Dienstag, 29. Januar 2013

Überraschung mit der Tageslosung hl

Losung: Gott ist mit dir in allem, was du tust. 1.Mose 21,22

Lehrtext: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch! 1.Thessalonicher 5,28

Liebe Leserin, lieber Leser,

die heutige Tageslosung kommt eigentlich ganz harmlos daher und scheint uns im Glauben zu bestätigen. Aber wenn man den Zusammenhang liest, in dem sie steht, taucht plötzlich ein völlig anderes Thema auf, nämlich: Wie hältst du's mit den Asylanten? Den Satz aus dem ersten Buch Mose sagt nämlich Abimelech, der König der Philister zu Abraham, der während einer Hungersnot als Wirtschaftsflüchtling in sein Land gekommen war. Nun, Wirtschaftsflüchtlinge bekommen bei uns in Deutschland sowieso kein Asyl. Da mögen in ihrer Heimat noch so viele sterben, für unsere Regierungen in Bund und Ländern ist das kein Grund, sie als asylberechtigt anzuerkennen. Der Hintergrund ist die Angst der Politiker vor der eigenen Bevölkerung, dass sie nicht mehr gewählt werden, wenn sie gegenüber Asylanten zu großzügig sind. Denn noch immer beherrscht das Vorurteil die Köpfe vieler Deutscher, als würden Asylsuchende ihnen Arbeit wegnehmen und als hätte Deutschland durch sie einen Nachteil. Dass das Gegenteil der Fall ist, dass wir aufgrund der Bevölkerungsituation bei uns wesentlich mehr Menschen aus fremden Ländern aufnehmen müssen, wenn wir auch in Zukunft Renten bezahlen, Pflegekräfte haben und auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig bleiben wollen – das geht in viele Köpfe nicht hinein, um vom Mitleid mit den Flüchtlingen gar nicht erst zu reden.
Abimelech ist klüger. Er beobachtet Abraham genau und merkt, dass das ein geschickter und begabter Mann ist, mehr noch, dass er offensichtlich Gottes Gnade hat selbst als Wirtschaftsflüchtling. Dem König macht das etwas Sorge, weil er nicht weiß, ob Abraham, dem offenbar alles gelingt, in seinem Land mit der Zeit nicht doch recht mächtig werden wird. Aber statt dass er ihn wieder hinausschmeißt, geht er einen Vertrag mit ihm ein. Er sagt zu Abraham: »Schwöre mir jetzt bei Gott, dass du an mir und meinem Sohn und allen meinen Nachkommen nicht treulos handeln wirst. Ich habe dir nur Gutes erwiesen; handle du nun ebenso an mir und an dem Land, in dem du als Fremder lebst!«
Ich meine, was Abimelech uns da vorgemacht hat, ist die beste Grundlage dafür, dass Einheimische und Zuwanderer auf Dauer in Frieden und zu gegenseitigem Nutzen zusammen leben können. Vielleicht sollten die Politiker in Bayern und Berlin doch öfter mal in die Bibel schauen und mehr auf Gottes Wort hören als auf das Stammtischgerede, bevor sie so widersinnige Gesetze verabschieden wie das, dass Asylsuchende in Deutschland nicht arbeiten dürfen. Dann wäre die Gnade unseres Herrn Jesus Christus mit allen, - die Gnade dessen,.der einst als Asylant in Ägypten war, wo er so lange Zuflucht bekam, bis sein Verfolger, König Herodes, gestorben war. Darauf sind die Kopten, die Christen Ägyptens, noch heute stolz.

Gebet: Gott und Vater aller Menschen, immer wieder sagst Du uns durch Dein Wort in der Bibel: »Fürchtet Euch nicht!« Und doch haben wir immer wieder Angst vor dem, was uns fremd ist, gerade auch vor Menschen aus fremden Ländern, die bei uns Zuflucht suchen. Lass uns erkennen, dass wir vor ihnen keine Angst haben müssen, sondern dass sie ein Geschenk für uns sind – Dein Geschenk. Amen

Einen gesegneten Tag!

Hans Löhr

PS: Dieselbe Losung war auch schon am 29.9.2010 dran. Hier die damalige Auslegung: In allem, was du tust

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