Samstag, 6. September 2014

Was ist ein ‚Geistlicher‘? hl

Losung: Der Geist Gottes des HERRN ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat. Jesaja 61,1

Lehrtext: Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. Römer 8,14

Liebe Leserin, lieber Leser,

seit wenigen Stunden sind wir aus Afrika zurück. Wir sind Gott dankbar, dass alles gut gegangen ist. Nur unsere Koffer sind noch irgendwo in der Welt unterwegs. Aber das ist ein vergleichsweise kleines Problem.
Die Begegnungen mit den Menschen in Tansania haben uns wieder sehr berührt. Vor allem ihr selbstverständlich gelebter Glaube hat uns beeindruckt. Ja, wir sind Gottes Kindern (Lehrtext) begegnet: fröhlichen Christen, die ein Herz für Gott und ihre Mitmenschen haben. Natürlich sind nicht alle so. Aber viele, von denen, die wir kennen gelernt haben, scheinen von Gottes Geist bewegt zu sein, soweit man das von außen feststellen kann.
Aber wie ist das nun mit dem Geist Gottes? Oder anders gefragt: wer ist es, den Gottes Geist bewegt, auf dem er ruht? Sind das die „Geistlichen“, also die Pfarrer und Pfarrerinnen? Das kommt darauf an, was man unter dem Wort ‚geistlich‘ versteht. Jedenfalls ist nicht der geistlich, der irgendwie über die Angelegenheiten dieser Welt erhaben ist. Denn unser heutiges Losungswort geht so weiter: „Der Geist Gottes des Herrn ist auf mir… Er hat mich gesandt, den Elenden gute Botschaft zu bringen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkündigen den Gefangenen die Freiheit, den Gebundenen, dass sie frei und ledig sein sollen.“ Geistlich leben kann demnach jeder, der andere tröstet, sich für Gefangene einsetzt und Elenden wieder eine Perspektive gibt. Geistlich leben hat ganz viel damit zu tun, dass ich mich in die Angelegenheiten dieser Welt einmische und mir für andere die Hände schmutzig mache, so wie es Christus, auf Deutsch ‚der Gesalbte“, getan hat.
Geistlich ist nach meinem Verständnis der, der auch selbstlos handeln kann und dem das Schicksal anderer nicht egal ist. Ungeistlich oder, wie die Bibel sagt, „fleischlich gesinnt“ ist dann der, der hauptsächlich an sich selbst denkt. Daran entscheidet sich, ob zum Beispiel ein Pfarrer wirklich ein Geistlicher ist oder auch nur so ein Ego-Bolzen wie andere.
Ein wichtiger Zweck unserer Reise war, die Selbstlosen zu unterstützen, die sich für die Aids-Waisenkinder einsetzen und für alte Menschen, die keine Angehörigen mehr haben. Die Spenden, die wir mitgebracht haben, stehen ihnen zur Verfügung, um diesen ‚geistlichen‘ Dienst tun zu können. Am kommenden Sonntag werden meine Frau und ich im Lichtblickgottesdienst um 9:00 Uhr und um 10:30 Uhr Näheres darüber berichten.
Schön war's in Tansania. Schön ist es aber auch, wieder daheim zu sein.

In diesem Sinn grüße ich Sie und Euch alle von Herzen. Möge Gottes Geist Euch bewegen, da doch auch Ihr seine Kinder seid.

Hans Löhr


Gebet: Herr Jesus Christus, ich danke dir für jeden, der sich von deinem Geist bewegen lässt, um für andere da zu sein. Und ich bitte dich, dass du auch mir deinen Geist schenkst. Bewege mich dazu, von mir und meinen Interessen mehr und mehr abzusehen und die in den Blick zu nehmen, denen du durch mich helfen willst. Amen

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