Dienstag, 25. Juni 2013

Ehebruch, Mord und Vergebung hl

Losung: König David betet: Wasche mich rein von meiner Missetat, und reinige mich von meiner Sünde. Psalm 51,4

Lehrtext: Der Herr Jesus Christus hat sich selbst für unsre Sünden dahingegeben, dass er uns errette von dieser gegenwärtigen, bösen Welt nach dem Willen Gottes, unseres Vaters. Galater 1,4

Liebe Leserin, lieber Leser,

David, ausgerechnet David, der Liebling Gottes, mit dessen Hilfe er Goliath besiegt hat und schließlich König in Israel geworden ist. Ausgerechnet David tut so etwas. Er kann seine sexuelle Gier nicht im Zaum halten. Er lässt sich die schöne Frau, die er gesehen hat, in den Palast bringen. Er geht darüber hinweg, dass sie verheiratet ist, hat Sex mit ihr und – zeugt ein Kind. Und um die ganze Sache zu vertuschen, macht er sie noch schlimmer. Mit List und Tücke lässt er Uria, ihren Mann, sterben. (Diesen Krimi findet man im Alten Testament, im 2. Buch Samuel in den Kapiteln 11 und 12 Verse 1 bis 25).
Naja, schließlich war er König. Im alten Orient konnte ein König machen, was er wollte. Über ihm stand nichts und niemand mehr. Er war gottgleich. Nicht aber in Jerusalem.
Und so kommt Nathan, ein machtloser Prophet zu König David und verkündigt ihm Gottes Strafgericht. Anderen Königen wären die Worte eines Propheten – was ist schon ein Prophet! – egal gewesen. Nicht so David. Er weiß ja im Grunde seines Herzens, was er Übles getan hat. Und da David mit Gott auf Du und Du war, hat er erst gar nicht versucht, sich herauszureden, sondern hat mit den Worten des Psalms 51, aus dem unsere heutige Losung ist, alles zugegeben. Und Gott hat sein Schuldbekenntnis akzeptiert. Zwar ist das Kind, das David gezeugt hatte, gestorben, aber David durfte am Leben bleiben und die Frau behalten. Mit ihr hat er noch einmal einen Sohn gehabt, den großen König Salomo. Und was besonders erstaunlich ist, diese Geschichte taucht wieder im Stammbaum von Jesus auf, im Matthäusevangelium, Kapitel 1 Vers 6. Die Bibel ist schon brutal ehrlich.
Haben Sie / hast Du schon mal einen Ehebruch begangen, den Du mit einem Mord hast tarnen wollen? Was für eine monströse Frage! Aber ich stelle sie deshalb, um Dir zu sagen, dass auch die schlimmste Sünde, die Du in Deinem Leben begangen hast, von Gott vergeben ist, vorausgesetzt, Du bekennst sie und bittest ihn um Vergebung. Es kann sein, dass die Sünde dann trotzdem an Dir klebt und Du sie einfach nicht los wirst. Dann brauchst Du einen diskreten Menschen, wie den Propheten Nathan, dem Du das sagen kannst und der Dir im Namen Gottes die Vergebung zuspricht.
‚Die Welt ist böse‘, sagt der Apostel Paulus im Lehrtext. Aber sie ist hauptsächlich deshalb böse, weil Menschen böse sind. Und darum muss und wird uns Jesus nicht nur »von dieser gegenwärtigen, bösen Welt« erretten, sondern auch von unserer eigenen Bosheit. Damit er das tut, hat Gott ihn Dir und mir geschickt. Er sei uns willkommen!

Gebet:
Ich bete mit David (Psalm 51,12-14): »Gott, schaffe mich neu: Gib mir ein Herz, das dir völlig gehört, und einen Geist, der beständig zu dir hält. Vertreibe mich nicht aus deiner Nähe, entzieh mir nicht deinen Heiligen Geist! Mach mich doch wieder froh durch deine Hilfe und gib mir ein gehorsames Herz!« Amen

Herzliche Grüße und eine gute neue Woche!

Hans Löhr 

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