Freitag, 6. Mai 2016

klar und freundlich hl

Losung: Eine linde Antwort stillt den Zorn; aber ein hartes Wort erregt Grimm. Sprüche 15,1

Lehrtext: Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streitsüchtig sein, sondern freundlich gegen jedermann, im Lehren geschickt, der Böses ertragen kann und mit Sanftmut die Widerspenstigen zurechtweist. 2.Timotheus 2,24-25

Liebe Leserin, lieber Leser,

»Eine freundliche Antwort besänftigt den Zorn, aber ein kränkendes Wort lässt ihn aufflammen.« (HFA) Komisch, dass wir Menschen so vergesslich und oft auch so unbeherrscht sind, diese uralte und universale Weisheit nicht zu befolgen. Wir wissen alle, dass das heutige Losungswort überall und zu allen Zeiten stimmt. Aber dann kracht es doch wieder in Ehen und Familien, am Arbeitsplatz, im Verein und in der Politik sowieso. Und warum? Weil man sich behaupten will, auch wenn ein anderes Sprichwort sagt: „Der Klügere gibt nach“.
Aber immer nachgeben geht eben auch nicht. Manchmal muss ein Streit auch ausgetragen werden. Manchmal kann man beim besten Willen nicht darauf Rücksicht nehmen, ob der andere durch meine Antwort gekränkt ist oder nicht. Das war auch bei Jesus nicht anders, wenn er die selbstzufriedenen und „ehrenwerten“ Bürger seinerzeit (die Pharisäer) und die Würdenträger der damaligen Kirche »Schlangenbrut«, »böses, gottloses Volk«, »Heuchler«, »blinde Narren«, »Scheinheilige«, »stinkende Gräber« und »Prophetenmörder« genannt hat. Diese versperrten mit ihrem klerikalen Gehabe, ihrer Arroganz, ihrer Macht und mit ihrer Selbstgerechtigkeit den Leuten den Weg zum barmherzigen Gott. Da kannte Jesus kein Pardon.
Doch solche Wörter waren auch bei ihm die Ausnahme. Er forderte die Starken heraus, wenn sie auf Kosten der Schwachen lebten. Aber den Schwachen half er auf, ergriff für sie Partei und stärkt ihr Selbstwertgefühl, wenn er sagte, dass sie geliebte Gotteskinder seien.
Es ist eben beides nötig: Die Widerspenstigen mit klaren Worten zurechtweisen (Lehrtext) und freundlich zu denen sein, die ohnehin schon an der Seele verletzt sind, verunsichert und ängstlich. Mein Eindruck allerdings ist, dass viele, auch viele Christen gegenüber gleichrangigen oder höher gestellten Personen den Schwanz einziehen und buckeln, dafür aber nach unten umso heftiger treten.

Gebet: Herr, gib mir den Mut, die Dinge klar zu sagen, die gesagt werden müssen
und die Einsicht, freundlich zu bleiben, wo es möglich ist
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

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