Sonntag, 20. Dezember 2015

Lampenfieber hl

Losung: Der HERR sprach zu Mose: Wer hat dem Menschen den Mund geschaffen? Habe ich's nicht getan, der HERR? 2.Mose 4,11

Lehrtext: Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt. Johannes 15,16

Liebe Leserin, lieber Leser,

haben Sie / hast du schon mal vor einem größeren Publikum geredet? Wenn ja, so weißt du, wie sich das anfühlt vor allem beim ersten Mal: Du bekommst „Lampenfieber“, auch wenn du nicht auf der Bühne stehst und beleuchtet wirst.
Mose, der große Mose, hatte Angst vor seinem öffentlichen Auftritt. Er sollte dem Pharao, dem König Ägyptens, von Gott ausrichten, das Volk der Israeliten freizugeben. Und so stammelte er bei der denkwürdigen Begegnung mit Gott am brennenden Dornbusch: "Ach Herr, ich bin noch nie ein guter Redner gewesen. Auch jetzt, wo du mit mir sprichst, hat sich daran nichts geändert. Ich rede nicht gerne, die Worte kommen mir nur schwer über die Lippen." Und Gott? Er lässt diese Entschuldigung dem Mose nicht durchgehen und sagt: "Habe nicht ich, der Herr, den Menschen einen Mund gegeben?... Geh jetzt! Ich bin bei dir und sage dir, was du reden sollst." (2. Mose 4).
Du musst eine Rede, einen Vortrag halten oder ein Referat, beruflich oder privat. Du musst vor Gericht aussagen oder du sollst zum Beispiel in einem Gottesdienst die Begrüßung übernehmen, ein Grußwort sprechen oder auch frei beten. Wie wird es dir gehen? Ich bete vor jeder Predigt in der Stille: „Herr, sei du jetzt bei mir und bekenne dich du zu meinen Worten. Gib mir den festen Glauben, die innere Freude, die Liebe zu den Leuten und die Gegenwart deines Geistes und wirke durch das, was ich jetzt sage.“
Mir hilft dieses kleine, stille Gebet, bevor ich zu reden beginne. Es macht mich ruhig und fest.
Ebenso kannst auch du ein kleines Gebet sprechen, wenn du etwas zu sagen hast oder sagen musst, es sei in einem kleineren oder größeren Kreis. Gib, nachdem du dich vorbereitet hast, die Verantwortung an Gott ab. Er sagt selbst, dass er den Mund geschaffen hat, damit wir mit seiner Hilfe sagen, was zu sagen ist.
Im Lehrtext kommt wieder einmal die für den Glauben so wichtige Unterscheidung zur Sprache: ‚Nicht du, Mensch, sondern ich, der Herr.‘ Ich verstehe das so, dass ich alles auf Gottes Seite hinüberwerfe, womit ich mich auf meiner Seite abplage und nicht klar komme: Meine Sorgen, meine Angst, mein Versagen, meine Schuld, meine Zweifel, meine Enttäuschungen, meine seelischen Verletzungen, meine Krankheit, meinen Unglauben und auch mein Lampenfieber… Das alles gebe ich ihm und sage:

Gebet: Herr, nicht ich selbst habe mich geschaffen, sondern du. Darum entlasse ich dich nicht aus der Verantwortung für mich. Du musst mir bei alledem helfen, womit ich nicht klar komme. Und du tust das ja auch. Denn nicht ich habe dich erwählt, sondern du mich. Nicht ich bin zu dir gekommen, sondern du zu mir. Nicht ich habe den Glauben erfunden, sondern du hast ihn mir geschenkt. Nicht ich habe mir das, was ich kann, beigebracht, sondern du hast mich gesegnet. Nicht ich muss mich erlösen, sondern du. Nicht ich muss alles richtig machen, sondern du hast das Richtige für mich getan, hast in Jesus alles weggenommen, was mich von dir trennt und mir vergeben. So will auch ich im Rahmen meiner Möglichkeiten leben, wie es dir gefällt und verantworten, was ich sage und tue. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

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