Freitag, 4. April 2014

Der Gott der Erniedrigten hl

Losung: Weil die Elenden Gewalt leiden und die Armen seufzen, will ich jetzt aufstehen, spricht der HERR, ich will Hilfe schaffen dem, der sich danach sehnt. Psalm 12,6

Lehrtext: Jesus sprach: Wenn der Tröster kommt, wird er der Welt die Augen auftun über die Sünde und über die Gerechtigkeit und über das Gericht. Johannes 16,8

Liebe Leserin, lieber Leser,

im Vergleich zu manch anderen Religionen ist das Christentum eine soziale Religion. Das spiegelt sich sogar im Mindestlohn, der gestern beschlossen worden ist. Die sozialen Errungenschaften in unserem Land haben auch ganz viel mit der Wirkung der Bibel zu tun. Der Gott der Juden und der Christen ist nicht zuerst ein Gott der Reichen und Mächtigen, sondern der Armen und Unterdrückten, der Erniedrigten und Beleidigten, der Menschen, die am Rand stehen und im Dunkeln leben, während andere im Licht der Öffentlichkeit glänzen.
Dein Gott steht auf, um Menschen im Elend Hilfe zu schaffen, die sich danach sehnen (Losung). Und er braucht dazu deine Ohren, damit ihr Seufzen und Schreien gehört wird. Er braucht deine Füße, damit Hilfe zu ihnen kommt. Er braucht deine Hände, die geben und heilen. Er braucht deinen Mund, damit sie einen Fürsprecher haben. Er braucht vor allen Dingen dein mitfühlendes Herz, das sich nicht abfindet mit den Zuständen und Verhältnissen in dieser Welt und auch in unserem Land. Aber er braucht keine Beschwichtiger und Schönredner, vor allem aber keine Radfahrer, die nach oben buckeln und nach unten treten. Ich denke, wer mit offenen Ohren und Augen lebt, wird auch in seinem unmittelbaren Lebens- und Arbeitsumfeld den einen oder anderen Anlass finden, sich für jemanden einzusetzen, der Hilfe braucht.
Der Tröster, von dem Jesus im Lehrtext spricht, ist kein Vertröster, der alles so lassen will wie es ist und auf irgend eine ferne, bessere Zukunft vertröstet. Er ist der Heilige Geist, durch den Gott in seinem Sohn Jesus Christus hier und jetzt unter uns wirkt. Er öffnet die Augen über die Sünde, dass man sich von Gott fernhält, wenn er den Armen Hilfe schaffen will. Er öffnet die Augen über die Gerechtigkeit, dass Jesus der Freund der Kinder und der Armen ist und ich zu ihnen gehen muss, wenn ich bei ihm sein will. Er öffnet mir die Augen über das Gericht, dass die Macht des Bösen noch immer stark ist, aber ein Stärkerer sie gebrochen hat (Johannes 16,9-11). Das soll dir und mir Mut machen, Unrecht nicht einfach hinzunehmen, sondern sich dagegen zu wehren, auch wenn es übermächtig erscheint.

Gebet:
Komm in unser reiches Land,
der du Arme liebst und Schwache,
dass von Geiz und Unverstand
unser Menschenherz erwache.
Schaff aus unserm Überfluss
Rettung dem, der hungern muss. Amen
Evang. Gesangbuch Nr. 428,2
Text: Hans von Lehndorff 1968
Melodie: Manfred Schlenker 1982

Herzliche Grüße


Hans Löhr 

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