Donnerstag, 30. Mai 2013

Zehn Gebote hl

Losung: Ich gab ihnen meine Gebote und lehrte sie meine Gesetze, durch die der Mensch lebt, der sie hält. Hesekiel 20,11

Lehrtext: Jesus sprach: Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Matthäus 5,17

Liebe Leserin, lieber Leser,

warum meine Frau und ich die Kinder in der Grundschule und im Konfirmandenunterricht die Zehn Gebote lernen lassen? Damit sie aus Angst vor Gott und dem Pfarrer parieren? Vielleicht hat das früher mal gegolten. Alte Leute in unserer Gemeinde erzählen mir, dass sie sich als Kinder immer versteckt haben, wenn der Pfarrer um die Ecke gebogen ist. Vor mir versteckt sich niemand mehr. Leider. Das muss doch ein tolles Gefühl gewesen sein, soviel Respekt zu besitzen. Oder?
Aber jetzt ernsthaft: Die zehn Gebote sind, wie die Losung sagt, Regeln oder Gesetze, die uns allen beim Zusammenleben helfen. Kinder verstehen sehr schnell, dass es gut ist, zum Beispiel über andere nicht schlecht zu reden, weil man selbst nicht will, dass andere über einen schlecht reden (8. Gebot).
Hans Küng, der große katholische Theologe, meint sogar, dass die Zehn Gebote der Bibel eine universelle Gültigkeit bei allen Völkern und in allen Religionen haben könnten. Sie sind so elementar, dass sie ohnehin in nahezu allen Gesellschaften das Zusammenleben ermöglichen, auch wenn dort die Zehn Gebote im Wortlaut der Bibel gar nicht bekannt sind. Küng meint sogar, dass das Überleben der Menschheit davon abhinge, dass sich praktisch alle an diese Gebote halten, also Beziehungen nicht mutwillig zerbrechen, andere nicht verletzen oder töten, nicht stehlen, nicht lügen und vor allen Dingen die eigene Gier zügeln, was in den Geboten neun und zehn genannt wird.
Jesus fasst diese Gebote in der Goldenen Regel zusammen, wenn er sagt: „Alles, was Ihr von anderen erwartet, dass sie Euch tun sollen, das tut ihnen zuerst.« Darin, so sagt er, sind alle Gebote erfüllt, und darin, dass Du Gott und Deinen Nächsten wie Dich selbst liebst.

Gebet: Du bist der Herr, mein Gott, außer Dir soll niemand sonst über mein Herz herrschen. Nur Dir allein will ich dienen in den Menschen, die auf meine Hilfe und Liebe angewiesen sind. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

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