Freitag, 12. Juli 2013

Keine Angst vor dem Leben! hl

Losung: Sie sollen sicher wohnen, und niemand soll sie schrecken. Hesekiel 34,28

Lehrtext: Macht sichere Schritte mit euren Füßen, damit nicht jemand strauchle wie ein Lahmer, sondern vielmehr gesund werde. Hebräer 12,13

Liebe Leserin, lieber Leser,

was gibt Ihnen  / Dir ein Gefühl der Sicherheit? Geld? Waffen? Zäune? Schlösser?
Die Losung aus dem Buch des Propheten Hesekiel versprach den Israeliten damals, dass sie keine Angst mehr haben müssten vor äußeren Feinden und wilden Tieren. Wir heute in Deutschland müssen diese Angst wirklich nicht mehr haben. Leben wir deshalb sicherer? Einerseits ja. Andererseits fürchten sich nicht wenige vor dem Leben. Meinungsumfragen zufolge fürchten sich die meisten Deutschen vor steigenden Lebenshaltungskosten, vor einer schlechten Wirtschaftslage und davor, dass die Politiker die Lage nicht in den Griff bekommen. Aber es gibt auch andere Ängste, mit denen vor allem junge Menschen zu kämpfen haben: Die Angst nicht gut genug zu sein und alles falsch zu machen.
Lilimarie, eine Abiturientin, schreibt: »Wenn jemand viel intelligenter oder hübscher oder selbstbewusster ist oder ich jemanden bewundere, dann komme ich mir in seiner Gegenwart so minderwertig vor und wirke sofort sehr unbeholfen. Deshalb werde ich häufig als sehr still, langweilig und schwer von Begriff gehalten, für ein graues Mäuschen, das von nichts eine Ahnung hat und den Mund nicht aufbekommt. Ich bin es einfach leid, so gesehen zu werden. Ich möchte den Menschen zeigen, dass ich ganz anders bin
Was Lilimarie fehlt, ist ein gesundes Maß an Selbstsicherheit. Das macht sie ängstlich, wenn sie unter Leuten ist. Und du?
Egal welche Ängste wir haben, sie hindern uns daran, zu leben. Sie fressen die Lebensfreude auf. Doch Abhilfe schaffen nicht Mauern, die wir um uns hochziehen, damit uns niemand zu nahe kommen kann. Das Gegenteil ist der Fall. Wir müssen die Mauern unserer Unsicherheit, unseres Minderwertigkeitskomplexes schleifen, uns dem Leben öffnen und auf Menschen zugehen.
Ich denke, dass Selbstsicherheit mit Gottvertrauen zu tun hat. Ich muss sie nicht aus mir selbst gewinnen. Ich schöpfe sie daraus, dass der, der das Universum gemacht hat, auch mich gewollt hat und mir zur Seite steht. Das hilft mir, sicheren Schritts in eine unsichere Zukunft zu gehen. Das heilt mich von dem Komplex, dass die anderen besser wären als ich, aber auch von dem Wahn, dass ich besser wäre als sie.

Gebet: Allmächtiger Gott, Du Schöpfer von Himmel und Erde, ich bin kein graues Mäuschen, sondern Dein Kind. Darum muss ich mich vor niemandem verstecken. Ich kann das Leben mit den Gaben, die Du mir gegeben hast, genießen. Denn ich vertraue darauf, dass Du zu mir hältst und bei mir bist, wo auch immer ich bin, was auch immer geschieht. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

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