Freitag, 12. April 2013

Für Tiere beten? hl

Losung: Ich will einige von ihnen, die errettet sind, zu den Völkern senden, wo man nichts von mir gehört hat; und sie sollen meine Herrlichkeit unter den Völkern verkündigen. Jesaja 66,19

Lehrtext: Christus spricht: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur. Markus 16,15

Liebe Leserin, lieber Leser,

was würden Sie / was würdest Du sagen, wenn ich den Hunden und Katzen, den Bienen, Amseln und Mäusen predigen würde? Vielleicht würdest Du auf dem Handy heimlich den Notarzt rufen.
Als Franz von Assisi, der von 1182 bis 1226 in Italien gelebt hat, und nach dem sich der jetzige Papst ‚Franziskus‘ nennt, eben dies getan hat, gab es für ihn glücklicherweise noch keinen Notarzt und keine Psychiatrie. Er hat nichts anderes getan, als den Auftrag Jesu im heutigen Lehrtext wörtlich zu nehmen und allen Geschöpfen die gute Botschaft von Gottes Liebe weiterzusagen. Die Tiere, so sagt es die Legende, seien darum auch ganz zutraulich zu ihm gewesen.
Doch, mir gefällt der Gedanke, dass Gottes Liebe allen Geschöpfen gilt, weil er sie aus Liebe geschaffen hat. Und auch wenn die Tiere die Botschaft nicht verstehen, so spüren sie doch, mit welcher inneren Einstellung man ihnen begegnet. Ich glaube, man kann Gott nur lieben, wenn man auch seine Geschöpfe liebt.
Auch die heutige Losung enthält den Impuls, die Nachricht von Gott, wie er sich uns in Jesus gezeigt hat, in alle Welt hinauszuposaunen. Hätten nicht immer wieder Menschen diesen Impuls aus der Bibel aufgenommen, wäre das Evangelium nicht bis zu uns gekommen. Darum gibt es meines Erachtens keinen Grund, verächtlich über Missionare zu sprechen, auch wenn sie vielleicht nicht alles richtig gemacht haben.
Aber jetzt stelle ich noch eine Frage: Haben Sie / hast Du schon mal für ein Tier gebetet? Warum eigentlich nicht? Vor ein paar Wochen wurde unsere Katze „Fleckchen” überfahren. Wir hatten sie, nachdem meine Eltern gestorben waren, adoptiert und ihr bei uns ein neues Zuhause gegeben. Es hat Geduld und Liebe gebraucht, bis sie sich bei uns eingelebt hat. Ihr Tod ist uns nahe gegangen. Wir haben sie in unserem Garten begraben und dabei habe ich gebetet: »Lieber Gott, ich danke Dir für die Freude, die das Fleckchen Oma und Opa und uns gemacht hat. Du hast auch sie geschaffen. Wir hoffen, dass sie jetzt bei Dir gut aufgehoben ist. Amen«

Gebet: Herr, alles was lebt, hast Du geschaffen. Dafür bewundere ich Dich. Ich bitte Dich heute für die Bienen, dass sie dieses kalte Frühjahr überleben und für unsere Katzen, dass es ihnen gut geht und sie uns noch lange viel Freude machen. Ich bitte Dich für die vielen Tiere, die unter herzlosen Menschen leiden müssen. Wecke unter uns ein Gespür dafür, dass sie unsere Mitgeschöpfe sind, Dein Eigentum, und wir mit ihnen nicht machen dürfen, was wir wollen. Amen

Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende!

Hans Löhr 

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