Dienstag, 13. Dezember 2016

Gottes Herrlichkeit hl

Losung: Lass mich deine Herrlichkeit sehen! 2.Mose 33,18

Lehrtext: Spricht zu ihm Philippus: Herr, zeige uns den Vater und es genügt uns. Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch und du kennst mich nicht, Philippus? Johannes 14,8-9

Liebe Leserin, lieber Leser,

dieser Wein schmeckt herrlich! Die Aussicht ist herrlich! Mozart komponierte herrliche Musik. Wie herrlich duften die Veilchen! Mein Kater hat ein herrlich weiches Fell. Mit allen meinen fünf Sinnen kann ich etwas erleben, das ich herrlich finde. Doch wie steht es um Gottes Herrlichkeit? In jedem Vaterunser sprechen wir davon. Was damit wohl gemeint ist? Irgendetwas Großartiges. Aber was?
Mose zum Beispiel hätte zu gerne Gottes Herrlichkeit mit eigenen Augen gesehen (Losung). Doch Gott sagte zu ihm, „du sollst erfahren, dass ich gütig und barmherzig bin. Aber mein Angesicht darfst du nicht sehen“. Zu seiner Herrlichkeit habe ich mit meinen fünf Sinnen keinen Zugang. Deshalb könnte ich sie auch nicht fotografieren oder filmen. Ich kann sie nur an der Güte seines Sohnes Jesus Christus erkennen, die an den Menschen sichtbar wird, denen er begegnet: An den Kindern, Kranken, Ausgestoßenen, Sündern. An allen, die liebes- und trostbedürftig sind. Deshalb sagt Jesus zu Philippus: „Wenn du den himmlischen Vater sehen willst, dann schau darauf, wie ich zu den Menschen bin und höre, was ich sage“ (Lehrtext). Nicht wie Jesus aussieht, zeigt Gottes Herrlichkeit, sondern wie er ist.
Gut, das war damals. Und was ist heute? Wie und wo sehe ich Gottes Herrlichkeit in meiner Welt und in meinem Leben? Einen Abglanz seiner Herrlichkeit habe ich letzten Donnerstag gesehen. Da hat die aufgehende Sonne die mit Raureif verzauberte Landschaft in ein sanftes, rotgoldenes Licht getaucht. Jedes verdorrte Unkraut, für das man sonst keinen Blick hat, war plötzlich ein filigranes Kunstwerk. Jeder einzelne Baum am Waldrand präsentierte sich stolz in weißer Glitzerpracht. Auch die wunderbaren Sternengebilde im Universum sind ein Abglanz seiner Herrlichkeit genauso wie das Lachen eines Kindes oder das Gefieder der Blaumeise am Futterhäuschen. Aber das alles ist eben nur ein Abglanz und nicht Gottes Herrlichkeit selbst.
Ich erlebe sie da, wo Menschen zueinander barmherzig sind, freundlich und hilfsbereit, zuvorkommend und verständnisvoll, großzügig und behutsam. Da leuchtet in ihnen Gottes Herrlichkeit auf und strahlt die Welt im Licht der Hoffnung.  

Gebet: Vater, du bist zu mir gütig und barmherzig. Das habe ich immer wieder erlebt. Denn dein ist die Herrlichkeit hier und jetzt und in Ewigkeit. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

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