Samstag, 16. April 2016

In Rufweite hl

Losung: Du, HERR, sei nicht ferne; meine Stärke, eile, mir zu helfen! Psalm 22,20

Lehrtext: Der blinde Bartimäus fing an, zu schreien und zu sagen: Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Und viele fuhren ihn an, er solle stillschweigen. Er aber schrie noch viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Markus 10,47-48

Liebe Leserin, lieber Leser,

das passiert leider immer wieder mal, dass du das Gefühl hast, Gott ist jetzt weit weg. Aber wie weit ist er wirklich weg? Ich bin überzeugt, dass er nur einen Hilferuf weit weg ist. Er ist für dich und für mich immer in Rufweite. Aber manche rufen ihn nicht zu Hilfe. Entweder glauben sie nicht, dass er sie hört. Oder sie schämen sich vor ihrer Männlichkeit oder vor ihrer Vernunft oder vor anderen Menschen und verzichten darauf, Gott um Hilfe zu bitten.
Der blinde Bartimäus war anders. Als Jesus in Rufweite für ihn war, sah er seine Chance gekommen. Da schrie er nach ihm aus Leibeskräften, dass es den Leuten peinlich war und sie ihn anfuhren, doch endlich still zu sein. Viele hätten klein beigegeben und sich gefügt. Bartimäus nicht. Als es um seine Chance ging, endlich Hilfe zu bekommen, waren ihm die Leute egal. Und er schrie weiter, so lange bis Jesus ihn hörte und zu ihm ging, um ihn zu heilen.
Jesus war das Geschrei des Bartimäus nicht peinlich. Gott sind deine Gebete, Rufe und vielleicht sogar Schreie auch nicht peinlich. Nimm dir Bartimäus zum Vorbild und höre nicht auf die Leute. Höre auf dein Herz und tue, was es dir sagt. Es geht um deinen Glauben und nicht um den Glauben anderer. Es geht um deine Gesundheit, um dein Glück, um deine Zukunft und nicht um die anderer. Lebe dein eigenes Leben und nicht das Leben der Leute.
Ich bin einst auch so erzogen worden, dass mir gesagt wurde: Tu dies und lass das, was werden denn sonst die Leute sagen. Es fiel mir nicht leicht, mich davon zu befreien. Aber jetzt bin ich froh, heilfroh, dass ich so lebe, wie ich es will und vor Gott verantworten kann. Und was ist, wenn die Leute über mich reden? Dann haben sie wenigstens was zu tun.
Übrigens, ob es den Besuchern der Kirchengottesdienste klar ist, dass sie jedes Mal mit den Worten des Bartimäus Jesus zu Hilfe rufen, wenn sie auf das „Kyrie eleison“ des Pfarrers ihr „Herr, erbarme dich“ singen?

Gebet: Herr, jetzt in diesem Augenblick rufen überall auf der Welt so viele Menschen nach dir um Hilfe. Lass sie nicht warten. Erhöre ihre Gebete und erhöre auch mich, wenn ich deine Hilfe brauche. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

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