Samstag, 19. November 2016

Gottvertrauen macht frei hl

Losung: Wenn sie aber zu euch sagen: Ihr müsst die Totengeister und Beschwörer befragen, so sprecht: Soll nicht ein Volk seinen Gott befragen? Jesaja 8,19

Lehrtext: Wer dem Herrn anhängt, der ist ein Geist mit ihm. 1.Korinther 6,17

Liebe Leserin, lieber Leser,

möchtest du wissen, was die Zukunft bringt? Dann wärst du nicht allein. Viele in unserer Gesellschaft versuchen das herauszubekommen durch Kartenlegen, Tischrücken, Hellseherei oder Totenbeschwörung. Vermutlich ist man als jüngerer Mensch dafür noch anfälliger. Aber je älter man wird, desto mehr weiß man, dass noch niemand etwas über die Zukunft herausbekommen hat. Allerdings tragen wir alle dazu bei, durch unser Verhalten in der Gegenwart zukünftige Entwicklungen festzulegen. Oft sind das dann negative Folgen. Ein starker Raucher zum Beispiel weiß, was ihm blüht. Vom Klimawandel hat inzwischen jedes Kind gehört.
Aber natürlich gibt es auch positive Folgen. Die weltweite wirtschaftliche, technologische und medizinische Entwicklung hat dazu geführt, dass in den letzten Jahrzehnten Hunderten von Millionen Menschen der Ausbruch aus Hunger, Krankheit, Elend und damit auch aus einem frühen Tod gelungen ist. Der Kampf gegen die weltweite Armut ist eine große Erfolgsgeschichte geworden. Allerdings unterschätzen bei Umfragen 99 % (!) der Deutschen diesen Erfolg. Fast alle haben wir die Bilder von Elend und Not im Kopf und keinen Blick für die neuen Mittelschichten, die auf der ganzen Welt, vor allem in den Entwicklungs- und Schwellenländern heranwachsen (Quelle: u.a. Oxfam (1) und Süddeutsche Zeitung, 2016, Nummer 262, Seite 24).
Doch zurück zu dir und zu mir. Ich will nicht wissen, was mir die Zukunft bringt. Was hätte ich davon? Wüsste ich, welches Leid mich noch erwartet, könnte ich jetzt nicht mehr ruhig leben. Wüsste ich, dass ich in der Zukunft großes Glück erleben werde, würde mir das vielleicht zu Kopf steigen und ich könnte ich vor lauter Ungeduld die Gegenwart nicht mehr schätzen. 
Meine Zukunft, auf die ich Einfluss nehmen kann, ist der morgige Tag. Wie ich den plane und angehe, entscheidet darüber, wie ich ihn erlebe. Aber auch das ist nicht gewiss. Ich kann nun mal nicht um die nächste Ecke schauen. Ich kann zwar planen, aber wie es dann wirklich kommt, liegt letztlich nicht in meiner Hand.
Und das ist gut so. Weil ich von der Zukunft nichts weiß, bin ich frei für die Gegenwart und kann mich ganz dem zuwenden, was jetzt ist, was ich in diesem Augenblick tue oder lasse. Nicht zuletzt deswegen will ich von allen möglichen Wahrsagereien und Beschwörungen nichts wissen. Mich würde das nur abhängig machen und meine Freiheit beschränken.
Meine Freiheit gründet in meinem Gottvertrauen. Ich glaube, dass Er alles in der Hand hat, Himmel und Erde, Zeit und Ewigkeit und somit auch mein kleines Leben und was mit mir werden soll. Im Glauben sage ich: »Dein Wille geschehe im Himmel wie auf Erden«. Er wird‘s so machen, wie es letzten Endes für mich gut ist. Im Glauben versuche ich in seinem Geist zu leben (Lehrtext) und Tag für Tag das beizutragen, was in meinen Kräften steht.

Gebet: Herr, ich versuche heute so zu leben, dass es mir morgen gut geht. Aber nicht ich lege meinen Weg fest, sondern du. Du lenkst meinen Schritt durch gute und schlechte Zeiten. Du allein weißt wie es mit mir weitergeht. Und weil du kein blindes und dunkles Schicksal bist, sondern mein himmlischer Vater, vertraue ich mich und alle, die mir am Herzen liegen, dir an. Das macht mich frei, heute nach bestem Wissen und Gewissen zu leben. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

(1) Oxfam = Oxforder Komitee zur Linderung von Hungersnot

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