stirn in Sorgenfalten zu legen. Aber als Christen haben wir noch einen anderen Blick. Die Bibel ermuntert uns, auf Gott zu schauen und auf Jesus Christus, unseren Hirten. Er ist es, der seine Menschen, der die Herde zusammenhält. Er spaltet nicht, sondern eint. Ihm kann ich mich anvertrauen, weil er den Weg kennt und auch die Verlorenen nicht im Stich lässt, sondern sucht und zurück bringt.
Mögen wir auch starke Unterschiede aufweisen in unserer Lebensführung, in unseren politischen Einstellungen, in unserer gesellschaftlichen Stellung, in unserer Konfession, was unseren Geschmack betrifft, unsere Ängste und Freuden…. – Uns, die wir so verschieden sind, eint der Glaube an Gott und das Vertrauen auf unseren Hirten Jesus Christus. 

Gebet: Herr, auch wenn wir in dieser Welt nur eine kleine Herde sind, die dir nachfolgt, so bist du doch der Hirte aller Menschen. Darum bitte ich dich, dass du dich auch aller annimmst, damit wir gemeinsam eine Zukunft haben und tun, was dem Frieden dient. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen