Sonntag, 28. Februar 2016

Gesten des Glaubens hl

Losung: Ich bin der HERR, dein Gott, der deine rechte Hand fasst und zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir! Jesaja 41,13

Lehrtext: Die Schwiegermutter Simons lag darnieder und hatte das Fieber; und alsbald sagten sie Jesus von ihr. Da trat er zu ihr, fasste sie bei der Hand und richtete sie auf; und das Fieber verließ sie. Markus 1,30-31

Liebe Leserin, lieber Leser,

kennen Sie / kennst du Gesten, die deinen Glauben unterstützen? Katholische Christen bekreuzigen sich in verschiedenen Situationen. Mir gefällt diese Geste. Und wenn ich, wie heute wieder einmal, eine gefährliche Situation im Straßenverkehr überstanden habe, bekreuzige auch ich mich unwillkürlich. Auch für Martin Luther war das Bekreuzigen eine selbstverständliche Geste des Glaubens. 
Letzten Sonntag sprach mich eine Frau nach dem ersten Gottesdienst auf die Predigt an und meinte sinngemäß, dass sie schon glaube, dass ihr aber der letzte Schritt zu einem rückhaltlosen Gottvertrauen schwer falle. Ich habe sie dann ermutigt, genau dies wirklich einmal zu tun: Einfach aufzustehen und dann einen großen Schritt nach vorn zu machen und dabei zu sagen: ‚Herr, ich mach jetzt trotz all meiner Fragen und Bedenken einen Schritt auf dich zu. Nimm mich in deine Arme!‘
Die heutige Losung ermutigt mich ebenfalls zu einer Geste des Glaubens. Gott sagt mir darin zu, dass er meine rechte Hand fasst. Aber wie will er sie denn fassen, wenn ich sie ihm nicht hinhalte? Und genau das mache ich bisweilen, dass ich ihm nachts, wenn ich ihn besonders brauche, meine Hand in der Dunkelheit entgegen strecke und sage: ‚Herr, fass bitte meine Hand und führe mich aus diesem Problem heraus.‘
Was schon unter uns Menschen eine Geste, ein Zeichen der Hilfe ist, ist es auch bei Gott: Er reicht mir seine helfende Hand. So wie Jesus der Schwiegermutter des Petrus seine helfende Hand gereicht und sie aufgerichtet hat, so lasse ich mich auch von ihm aufrichten. „Aber“, so mag jetzt jemand einwenden, „das geschieht doch nicht wirklich. Du spürst doch die Hand Gottes nicht, oder?“ Nein, körperlich spüre ich sie nicht, aber seelisch.

Gebet
Von Gott will ich nicht lassen, denn er lässt nicht von mir,
führt mich durch alle Straßen, da ich sonst irrte sehr. 

Er reicht mir seine Hand, 
den Abend und den Morgen tut er mich wohl versorgen, 
wo ich auch sei im Land,
Auf ihn will ich vertrauen in meiner schweren Zeit; 
es kann mich nicht gereuen, er wendet alles Leid. 
Ihm sei es heimgestellt;
mein Leib, mein Seel, mein Leben sei Gott dem Herrn ergeben; 
er schaffs, wies ihm gefällt!
(Ludwig Helmbold 1563. EG 365,1.3)
Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen