Donnerstag, 1. Dezember 2016

Was einen Christen ausmacht hl

Losung: Halte dich an die Unterweisung, lass nicht von ihr ab, bewahre sie, denn sie ist dein Leben. Sprüche 4,13

Lehrtext: Die Hauptsumme aller Unterweisung ist Liebe aus reinem Herzen und aus gutem Gewissen und aus ungefärbtem Glauben. 1.Timotheus 1,5

Liebe Leserin, lieber Leser,

die heutige Losung sagt, dass ich mir von der Bibel den Weg weisen lasse, der meinem Leben Sinn gibt und auf dem ich Gott begegne. Um welchen Weg es sich dabei handelt, sagt der Lehrtext: Den Weg der Liebe aus reinem Herzen und aus gutem Gewissen und aus ungefärbtem Glauben.
Soweit ist alles klar und einfach. Ich muss also nicht eine große Zahl von Einzelgeboten auswendig lernen und befolgen. Ich muss nicht alle möglichen Verhaltensweisen an den Tag legen oder religiöse Vorschriften erfüllen. Ich bin im Glauben ein ganz und gar freier Mensch und niemand untertan. So schreibt es Martin Luther in seiner Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“. Aber er schreibt auch: In der Liebe bin ich jedermanns Diener. Niemand kann und darf mir vorschreiben, wie ich glauben soll. Aber jeder kann und darf mich daran erinnern, dass ich als ‚Christenmensch‘ zur Liebe verpflichtet bin. Und das heißt: Ich soll hilfsbereit sein, nachsichtig, versöhnlich, friedfertig, entgegenkommend, verständnisvoll, freundlich, barmherzig, großzügig, einfühlsam und anständig. Aber auch klar, gerecht, aufrichtig, unbestechlich, beispielhaft.
Ich weiß, dass ich das nur in Ansätzen bin. Manchmal gelingt es mir besser so zu sein und manchmal nicht. Einen anderen zu lieben, fällt mir nicht immer leicht, erst recht nicht, wenn ich ihn nicht mag. Aber mein Scheitern darf kein Argument sein, dass ich das mit der Liebe tiefer hänge oder sein lasse.
Ob es Gott immer leicht fällt, mich zu lieben? Ich weiß es nicht. Aber er tut's. Grund genug, mich am Riemen zu reißen und immer wieder neu damit anzufangen, meine Mitmenschen zu lieben. Ich will's wenigstens versuchen.

Gebet: Ja Herr, ich weiß, was ich tun soll. Aber hin und wieder fehlen mir Wille und Kraft, so zu sein wie du und andere zu lieben, ohne Ansehen der Person und ohne Hintergedanken. Reinige du mein Herz von egoistischen Absichten. Schärfe mein Gewissen und stärke meinen Glauben. Vor allem aber vergib mir meine Lieblosigkeit und lass nicht nach, mich zu lieben. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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