Dienstag, 19. November 2013

Zwei Gottesbeweise hl

Losung: Das soll Israel bekennen: Sie haben mich oft bedrängt von meiner Jugend auf; aber sie haben mich nicht überwältigt. Psalm 129,2

Lehrtext: Paulus schreibt: Gott ist's, der uns fest macht samt euch in Christus. 2.Korinther 1,21

Liebe Leserin, lieber Leser,

von dem preußischen König Friedrich dem Großen (1712-1786) gibt es folgende Anekdote. Der König, der der Geisteshaltung der ‚Aufklärung‘ nahe stand, in der Vernunft und Verstand die Religion ablösen sollten, sagte etwas spöttisch zu seinem Leibarzt: »Nenne Er mir doch einen einzigen Gottesbeweis!« Da trat der Leibarzt einen Schritt vor, verbeugte sich und sagte »Majestät, die Juden.« Und warum? In der neueren Übersetzung ‚Hoffnung für alle‘ heißt unser Losungswort im Zusammenhang: »Ja, solange es uns Israeliten gibt, hat man uns verfolgt. Und doch konnten sie uns nicht auslöschen!… Doch der Herr hat gezeigt dass auf ihn Verlass ist: Er durchschnitt die Strecke, mit denen uns die Unterdrücker gefangen hielten.«
Das sagten die Israeliten damals vor 2500 Jahren. Und die das sagten, konnten nicht wissen, dass die großen Prüfungen und Leidenszeiten der Juden erst noch kommen würden. Dass Gott das Volk der Juden bis zum heutigen Tag durch Zeiten der Verfolgung, der Gefangenschaft, der Vertreibung , der Pogrome und Ausrottungsversuche hindurchgebracht hat, hat nichts mit ihrer Politik zu tun. Im Gegenteil. In der Bibel ist immer wieder von falschen Entscheidungen die Rede, die die Regierungen der Israeliten getroffen und womit sie sich manches Leid selbst zugezogen hatten. Nein, sondern dass Gott diesem kleinen Volk treu geblieben ist, ist nichts als Gnade. Er hat einmal dem Abraham und seinen Nachkommen versprochen, dass aus ihnen ein großes Volk werden würde. Und so ist es gekommen , wenn auch ganz anders, als Abraham es sich vorstellen konnte. Aus jenem kleinen Volk im hintersten Winkel der römischen Provinz hat Gott seinen Sohn kommen lassen, durch den alle, die an ihn glauben, zu seinem  großen Volk gehören.
Auch die Kirche ist so ein Gottesbeweis. Alle Christenverfolgungen bis heute, alle Kriege und Kreuzzüge, Prunksucht und Machtgier, Glaubensabfall und Kirchensteuer können sie nicht auslöschen. Und auch das hat nichts mit der Regierungskunst und Theologie von Päpsten, Bischöfen, Professoren und Pfarrern zu tun, sondern ausschließlich und allein mit dem Glauben eines jeden, der Jesus Christus als seinen Herrn bekennt. Nur durch ihn hat sie Bestand. (Lehrtext)
Das ist es, was uns für alle Zeit mit den Juden verbindet und sie mit uns, dass wir gemeinsam ein Beweis sind für Gottes Wirken und Gnade. Mögen wir auch die Politik der Israelis heute für verkehrt halten. Mögen auch orthodoxe Juden die Christen verachten. Das alles ändert doch nichts daran, dass Juden – über alle Unterschiede hinweg – unsere Brüder im Glauben sind und bleiben.

Gebet: Du großer und treuer Gott, wer Augen des Glaubens hat, sieht überall Zeichen deines Wirkens, in der Natur und in der Geschichte. Gib uns diesen Blick, dass wir im Glauben fest werden. Halte du auch weiterhin deine schützende und segnende Hand über die Juden und uns Christen. Amen

Herzliche Grüße


Hans Löhr 

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