Donnerstag, 7. Juli 2016

Freimütig und unerschrocken hl

Losung: Sage nicht: »Ich bin zu jung«, sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende, und predigen alles, was ich dir gebiete. Jeremia 1,7

Lehrtext: Der Herr sprach zu Paulus: Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht! Denn ich bin mit dir. Apostelgeschichte 18,9-10

Liebe Leserin, lieber Leser,

hast auch du einen Auftrag von Gott? Im Losungswort ist es der Prophet Jeremia, den Gott sendet. Im Lehrtext der Apostel Paulus. Nun magst du sagen: ‚Ich bin aber nur ein normaler Mensch und weder ein Prophet noch ein Apostel.‘ Das klingt plausibel. Aber so einfach ist es doch nicht. Denn auch die Propheten waren normale Menschen, zum Beispiel Pflanzenzüchter wie Amos. Und auch die Apostel waren normale Menschen, zum Beispiel Fischer wie Petrus. Damit Gott dich sendet, damit er dir einen Auftrag gibt, brauchst du kein Theologiestudium und auch keinen kirchlichen Titel. Das alles ist bisweilen eher hinderlich. Aber womit könnte er dich beauftragen?
Vorgestern bekam ich eine E-Mail, in der mir ein ehemaliges Gemeindeglied, das jetzt im Ausland lebt, schreibt, dass sie überraschenderweise von ihrem Pfarrer gebeten worden ist, die Leitung eines Hauskreises zu übernehmen. In unserer Gemeinde haben wir zum Beispiel einen Trucker, einen Lkw-Fahrer, der schon seit Jahren im Kindergottesdienst mitmacht und bei den Kindern sehr beliebt ist. Nahezu alle, die meine Frau und früher ich um Mitarbeit gebeten hatten, haben sich die Frage gestellt, ob sie denn dazu geeignet seien. Und ob!
Aber war es Gott, der sie beauftragt hat? Ich glaube schon. Er hat auch meiner Frau und mir den Auftrag gegeben, Mitarbeiter zu finden, die mithelfen, seine gute Botschaft weiterzusagen. Gut, dass sich immer wieder welche finden, die dazu bereit sind.
Du musst aber nicht erst von einem Pfarrer oder einer Pfarrerin gefragt werden. In unserer Gemeinde gibt es Leute, die von sich aus andere besuchen, die krank oder einsam sind oder die sich um Flüchtlinge kümmern und solche, die für unsere Arbeit beten. Das kann man auch noch tun, wenn man bereits hochbetagt ist.
In unserem Land ist es heutzutage kein Problem, zu predigen und zum Glauben einzuladen. Das war in der DDR und im Nationalsozialismus anders. Und richtig gefährlich ist es auch jetzt noch in manchen muslimischen Ländern oder in Nordkorea. Die Christenfeinde bilden schon merkwürdige Allianzen. Aber anecken kannst du bei uns mit einer Predigt auch heute noch, wenn du kein Blatt vor den Mund nimmst, wenn es um Umweltschutz, Landwirtschaft, Kirchenkritik, Krieg und Frieden und soziale Gerechtigkeit geht. Manche meinen, das seien doch keine Themen des Glaubens. Da kennen sie die Bibel aber schlecht. Sie könnten zum Beispiel mal das Buch des Propheten Amos im Alten Testament lesen.

Gebet: Herr, du willst, dass ich freimütig und unerschrocken in deinem Sinne rede und handle. Du weißt, dass ich mir damit manche zu Gegnern mache. Aber ich will's tun, weil du versprichst, bei mir zu sein. Wenn ich aber etwas sage und tue, was nicht in deinem Sinn ist, dann bringe mich davon wieder ab. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

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