Samstag, 3. September 2016

Verantwortung übernehmen hl

Losung: Wir waren gefangen, stöhnten und jammerten unter der Last, die wir tragen mussten. Du hast Menschen über unser Haupt kommen lassen, wir sind in Feuer und Wasser geraten. Aber du hast uns herausgeführt und uns erquickt. Psalm 66,12

Lehrtext: Seid allezeit wach und betet, dass ihr stark werdet. Lukas 21,36

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie oft hatten die Juden in ihrer Geschichte nicht Grund zu stöhnen und zu jammern, weil sie immer wieder mal unterdrückt wurden. Sie gingen davon aus, dass auf diese Weise Gott sein Volk strafte. Aber sie haben ihn deswegen nicht angeklagt, sondern die Schuld bei sich gesucht. Sie waren bereit, für ihr Fehlverhalten die Verantwortung zu übernehmen. Aber genauso oft haben sie die Erfahrung gemacht, dass Gott sie aus dem Elend wieder herausgeführt und gestärkt hat.
Ich glaube nicht, dass es Gott ist, der uns Menschen mit Krieg und Unterdrückung straft, sondern dass wir schon selbst die Verantwortung für unsere falschen Entscheidungen übernehmen und die Folgen tragen müssen. Nicht Gott straft uns, sondern wir strafen uns selbst, wenn wir uns nicht mehr an ihm orientieren. Darum heißt es im Lehrtext in einer neueren Übersetzung: »Bleibt wachsam und betet zu jeder Zeit, damit ihr dem entfliehen könnt, was auf euch zukommt.«
Nun, ich kann wohl für mich selbst zusehen, dass ich nicht in mein eigenes Unglück renne. Aber ich kann das nicht für mein eigenes Volk oder gar für alle Menschen auf dieser Erde verhindern. Volksgemeinschaft ist immer auch Schicksalsgemeinschaft. Da kann ich mich nicht so ohne weiteres herauslösen. Aber ich kann wachsam sein und versuchen, im Kleinen ein größeres Unheil zu verhindern. Und ich kann beten, dass Gott mir und meinen Angehörigen und uns allen die Kraft gebe, die Herausforderungen zu tragen, die kommen werden.

Gebet: Herr, gib uns deinen Geist, damit wir erkennen was dem Frieden dient. Gib uns deinen Geist, damit wir tun, was gerecht ist. Gib uns deinen Geist, damit wir verantwortungsvoll mit der Erde umgehen, die du uns gegeben hast. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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