Mittwoch, 29. Juli 2015

Wie groß ist Gott? hl

Losung: Dir, HERR, ist niemand gleich; du bist groß, und dein Name ist groß, wie du es mit der Tat beweist. Jeremia 10,6

Lehrtext: Jesus fragte die Jünger: Wer sagt denn ihr, dass ich sei? Matthäus 16,15

Liebe Leserin, lieber Leser,

»Sie, die Götzen anderer Völker, sind ja nichts anderes als Vogelscheuchen im Gurkenfeld.« So leitet der Prophet Jeremia die heutige Tageslosung ein. Und so, liebe Leserin, lieber Leser, lasst auch uns all das ansehen, was uns Eindruck oder Angst machen will: die Banker in ihren Wolkenkratzern, die Vorstandsvorsitzenden der Konzerne, die Generäle mit ihren Armeen, die Reichen, die Mächtigen in der Politik, die Schönen, die Stars, Papst, Bischof und Pfarrer, den Chef oder die Chefin, den Direktor, den Vorgesetzten, Lehrer und Lehrerin, den dominanten Partner, die Schwiegermutter oder die eigenen Eltern und ebenso uns selbst, wenn wir meinen, andere beeindrucken und ein bisschen Macht ausüben zu müssen. Wir alle sind im Vergleich zu Gott nichts anderes als „Vogelscheuchen im Gurkenfeld“. Nein, das ist nicht sehr schmeichelhaft. Aber manchmal tut es ganz gut, die Verhältnisse wieder zurechtzurücken.
Natürlich muss es Menschen geben, die mehr Verantwortung haben als andere und damit auch mehr Macht. Ich kann das auch akzeptieren, solange sie mit ihrer Macht denen dienen, für die sie Verantwortung haben. Und trotzdem, sie alle, wir alle sind und bleiben fehlbar und vergänglich. Doch „Groß ist unser Gott, Herr der Ewigkeit. Souverän herrscht er über Raum und Zeit .« So haben wir es schon oft gesungen.
Aber was heißt schon ‚groß‘? Irgendwie passt dieses Wort nicht zu Gott. Denn wenn ich etwas groß nenne, vergleiche ich es mit etwas, das kleiner ist. Gott aber ist unvergleichlich. Er ist jenseits all unserer Maße und Vorstellungen. Er hat die Größe, dass er sich uns kleinen, unbedeutenden Menschen zuwendet und sich in die Krippe von Bethlehem legt. Niemand hat eine Maßeinheit, mit der er die Größe Gottes messen könnte. König Salomo sagt: »Der Himmel und aller Himmel Himmel können ihn nicht fassen.« (2. Chronik 2,5)
Auf die Frage Jesu aus dem heutigen Lehrtext antwortet Petrus: »Du bist Christus, Sohn des lebendigen Gottes.« Auch er ist unvergleichlich: Ganz und gar Mensch und zugleich ganz und gar Gott, wie es unsere Vorfahren im Glauben bekannt haben. Sein Wesen ist unserem Verstand unzugänglich, nicht aber unserem Herzen. Denn da wohnt er bei denen, die ihn lieben und ihren Nächsten wie sich selbst.
Ja, im Vergleich zu Gott sind alle anderen, die auch so ein kleiner Gott sein möchten, nichts weiter als „Vogelscheuchen im Gurkenfeld“. Für Jesus aber sind wir seine Brüder und Schwestern, mithin Kinder Gottes. Mehr geht nicht.

Gebet: Herr, du bist alles in allem. Nichts ist so groß, als dass du nicht noch größer wärest, auch nicht meine Probleme und meine Sorgen. Du hast die Größe, dich gerade den kleinen und geringen Menschen zuzuwenden. Darum vertraue ich darauf, dass du auch für mich da bist. So will auch ich nicht die Großen bewundern, sondern den Kleinen beistehen. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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