Donnerstag, 22. Oktober 2015

Ich kann nur staunen hl

Losung: Siehe, die Völker sind geachtet wie ein Tropfen am Eimer und wie ein Sandkorn auf der Waage. Jesaja 40,15

Lehrtext: Ich sah einen Engel fliegen mitten durch den Himmel, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, allen Nationen und Stämmen und Sprachen und Völkern. Offenbarung 14,6

Liebe Leserin, lieber Leser,

hin und wieder rückt die Bibel unsere Maßstäbe zurecht, so auch im heutigen Losungswort. Denn zu den größten Problemen, die Menschen sich machen, gehört, dass wir uns zu wichtig nehmen. Dabei sind im Vergleich zu Gott selbst ganze Völker nur ein »Tropfen am Eimer und ein Sandkorn auf der Waage«. Wie unbedeutend ist da erst der einzelne Mensch?! Im Vergleich zur Größe des Universums ist jeder von uns weniger als nichts, praktisch nicht wahrnehmbar. Ein Barack Obama, ein Vladimir Putin, eine Angela Merkel – weniger als nichts. Und ich sowieso. Aber das betrifft nur die Quantität, also die messbare Größe.
Da ist noch eine andere Größe, die Qualität, die Frage danach, wie wertvoll etwas ist. Und da sagt die Bibel, dass du in Gottes Augen einen großen Wert hast und von Jesus „teuer erkauft“ bist. Nein, Gott schaut nicht darauf, für wie wichtig oder wertvoll wir uns selber halten, wie begabt, schön, reich, klug usw. wir sind. Das interessiert ihn höchstens am Rande. Unsere Maßstäbe fallen bei ihm nicht ins Gewicht. Er misst dich mit seinem Maßstab, mit dem Maßstab, den ein guter Vater an seinem Kind anlegt. Er schaut dich daraufhin an, dass du sein Geschöpf bist und zu ihm gehörst und dass du seiner Liebe bedürftig bist. Vielleicht kann man das am ehesten noch damit vergleichen, dass gute Eltern ihr behindertes Kind besonders lieben, auch wenn es nach sonstigen Maßstäben nicht schön, nicht stark, nicht leistungsfähig, nicht intelligent ist.
Ich weiß nicht, ob du diesen Vergleich akzeptieren kannst oder ob du ihn von dir weist, weil du nicht behindert bist. Aber so viel ist mir klar: Mit dem, was ich vorweisen kann, wozu ich in der Lage bin, mache ich auf Gott keinen Eindruck. Mögen mich andere deswegen schätzen, mag ich mich selbst deswegen wichtig nehmen, Gott tut das nicht. Er wendet sich mir zu, weil ich ohne ihn keine Sekunde leben könnte. So wendet er sich auch allen anderen von seinen Geschöpfen zu, egal, ob sie ihn kennen und lieben oder nicht. Aber du und ich, wir haben den Vorteil, dass wir wissen, wem wir verdanken, was wir sind und haben und deshalb nicht hochmütig, eingebildet, abgehoben oder sonst wie durchgeknallt sein müssen. Denn, so sagt es das „ewige Evangelium“ (Lehrtext), wir haben einen Gott, zu dem wir ehrfürchtig aufblicken können, vor dem wir aber nicht Angst haben müssen, sondern den wir wieder lieben können.

Gebet: Herr, du bist unfassbar und unermesslich. Wie soll ich kleiner Mensch in Worte fassen, wer und was du bist? Und darum bete ich dich an, preise und ehre dich als den wunderbaren Schöpfer aller Dinge und meinen Erlöser. Du hast dich für mich klein gemacht und bist Mensch geworden in Jesus, hast in der Krippe gelegen und am Kreuz gehangen – für mich. Ich kann nur staunen, wie wertvoll ich für dich bin. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

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