Samstag, 24. Januar 2015

Lied der Freiheit hl

Losung: Ich will dem HERRN singen, denn er hat eine herrliche Tat getan. 2.Mose 15,1

Lehrtext: Wenn euch der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei. Johannes 8,36

Liebe Leserin, lieber Leser,

kennen Sie / kennst du ein Freiheitslied? In meiner Studentenzeit standen Freiheitslieder hoch im Kurs: »Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten…« oder »Brüder zur Sonne zur Freiheit« oder »In dem Kerker saßen zu Frankfurt an dem Main«. Das älteste, bekannte Freiheitslied der Welt aber steht in der Bibel. Mose und die Israeliten haben es gesungen (Losung): „Ich will dem Herrn singen, denn er hat eine herrliche Tat getan; … der Pharao zog hinein ins Meer mit Rossen und Wagen und Männern. Und der HERR ließ das Meer wieder über sie kommen. Aber die Israeliten gingen trocken mitten durchs Meer. Du, Herr, hast geleitet durch deine Barmherzigkeit dein Volk, das du befreit hast.“
Seitdem Gott am Roten Meer die Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten befreit hat, gilt er als Gott der Freiheit. Auf ihn hoffen die Gebundenen und Gefangenen, die Versklavten und Weggesperrten bis zum heutigen Tag. Und damit hoffen sie auch auf mich, der ich diesem Gott gehöre. Kann ich für sie überhaupt etwas tun? Ja. Ich kann mich über amnesty.de im Internet informieren und dort auch die Adressen der Botschaften jener Länder finden, in denen Menschen unrechtmäßig eingesperrt sind. Dann braucht es nur noch einen Stift, ein Blatt Papier, einen Briefumschlag und eine Briefmarke, um den Botschaftern in Berlin zu schreiben, dass diese Gefangenen in ihren Ländern freigelassen werden sollen. Ob das was bringt? Ja.
Doch da wäre noch eine andere Freiheit. Die Freiheit von Sorgen und Ängsten, Sucht und Zwängen, von Lüge, Schuld und Gewalt, von Geiz und Konkurrenz, von der Macht des Bösen und des Todes. Von dieser Freiheit spricht Jesus im heutigen Lehrtext. Ihm brauche ich keinen Brief zu schreiben. Ihn kann ich persönlich  um diese Freiheit bitten: „Erlöse (=befreie) mich von dem Bösen“. Auch im sogenannten „freien Westen“ sind viele, zu viele nur äußerlich frei, aber innerlich Gefangene ihrer eigenen Probleme. Bin ich denn frei? Nein, auch ich bin in mir gefangen, in manchen problematischen Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen. Doch zugleich bin ich frei, weil Gott mich so geschaffen und Jesus mich erlöst hat. Denn »Der Mensch ist frei geschaffen, ist frei… und würd‘ er in Ketten geboren.« (Friedrich Schiller)

Gebet: Herr, du hast damals dein Volk aus der Gefangenschaft in Ägypten befreit. Befreie heute du auch die, die sich nach Freiheit sehnen. Gebrauche dazu meine Gebete und meinen Einsatz. Befreie aber auch mich, sooft ich in mir selbst, in meinen negativen Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen gefangen bin. Denn du rufst alle, die auf dich vertrauen, in die »herrliche Freiheit der Kinder Gottes« (Römer 8,21). Amen

Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende!


Ihr / dein Hans Löhr 

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