Dienstag, 28. Mai 2013

Ruckzuck hl

Losung: Wer kann merken, wie oft er fehlet? Verzeihe mir die verborgenen Sünden! Psalm 19,13

Lehrtext: Als aber erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Heilands, machte er uns selig - nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit. Titus 3,4-5

Liebe Leserin, lieber Leser,

mir gefällt der Psalm 19, aus dem die heutige Losung kommt, so gut, dass ich ihn hier größtenteils abdrucken möchte:
1 Ein Lied Davids. 2 Der Himmel verkündet Gottes Größe und Hoheit, das Firmament bezeugt seine großen Schöpfungstaten. 3 Ein Tag erzählt es dem nächsten, und eine Nacht sagt es der anderen. 4 Ohne Worte reden sie, keinen Laut kann man hören. 5 Doch auf der ganzen Erde hört man diese Botschaft, sie erreicht noch die fernsten Länder. Der Sonne hat Gott am Himmel ein Zelt aufgeschlagen. 6 Am Morgen geht sie auf und strahlt wie ein Bräutigam bei der Hochzeit. Siegesgewiss wie ein Held beginnt sie ihren Lauf; 7 wo sie aufgeht und wo sie untergeht, berührt sie den Horizont. Nichts bleibt vor ihrer Hitze verborgen. 8 Das Gesetz des Herrn ist vollkommen, es macht glücklich und froh. Auf seine Gebote kann man sich verlassen. Sie machen auch den klug, der bisher gedankenlos in den Tag hineinlebte. … 12 Herr, ich gehöre zu dir. Wie gut, dass mich dein Gesetz vor falschen Wegen warnt! Wer sich an deine Gebote hält, wird reich belohnt. 13 Wer aber kann erkennen, ob er nicht doch vom rechten Weg abkommt? Vergib mir die Sünden, die ich selbst nicht bemerkt habe! (Losung) … 15 Herr, lass dir meine Worte und meine Gedanken gefallen! Bei dir bin ich geborgen, du bist mein Retter!
   Ja, es gibt auch Sünden, die man selbst nicht bemerkt, vielleicht mehr, als man denkt. Die schlechte Laune, die anderen die Laune verdirbt, der hässliche Gedanke, der mir durch den Kopf schießt, eine plötzliche, schädliche Begierde, ein negatives Gefühl… Da kommt im Laufe des Tages schon einiges zusammen. Das alles kann zu einem Sumpf werden, aus dem ich nicht mehr entkomme, weil ich mich am eigenen Schopf nicht herausziehen kann. Aber dazu kommt es nicht, weil, wie Paulus im Brief an Titus schreibt, wir einen menschenfreundlichen Gott haben. Er fragt nicht erst lange, wie ich in jenen Sumpf geraten bin. Er macht mir nicht erst lange Vorhaltungen, während ich immer tiefer hinab sinke. Er packt einfach zu und zieht mich heraus. Ruckzuck! Und vielleicht sagt er noch zu mir: ‚Na, Du wirst auch nicht gescheiter! Pass das nächste Mal besser auf Dich auf. Aber ich weiß schon, das muss doch wieder ich machen.‘

Gebet: Mein Gott und Vater, ich bewundere Dich, dass Du trotz allem, was Deine Menschen und ich vermurkst haben, menschenfreundlich geblieben bist. Nein, Du lässt Dir Deine Freundlichkeit nicht durch mein Versagen trüben. Du siehst mich liebevoll an, nicht weil ich es verdient habe, sondern weil ich es brauche. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

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