Donnerstag, 3. September 2015

mehr oder weniger hl

Losung: Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel. Sacharja 9,9

Lehrtext: Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an. Philipper 2,6-7

Liebe Leserin, lieber Leser,

stellen Sie sich / stell dir mal vor, Christ dürfte nur der sein, der so lebt, wie es die Bibel sagt. Würde dann unsere Welt nicht deutlich anders sein? Oder würde es dann vielleicht nur wenige Christen geben und du oder ich wären gar keine, weil man dann zu viele Nachteile in Kauf nehmen müsste? Stellen Sie sich / stell dir mal vor, wir würden so sein, wie es der heutige Lehrtext in seinem Zusammenhang verlangt:
Weder Eigennutz noch Streben nach Ehre sollen euer Handeln bestimmen. Im Gegenteil, seid bescheiden, und achtet den anderen mehr als euch selbst. Denkt nicht an euren eigenen Vorteil, sondern habt das Wohl der anderen im Auge. Seht auf Jesus ChristusObwohl er in göttlicher Gestalt war, hielt er nicht selbstsüchtig daran fest, Gott gleich zu sein. Nein, er verzichtete darauf und wurde einem Sklaven gleich: Er nahm menschliche Gestalt an und wurde wie jeder andere Mensch geboren. Er erniedrigte sich selbst und war Gott gehorsam bis zum Tod, ja, bis zum schändlichen Tod am Kreuz. (Übersetzung: HFA)
Stellen Sie sich / stell dir mal vor, du würdest auf diesen Jesus Christus sehen und dich mit deinem Leben an ihm orientieren. Würdest du dann so leben wie du jetzt lebst? Würden unsere Gemeinden und Kirchen so sein, wie sie jetzt sind? Würde ich so leben, wie ich jetzt lebe?
Für mich kann ich diese Frage mit einem klaren ‚Nein‘ beantworten. Vielleicht hat Franziskus von Assisi so gelebt, nachdem sich der heutige Papst nennt, vielleicht Mutter Theresa. Aber sonst?
Natürlich kann ich jetzt alle möglichen Argumente anführen, warum ich nicht so lebe. Aber wäre das eine Entschuldigung, die vor Jesus bestehen könnte, dem armen, gewaltlosen König auf dem Esel (Losung)?
Ich glaube aus der Bibel so viel gelernt zu haben, dass es nicht darum geht, Maximalforderungen zu erfüllen, sondern den richtigen Weg zu gehen, auch wenn das Ziel noch weit ist. Und dann geht es meistens um ein Mehr oder Weniger, ob ich mehr oder weniger bescheiden bin, ob ich den anderen mehr oder weniger achte als mich selbst, ob ich mehr oder weniger an meinen eigenen Vorteil denke, ob ich mehr oder weniger das Wohl der anderen im Auge habe, ob ich mehr oder weniger auf Jesus Christus sehe und ihm nachfolge. Vielleicht gelingt es ja, im Lauf der Zeit immer etwas mehr von dem zu leben, was die Bibel sagt. Und wenn es nicht gelingt, dass ich dann um Vergebung und um eine neue Chance bitte.

Gebet: Herr, etwas weniger ich und dafür mehr du, etwas weniger ich und dafür mehr meine Nächsten – das möchte ich, darum bemühe ich mich, dazu brauche ich dich. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

p.s.: Bitte bewerten Sie weiter unten mit einem Klick, ob die jeweilige Losungsauslegung für Sie glaubensstärkend, lesenswert oder nichtssagend ist. Danke.

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