Dienstag, 31. Januar 2012

Betrügerische Pfarrer hl

Losung: Ein Sohn soll seinen Vater ehren. Bin ich nun Vater, wo ist meine Ehre? spricht der HERR. Maleachi 1,6

Lehrtext: Gott, dem ewigen König, dem Unvergänglichen und Unsichtbaren, der allein Gott ist, sei Ehre und Preis in Ewigkeit! 1.Timotheus 1,17

Liebe Leserin, lieber Leser,

puh, das ist nun mal ein Gotteswort, wo uns Pfarrern die Ohren gellen, denn zu uns, den „Priestern“ ist es gesagt. Und wenn man weiter liest, was nach dem Losungsvers noch alles steht, weiß man erst, wie wütend Gott auf seine Diener ist. Da sind Sie / da bist du fein raus, denn du bist ja nicht gemeint – vorerst. Gott schäumt, weil er von uns Priestern / Pfarrern betrogen wird. Abgemacht war damals, dass sie ihm die besten Tiere aus den Herden opfern sollten. Aber die zweigten sie für sich ab und legten ihm die blinden, lahmen und kranken Tiere auf den Altar.
Mit Jesus ist dieser Opferkult beendet, denn er gab sich selbst als letztes, höchstes und reinstes Opfer für unsere Sünden. So, sagt die Bibel,  hat er  Gott ein für alle Mal mit uns versöhnt. Nun kommt es bei uns Pfarrern und Pfarrerinnen darauf an, ob wir diesen Jesus in den Mittelpunkt unserer Verkündigung rücken, oder ob wir uns an ihm vorbei drücken, weil die ganze Sache mit dem Kreuz und den Wundern und der Auferstehung den modernen Menschen nicht mehr vermittelbar sein soll. Doch als Pfarrer und als Christ habe ich nur eine Möglichkeit Gott zu ehren. Ich soll und kann ihn nur in Jesus ehren. Ich soll und kann den Vater nur im Sohn ehren, indem ich ihn als meinen Herrn annehme und in mein Leben einlade.
Und jetzt kommst doch noch du ins Spiel. Für dich gilt das in gleicher Weise. In meiner Predigt vorgestern habe ich den Gottesdienstgästen gesagt, dass sie nicht zuerst auf uns Pfarrer hören sollen, sondern auf die Bibel und an ihr messen, ob unsere Verkündigung gesund ist oder krank. Darum lege ich auch dir ans Herz, Losung und Lehrtext immer wieder einmal in ihrem Zusammenhang in der Bibel nachzulesen.
Vom letzten Donnerstag bis zum Samstag, 26. bis 28.01.2012, waren meine Frau und ich zusammen mit sechs Mitgliedern unserer Gemeinde auf dem Willow-Creek-Leitungskongress in Stuttgart. Auf persönlichen Wunsch von Bill Hybels haben wir mit 8000 Kongressbesuchern noch einmal die auch in den USA bekannte Hymne „Nun danket alle Gott“ gesungen. Zufällig – oder auch nicht – habe ich von der riesigen Projektionsfläche von der Verszeile ein Foto gemacht, die das Anliegen der heutigen Losung und des Lehrtextes wiedergibt: „Lob, Ehr' und Preis sei Gott, dem Vater und dem Sohne!“ (Siehe unten. Klick zum Vergrößern). Das soll heute dein und mein Motto sein. Wollen wir gemeinsam darauf achten, wie wir in den vor uns liegenden Stunden mit dem, was wir sagen und tun Gott die Ehre geben - in seinem Sohn Jesus Christus.

Gebet: Großer Gott, ich bin ein Tautropfen und du bist die Sonne, die sich in mir spiegelt. Du gibst mir die Ehre, dein Licht zu reflektieren für alle, die mich sehen. Und ich will dich darin ehren, dass in mir heute etwas von der Freundlichkeit deines Sohnes Jesus Christus aufscheint. Mit seinen barmherzigen Augen will ich heute meine Mitmenschen ansehen. Mit seinem Mund, aus dem Liebe und Wahrheit kommen, will ich zu ihnen sprechen. Mit seinen Händen will ich von meinem Überfluss geben. Mit seinen Füßen will ich zu denen gehen, die meine Zuwendung brauchen. Amen

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Eine Bitte: Ihre / deine Meinung zu unserer Auslegung zu „Losung und Lehrtext“ ist uns wichtig. Deshalb bitten wir Sie / dich, an dieser anonymen Umfrage teilzunehmen. Anonym deshalb, damit man uns ohne falsche Rücksicht Rückmeldung geben kann. Wer will, kann uns natürlich auch noch persönlich den einen oder anderen Hinweis geben. Die Umfrage soll dazu beitragen, dieses Angebot ggf. zu verbessern. Hier geht's zur Umfrage: Klick Umfrage Pro Computer kann nur einmal an der Umfrage teilgenommen werden. Sie endet am 15. Februar. Persönl. Daten werden weder erfasst noch gespeichert. Danke an alle, die schon an der Umfrage teilgenommen haben. HL
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Herzliche Grüße

Hans Löhr




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Montag, 30. Januar 2012

Prof. M. Herbst: Auf Kirchensteuer verzichten

Kirche kann auf Kirchensteuer verzichten

Theologieprofessor Herbst: Für Jesus sind nur Menschen unaufgebbar
Pressemitteilung: Stuttgart (FOKUS/KEP/PRO ) Sowohl die Kirchensteuer als auch eine privilegierte Stellung in der Gesellschaft ist für die Kirche in Deutschland verzichtbar. Das hat Michael Herbst, Professor für Praktische Theologie und Prorektor an der Universität Greifswald, am Freitag auf dem "Willow-Creek"-Leitungskongress in Stuttgart erklärt. Die Kirchensteuer sei nur eine "kalte Steuer": Eine ganze Kirche könne "wie der reiche Jüngling werden", wenn sie sich darauf ausruhe, sagte der Theologe. Gerade Kirchen und Gemeinden, die finanziell besonders gut situiert seien, könnten kaum mehr entscheiden, was wichtig und unwichtig sei, betonte Herbst. Bei der Frage danach, was unaufgebbar sei, sei nicht die Meinung von Menschen wichtig. Vielmehr komme es darauf an, was für Jesus unaufgebbar sei: "Für Jesus bist du unaufgebbar", rief Herbst den 7.500 Zuhörern zu. Schließlich habe Jesus alle Privilegien, die er als Gottes Sohn gehabt habe, aufgegeben und sei für die Menschen gestorben. Alles andere sei für ihn verzichtbar gewesen – nur nicht die Menschen. Das sei der zentrale Inhalt, "mit dem die Kirche steht und fällt", sagte Herbst: "Wenn sie das aufgeben würde, wäre sie keine Kirche mehr." Alle kirchlichen Ämter, Strukturen, Steuern, Gebäude und Zeremonien seien im Vergleich dazu unwichtig. Gemeinden dürften "keinen Menschen aufgeben, der nichts von Jesus gehört hat". Ressourcen sollten konsequent für die Erneuerung von Gemeinde eingesetzt werden, um eine geistliche Erneuerung in Deutschland zu fördern."
Gemeinden sollten jedes Jahr überprüfen, ob ihr Fokus richtig gesetzt sei. Leitungskreise sollten sich fragen: "Was von alledem, was wir heute tun, würden wir nicht wieder beginnen, wenn wir es nicht schon täten", empfahl der Theologe.

Der Wunsch, wieder gesund zu werden hl

Losung: Herr, lass mich wieder genesen und leben! Jesaja 38,16

Lehrtext: Als die Frau von Jesus hörte, kam sie in der Menge von hinten heran und berührte sein Gewand. Denn sie sagte sich: Wenn ich nur seine Kleider berühren könnte, so würde ich gesund. Er aber sprach zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht! Markus 5,27-28.34

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie viele Menschen haben nicht schon so zu Gott gebetet wie Hiskia, der todkranke König in Jerusalem. Wie viele sind nicht schon wie er nächtelang wach gelegen und haben ihr Kopfkissen nass geweint (siehe Jesaja 38, 1-22). Vielleicht haben Sie / hast du das auch schon durchgemacht. Freilich haben wir heute Ärzte, Kliniken und Medikamente, von denen frühere Generationen nicht zu träumen wagten. Gott hilft auch durch sie und durch die vielen Menschen, die im Pflegebereich tätig sind. Für ihn ist auch der Arzt sein Werkzeug, der nicht an ihn glaubt. Gott sei Dank haben wir in unserer Gegend auch Ärzte, die nicht nur nach allen Regeln ihrer Kunst behandeln, sondern auch für ihre Patienten beten.
Doch ganz entscheidend ist dein Wille und Wunsch, wieder gesund zu werden und dein Gottvertrauen. Das hat sich seit den Zeiten des Königs Hiskia nicht geändert. Das eine spricht aus seinem Gebet. Das andere zeigt der Glaube jener Frau aus dem Lehrtext. Der ist es auch, sagt Jesus, der sie wieder gesund gemacht hat. Falls du, der du das liest, z.Zt. krank bist, wünsche ich dir, dass du so beten kannst wie Hiskia und so vertrauen wie jene Frau.

Gebet: Barmherziger Gott, mein Leben kommt aus deiner Hand, und dass ich nach einer Krankheit wieder gesund werden kann, hat mit dir zu tun. Ich danke dir für jeden Tag, an dem ich ohne Schmerzen aufwachen kann. Ich bitte dich für die Kranken in unserer Gemeinde und die das jetzt lesen, dass du ihre Gebete hörst und ihren Wunsch erfüllst, wieder gesund zu werden. Sei du auch bei den Ärzten und allen, die in Pflegeberufen arbeiten und gibt ihnen die nötige Kraft, Sorgfalt und Menschenliebe. Amen

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Eine Bitte: Ihre / deine Meinung zu unserer Auslegung zu „Losung und Lehrtext“ ist uns wichtig. Deshalb bitten wir Sie / dich, an dieser anonymen Umfrage teilzunehmen. Anonym deshalb, damit man uns  ohne falsche Rücksicht Rückmeldung geben kann. Die Umfrage soll dazu beitragen, dieses Angebot ggf. zu verbessern. Hier geht's zur Umfrage: Klick Umfrage
Pro Computer kann nur einmal an der Umfrage teilgenommen werden. Sie endet am 15. Februar. Persönliche  Daten werden weder erfasst noch gespeichert. HL
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Herzliche Grüße und eine gesegnete neue Woche!

Ihr / dein Hans Löhr

Freitag, 27. Januar 2012

Herrlichkeit hl


Losung: Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben. Darum fürchten wir uns nicht. Psalm 46,2-3

Lehrtext: Paulus schreibt: Wenn ich schwach bin, so bin ich stark. 2.Korinther 12,10

Liebe Leserin, lieber Leser,

zur Zeit beschäftigt mich die Entdeckung, dass der allmächtige Gott, der Schöpfer von Himmel und Erde, sich in Ihrem / deinem und meinem Leben verherrlicht. „Denn dein ist die Herrlichkeit“, so beten wir am Schluss des Vaterunsers. Aber was sagen wir damit? Losung und Lehrtext bringen uns auf die Spur. Von Gottes Herrlichkeit kann ich nicht nur in den Tagen des Glücks sprechen, sondern auch in Not und Leid. Das ist ein gewagter Satz. Letztlich kann ihn nur jeder selbst durch seinen Glauben bestätigen.
In meiner Not verherrlicht Gott sich durch die Hilfe, mit der er meine Not wendet. Ohne Noterfahrung würde ich auch diese Seite von Gottes Herrlichkeit nicht erfahren. Ich erleide einen schweren Verkehrsunfall und komme wie durch ein Wunder davon. Aber was heißt schon „wie durch“. Ich komme durch sein Wunder davon. So verherrlicht sich Gott. Oder du kannst nach längerer Krankheit das Krankenhaus verlassen kannst und zum ersten Mal wieder die "normale" Welt sehen, die Geschäftigkeit der Menschen auf den Straßen, den Wind in den Bäumen, den Glanz der Sonne in den Regenpfützen. Dann atmest du tief und befreit durch und spürst etwas von Gottes Herrlichkeit. Die Jahreslosung 2012 sagt, dass die Kraft Jesu Christi in den Schwachen mächtig ist. Und auch das ist nichts anderes, als dass sich Gottes Herrlichkeit in den Schwachen zeigt, die in sich neue Kraft spüren können. Vielleicht kann man es auch so sagen: Erst wenn uns etwas fehlt an Stärke, Gesundheit, Zuversicht… merken wir, wie Gott unseren Mangel behebt.
Ja, Gott verherrlicht sich in deinem und meinem Leben. Vielleicht müssen wir dazu nur ein bisschen genauer hinschauen.

Gebet: Mein Vater im Himmel, dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in mir und überall, wo du am Werk bist. Und wo wärst du nicht am Werk?! Du verherrlichst dich im aufblühenden Leben, in der Natur wie unter uns Menschen. Du verherrlichst dich aber auch im Sterben und Tod, weil es nicht das Letzte ist, sondern dazu dient, dass wir in deine Herrlichkeit eingehen. Darum fürchte ich mich nicht. Und wenn doch, dann lass mich glauben und erweise so  deine Herrlichkeit aufs Neue an mir. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Donnerstag, 26. Januar 2012

Patchwork-Glaube: Ja oder nein? ebl


Losung: Naaman sprach: Dein Knecht will nicht mehr andern Göttern opfern, sondern allein dem HERRN. 2.Könige 5,17

Lehrtext: Jesus Christus ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. Kinder, hütet euch vor den Abgöttern! 1.Johannes 5,20-21

Liebe Leserin, lieber Leser,

noch einmal knüpfe ich an den letzten Sonntag an, diesmal aber wegen der 'Hauptperson' der Tageslosung. Ein gewisser 'Naeman' ist es - und eben den konnte man am letzten Sonntag besser kennen lernen. Naeman ist ein syrischer Feldherr, er gehört nicht zum Volk der Israeliten. Nachdem in seinem Leben Dramatisches passiert ist (er bekommt Lepra und wird von Gott geheilt), trifft er für sich die klare Entscheidung, die er dem Propheten Elisa mitteilt: "Elisa, dein Knecht (so nennt Naeman sich selbst) will nicht mehr andern Göttern opfern, sondern allein dem HERRN. (2.Könige 5,17) Naeman legt sich fest: Der Gott der Israeliten soll als Einziger künftig für ihn maßgeblich sein. Die Götter seines Heimatlandes sind wertlos für ihn geworden, er vertraut ihnen nicht mehr. Keine halben Sachen, keine 'Patchwork-Religion'. Sondern das klare Bekenntnis zum Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.
Der Lehrtext macht uns klar, dass ein 'Patchwork-Glaube', der sich von vielen Religionen ein paar Bruchstücke herauspickt, nicht trägt. Er warnt sehr deutlich davor, indem er uns einschärft: "Jesus Christus ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. Kinder, hütet euch vor den Abgöttern!" (1.Johannes 5,20-21)
Auch wenn diese Haltung nicht 'in' ist, so ist sie doch klar. Sie fordert uns heute heraus, dass jeder von uns über seine Einstellung und seine Glaubenspraxis nachdenkt.

Gute Einsichten und den Mut zu Korrekturen dort, wo sie notwendig sind, wünscht euch und Ihnen

Eure / Ihre 

Elfriede Bezold-Löhr

Mittwoch, 25. Januar 2012

Von einem Engel geführt ebl

Losung: Der HERR wird seinen Engel vor dir her senden. 1.Mose 24,7

Lehrtext: Der Engel sprach zu Petrus: Gürte dich und zieh deine Schuhe an! Und er tat es. Apostelgeschichte 12,8

Liebe Leserin, lieber Leser,

Losung und Lehrtext für heute scheinen mir eine Antwort des Heiligen Geistes auf meine gestrigen Fragen und Gedanken zu unserer Gemeindeentwicklung zu sein. "Der HERR wird seinen Engel vor dir her senden." (1.Mose 24,7) verspricht Abraham seinem ältesten Knecht, bevor der zur Brautschau für Abrahams Sohn fortgeschickt wird. Er weiß nicht, wo es hingehen wird und wen er letzten Endes für Isaak mitbringen wird - er soll und muss sich auf die Führung durch Gott verlassen. Wenn Abrahams Knecht das damals konnte, warum sollten wir es heute nicht auch können?
Im Lehrtext wird davon erzählt, dass Engel auch aus Gefängnissen herausführen können. Petrus erlebt dieses Wunder, nachdem der Engel ihn aus unruhigem Nachtschlaf geweckt hat: "Gürte dich und zieh deine Schuhe an!" befiehlt er dem Apostel. (Apostelgeschichte 12,8) Dann bringt er ihn in Sicherheit.
Gefängnisse müssen nicht unbedingt steinerne Mauern haben. Auch Gedanken können wie ein Gefängnis sein, aus dem es für mich scheinbar kein Entkommen gibt. Ebenso Ängste. Oder Frust und depressive Anfälle. Aus diesen Emotionen will ich von den Engeln Gottes herausgeführt werden. Ich will für mich und für Sie und für dich darauf vertrauen, dass ich nicht ziel- und planlos dieses Leben lang vor mich hinwurschtele, sondern dass ich einen Weg gehe, den Gott kennt. Und wenn ich müde werde und am liebsten am Wegrand einschlafen möchte, dann muss mich eben Gottes Engel wecken und mir wieder Mut zum Aufbruch machen.

Gebet: Gott, schick auch mir deinen Engel, wenn ich nicht weiter weiß oder wenn mich meine eigenen Kräfte verlassen. Zeig mir, dass ich auf dich vertrauen kann und dass es für mich einen Weg gibt, den ich mit deiner Hilfe bewältige. Amen.

Ermutigt grüßt dich und Sie

deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr

Dienstag, 24. Januar 2012

Da sein, damit unsere Gemeinde lebt ebl

Losung: Ich will den HERRN loben in den Versammlungen. Psalm 26,12

Lehrtext: Lasst uns aufeinander Acht haben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken und nicht verlassen unsre Versammlungen, wie einige zu tun pflegen. Hebräer 10,24-25

„Lasst uns aufeinander Acht geben und uns immer wieder gegenseitig zur Liebe und zu guten Taten anspornen. Bleibt den sonntäglichen Versammlungen nicht fern, wie es sich manche unter euch schon zur Gewohnheit gemacht haben, sondern weist euch ruhig auch gegenseitig zurecht.“ Das ist der Lehrtext für diesen Dienstag. Er ergänzt die Losung von heute, in der sich jemand ganz fest vornimmt: „Ich will Gott, den HERRN, loben in den Versammlungen.“

Tja, liebe Leserin, lieber Leser,
was soll ich dazu schreiben, das uns alle beflügelt und uns gut durch den Tag bringt? Es wird euch nicht so stark berühren wie mich, dass sich am letzten Sonntag im ersten Gottesdienst gerade mal sechsundzwanzig Leutchen verloren in die Kirchenbänke gedrückt haben. Da sind Organist und Mesnerin und ich sogar schon einbezogen. Es tut euch und mir vielleicht besser, dass im zweiten Gottesdienst um zehn Uhr immerhin gut fünfzig Leute kommen. Vertraute Gesichter, geschätzte Menschen, mit denen ich genauso gerne Gottesdienst feiere wie mit den 200 in der Schulaula, wo beim Lichtblickgottesdienst, im Unterschied zu unseren beiden Kirchen, kein Stuhl mehr frei ist.
Aber trotzdem bin ich am Sonntag einen traurigen Gedanken nicht losgeworden: „Der Zeitpunkt, an dem unsere Kirchen am Sonntag früh verschlossen bleiben werden, weil nur noch zwei oder drei Leute kommen, rückt auch in unseren Dörfern immer näher.“
Was tun? Ich weiß es nicht. „Weist euch ruhig auch gegenseitig zurecht“ (wie es die Bibel heute fordert) – ich tue mich damit schwer. Weil ich denke: Die Erwachsenen in unseren Dörfern müssen selbst  kommen wollen. Von der Pfarrerin 'verdonnert', mit trotzig verschränkten Armen und wider Willen kann man in der Kirche nicht gut mitfeiern und zuhören. Es braucht eine gewisse Offenheit – und die kann ich nicht verordnen. Ich kann mich nur weiterhin bemühen, Ihnen und euch Gottes Wort anschaulich weiter zu geben. Ich werde weiterhin versuchen, gut singbare Lieder für unsere Gottesdienste auszusuchen. Ich will wach und geistesgegenwärtig mit euch und für euch am Sonntag früh da sein. Aber: Kommen müssen Sie, musst du aus eigenem Antrieb. Ich werde es nicht verordnen.
Doch halt - eines werde ich sicher noch machen: mich über jeden und jede freuen, der sich am Sonntag Zeit nimmt für Gott und mit mir Gottesdienst feiert.

Nachdenklich grüßt euch und Sie

Eure/Ihre Elfriede Bezold-Löhr 

Montag, 23. Januar 2012

Glauben heißt … ebl


Losung: Du hast mein Leben aus dem Verderben geführt, HERR, mein Gott! Jona 2,7

Lehrtext: Christus Jesus ist in die Welt gekommen, die Sünder selig zu machen, unter denen ich der erste bin. 1.Timotheus 1,15

Liebe Leserinnen und Leser,

'Verderben' und 'Sünder sein' sind zentrale Wörter in den Bibelversen für den heutigen Tag. Sie sind uns fremd, wir verwenden sie nicht mehr in unserer Alltagssprache. Andere Beschreibungen dafür sind 'völlige Gleichgültigkeit gegenüber Gott und Glaubensthemen' oder 'die eigene Person und die eigenen Interessen als das Maß aller Dinge'.

Jona hätte eigentlich einen wichtigen Botengang für Gott machen sollen, doch er hatte einfach keine Lust dazu. Es war ihm zu stressig und zu mühsam und auch zu riskant. Also drückte er sich, versuchte sich vor Gott und seinem Auftrag zu verstecken. Das bringt ihn in Lebensgefahr, aus der er mit knapper Not entkommt. "Du hast mein Leben aus dem Verderben geführt, HERR, mein Gott!" (Jona 2,7), betet er nach seiner Rettung.

Jona bekommt sein Leben zum zweiten Mal geschenkt - und jetzt nimmt er den Auftrag Gottes an und richtet dessen Botschaft aus. (Wer genaueres wissen will: die Geschichte von Jona im Alten Testament kann man sich gut als Lesestoff vornehmen, sie hat nur vier Kapitel und ist unter 'Der Prophet Jona' in der Bibel zu finden.)

Dass auch ein radikal frommer Mensch ein 'Sünder' sein kann, bringt Paulus uns heute bei. Er schreibt an seinen Freund Timotheus: "Christus Jesus ist in die Welt gekommen, die Sünder selig zu machen, unter denen ich der erste bin." (1.Timotheus 1,15)

Glauben heißt eben nicht: sich an Gesetze und Vorschriften klammern. Sondern glauben heißt: wachsen im Vertrauen auf Gott, sich in alltäglichen Dingen an seinem Willen orientieren und sich im Versagen seine Vergebung zusprechen lassen.


Ich wünsche uns allen einen behüteten Start in die Woche, die vor uns liegt.

Ihre/Eure Elfriede Bezold-Löhr

Freitag, 20. Januar 2012

Der genialste Friseur hl

Losung: Abram sprach zu Lot: Lass doch nicht Zank sein zwischen mir und dir und zwischen meinen und deinen Hirten; denn wir sind Brüder.
1.Mose 13,8

Lehrtext: Christus spricht: Wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben.
Matthäus 6,14

Liebe Leserin, lieber Leser,

es gibt immer wieder Anlässe, warum Sie / du dich über das Fehlverhalten anderer aufregen kannst. Und es gibt immer wieder Anlässe, warum andere sich über dich aufregen können. Eigentlich bist du, eigentlich bin ich mit denen, über die ich mich aufrege, quit. Jedenfalls bin ich mir nicht so sicher, welche Waagschale sich nach unten neigte, würde mein Versagen mit dem der anderen aufgewogen.
Gott sei Dank rechnet, wägt und richtet Gott nicht so, wie wir Menschen tun. Er hat Maßstäbe, über die man sich auch schon wieder aufregen könnte, weil er, wie es Jesus gezeigt hat, die Guten nicht einfach belohnt und die Bösen nicht einfach bestraft. Er vergleicht uns nicht miteinander und stellt dann den einen ein Treppchen höher und den anderen eins tiefer. Er wird jedem von uns auf seine Weise gerecht. Manche tun sich eben leichter, von Haus aus nett und freundlich zu sein. Die sind uns gleich sympathisch. Andere schaffen das nur mit Mühe beziehungsweise bleiben dahinter zurück und sind doch, wegen der Anstrengung, die sie das kostet, Gott sympathisch.
Suum cuique – jedem das seine, so lautet eine alte römische Weisheit. Ich neige dazu, alle über einen Kamm zu scheren. Gott aber macht jedem die Frisur, die ihm steht. Er ist der genialste „Friseur“, bei dem selbst die unsympathischen „Glatzen“ (Rechtsradikalen) noch eine Chance haben.

Gebet: Mein Vater im Himmel, vergib mir meine Schuld, wie auch ich vergebe meinen Schuldigern. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 




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Hier der Link zu den Lichtblick-Predigten

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Zwei kurze Videos von den Waisenkindern in Kalali (Tansania), die wir unterstützen: Video 1 und Video 2
Spenden für unser Waisenkinderprojekt (Bau eines Speisehaus‘) bitte auf.
Kirche Sommersdorf, Kto 1910400, Gewerbebank Ansbach, BLZ 76560060, Kennwort: Kalali.
Spendenbescheinigungen für das Finanzamt werden auf Wunsch zugeschickt..
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Donnerstag, 19. Januar 2012

Ein wundersames Tischgebet hl

Losung: Danket dem HERRN; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. Psalm 106,1

Lehrtext: Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn. Kolosser 3,17

Liebe Leserin, lieber Leser,

als ich noch Studentenpfarrer war, bin ich einmal im Jahr mit einer größeren Gruppe zum Skilaufen in die Schweiz gefahren. Wir hatten tagsüber miteinander viel Spaß auf der Piste. Abends trafen wir uns dann zu einer gemeinsamen Mahlzeit in unserer Hütte und hinterher zu Gesprächen über Gott und die Welt. Einige Studenten sind nur wegen des Schifahrens mitgekommen. Vom Glauben hatten sie wenig bis keine Ahnung. Ob ihnen die Hüttengottesdienste etwas gegeben haben?
Vor Beginn der Mahlzeiten haben wir oft miteinander den Kanon gesungen „Danket, danket dem Herrn , denn er ist sehr freundlich …“ Kurz nach einer solchen Freizeit ist der Vater einer Studentin gestorben. Später sagte sie mir: „Als ich bei meinem sterbenden Vater am Bett saß, wusste ich nicht, was ich denken und sagen sollte. Noch weniger wusste ich, was ich beten könnte. Da ist mir unser Tischkanon von der Schifreizeit eingefallen. Und so habe ich bei meinem Vater gebetet ‘Danket, danket dem Herrn, denn er ist sehr freundlich; seine Güt‘ und Wahrheit währet ewiglich.‘ Und weißt du was“, fügte sie hinzu, „dieses Gebet hat gepasst. Es hat einen tiefen Eindruck auf mich gemacht, dass ich für meinen Vater danken konnte. Der Abschied hat weh getan und ich war traurig. Aber irgendwie war ich doch auch getröstet, weil ich dafür danken konnte, dass ich ihn gehabt hatte.“
»Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.« So gesehen kann ich auch am Bett eines Sterbenden danken. Erst recht, wenn ich weiß, in wessen Namen ich das tue.

Gebet: Herr Jesus, danke, dass du mir Gott als den freundlichen und gütigen Vater im Himmel gezeigt hast. Das ist ein tolles Geschenk. Es lässt mich leichter leben, freier atmen und unbekümmerter in den Tag gehen. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 




Mittwoch, 18. Januar 2012

Zeige mir deinen Glauben hl

Losung: Der HERR ist unser Richter, der HERR ist unser Meister, der HERR ist unser König; der hilft uns! Jesaja 33,22

Lehrtext: Der Vater des kranken Kindes schrie: Ich glaube; hilf meinem Unglauben! Markus 9,24

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott!“. Dieses Sprichwort ist falsch und richtig zugleich. Du kannst es verstehen als eine Absage an Gott. Dann bist du in allem ganz auf dich allein angewiesen oder von der Gnade deiner Mitmenschen abhängig. Du kannst es aber auch so verstehen, wie ich es verstehen möchte: Gott hilft kaum denen, die die Hände in den Schoß legen und darauf warten, bis er etwas für sie tut. Aber denen, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten und Kräfte ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und gleichzeitig darauf vertrauen, dass Gott das Seine dazu tut.
Ich erinnere nochmal an die bekannte Geschichte, als zwei Schiffbrüchige in einem Ruderboot über das endlose Meer rudern und nirgends Land in Sicht ist. Sie wissen zwar, in welche Richtung es geht, aber sie wissen nicht, wie weit es ist und ob sie das Land jemals erreichen werden. Das sagt der Jüngere zum Älteren: „Komm, stellen wir das Rudern ein. Jetzt hilft nur noch Beten.“ Und der Ältere antwortet: „Nein, das ist falsch. Jetzt hilft nur noch Rudern und Beten.“
Auch der Vater des kranken Kindes im Lehrtext ist nicht verzweifelt daheim rum gesessen und hat sich ins Schicksal ergeben. Er hat sich vielmehr aufgemacht, um Jesus zu suchen und ihn zu bitten, sein Kind zu retten. Und weil er Angst hat, dass sein Vertrauen in Jesus nicht groß genug sein könnte, legt er die Karten auf den Tisch und sagt ehrlichen Herzens:, nein er schreit  „Ich glaube, hilf meinem Unglauben!“
Ob auch unser Glaube stark oder schwach ist – wer mag das, außer Gott, beurteilen? Und ich meine, darauf kommt es auch nicht an. Aber darauf, dass wir unseren Glauben sichtbar machen und durch unser Verhalten, durch unsere Gesten, durch unser Reden und Tun zeigen, was und wie wir glauben. Gott will unseren Glauben sehen. Er will sehen, dass wir ihn nicht zum Erfüllungsgehilfen unserer Wünsche machen, sondern zum königlichen  Partner, damit wir mit ihm zusammen unsere Probleme lösen können.

Gebet: Herr Jesus, du weißt, dass es mit meinem Glauben nicht allzu weit her ist. Ich müsste und möchte mir mehr Zeit für dich nehmen, mehr Zeit fürs Gebet, mehr Zeit, dein Wort in der Bibel zu lesen. Ich müsste und möchte dich viel stärker in meine alltäglichen Entscheidungen einbeziehen und bei allem zuerst dich fragen, was du willst und was du jetzt tun würdest. Das alles tue ich zu wenig. Darum bitte ich dich für mich: „Herr, ich glaube, hilf meinem Unglauben!“  Amen 


Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Dienstag, 17. Januar 2012

Der Chef hl

Losung: Dein, HERR, ist das Reich, und du bist erhöht zum Haupt über alles. 1.Chronik 29,11

Lehrtext: Lasst uns wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus. Epheser 4,15

Liebe Leserin, lieber Leser,

Haupt? Die Zehnjährigen in der Grundschule wissen nicht, was ein Haupt ist. Ob sie es später noch lernen? Für mich stellt sich da die Frage, in welcher Sprache wir den Glauben vermitteln. Ein Grund, weshalb wir im Lichtblick-Gottesdienst nur neue Lieder singen, ist auch die Verständlichkeit. Es sollen alle verstehen, was sie da singen, aber auch, was sie in der Predigt hören – und in der Bibel lesen.
Gott ist der Chef – so heißt die Losung kurz und bündig. Sie sagt uns damit: Auf ihn sollst du zu allererst hören und dann erst auf das, was Menschen sagen. Für mich heißt das auch, dass nicht ich es bin, der alles bestimmt, auch nicht der Landesbischof, auch nicht der Papst auch nicht die Kanzlerin oder der Präsident im Weißen Haus. All diese Führungspersonen sind auch nur Menschen mit ihren Schwächen und Irrtümern. An ihnen liegt es nicht, dass wir leben können und eine Zukunft haben. Sondern am Herrn, der ihr und mein Chef ist.
Und wie ist es bei Ihnen / dir? Ist er auch dein Chef? Willst du, dass er auch dein Leben regiert und darum dir auch immer wieder mal in dein Leben hinein redet, hinein regiert, auch wenn es dir manchmal nicht passt?
Im Lehrtext geht es darum, dass wir im Glauben nicht stehen und stecken bleiben, sondern weiter wachsen. Nicht ins Blaue hinein, nicht wachsen um des Wachsens willen, sondern um der Liebe willen zu dem hin, der unser Chef ist, zu Jesus, dem König mit der Dornenkrone.

Gebet:
Über alle Welt bist Du der Herr,
über jeden Berg, die Sonne und das Meer,
doch mein größter Wunsch, das was ich begehr,
ist, Herr, regiere Du in mir.
Alles was ich denk und jedes Wort,
soll ein Spiegel sein von Deiner Schönheit, Gott.
Du bedeutest mir mehr als alles hier,
darum regiere Du in mir.
Refrain / Kehrvers:
Regier in mir in Deiner Kraft
über jeden Traum auch in tiefster Nacht.
Du bist mein Gott, ich gehöre Dir.
Darum regiere Du in mir...
Brenton Brown, Vineyard Songs

Dazu zwei YouTube-Videos:

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Montag, 16. Januar 2012

Wer ist dein Gott? hl


Losung: Hütet euch, dass sich euer Herz nicht betören lasse, dass ihr abfallt und dient andern Göttern und betet sie an. 5.Mose 11,16

Lehrtext: Wir haben nur einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und wir zu ihm; und einen Herrn, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn. 1.Korinther 8,6

Liebe Leserin, lieber Leser,

wer ist Ihr / dein Gott? Martin Luther hat auf diese Frage eine einfache und klare Antwort: Dein Gott ist, woran dein Herz hängt.
Er ist die einzige absolute Größe. Alles andere ist ihm gegenüber relativ. Anders gesagt, an ihm findet alles Übrige sein Maß und sein Ziel. Der Wert von allem, was mir wertvoll ist, mein eigenes Leben, meine Familie, mein Beruf, die Musik – alles, woran mein Herz sonst hängt, ist im Vergleich zu ihm begrenzt. Es ist vergänglich und darum das Vorletzte und nicht das Letzte. Das mag auf den ersten Blick lieblos erscheinen. Auf den zweiten aber ist es eine große Entlastung. Ich muss nicht das alles verkrampft festhalten. Ich muss mein Leben nicht ausschließlich davon abhängig machen, dass alles gut geht, woran mein Herz hängt. Die Bibel sagt mir, mein Leben hat auch dann einen Sinn, wenn ich wieder loslassen muss, was mir gehört, was mir lieb und teuer ist, woran mein Herz hängt. Und einmal ist es soweit, dass wir wieder loslassen müssen . Da ist es gut zu wissen, dass ich auch dann von Gott nicht losgelassen werde und ich mich an ihm festhalten kann.
Ja, wir haben nur einen Gott, den einzigen, den Schöpfer von Himmel und Erde, den Vater von Jesus Christus. Auch wenn der Vergleich hinkt, aber es ist so wie mit dem Nordpol. Er ist der einzige Bezugspunkt für den Kompass, der es mir möglich macht, mich auf der Erde zurechtzufinden. Wir haben nur einen einzigen Polarstern, der unter Milliarden anderer Sterne uns genau die Richtung anzeigt, weil er exakt im Norden steht. An diesem einzigen Gott kann ich mich orientieren. Bei ihm kann ich mich ganz und gar geborgen fühlen, weil ich von ihm komme und zu ihm gehe und weil ich durch Jesus Christus gemacht bin. Ich bin nicht das Werk irgend einer anonymen oder gar bösen Macht zu irgend einem mir feindlichen Zweck. Der Grund, warum es mich gibt, ist Gottes Liebe, die in Jesus Mensch geworden ist.

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Sonntag, 15. Januar 2012

„In meinem Leben“ (Nena-Song) hl

Liebe Leserin, lieber Leser,

hört zunächst als Lesung einen Abschnitt aus der Bibel. Diese Verse sind für mich goldene Worte. In der Bibel stehen mehrere goldene Worte, aber diese leuchten und glänzen ganz besonders. Ich lese sie vor aus einer neuen Übersetzung von Psalm 73:
Jetzt, mein Gott, bleibe ich immer bei dir, denn du hältst mich bei der Hand. Du führst mich nach deinem Plan und nimmst mich am Ende mit Ehren auf. Wer im Himmel könnte mir helfen wenn nicht du? Was soll ich mir noch wünschen auf der Erde, ich habe doch dich. Du bist doch, Gott, alle Zeit meine Kraft. Ja du bist alles, was ich habe.“

Liebe Freunde,

es war irgendwann im Herbst 1983, abends gegen 23 Uhr. Ich war damals Pfarrer in Röthenbach an der Pegnitz zwischen Nürnberg und Lauf. Plötzlich klingelt es an der Haustür. Ich mach auf. Vor mir steht ganz aufgeregt ein ehemaliger Konfirmand und sagt: „Herr Pfarrer, Herr Pfarrer haben sie Luftballons?“ Ich habe erst mal verdutzt geschaut. „Wir machen gerade eine Party und da haben wir die Aufgabe bekommen, 99 Luftballons zusammenzukriegen.“ Leider konnte ich ihm nicht helfen, ich hatte keine, aber da bin ich zum ersten Mal dem Song von Nena mit den 99 Luftballons begegnet. Es war nicht meine Musik. Ich hörte damals Bob Dylan und die Rolling Stones. Jetzt höre ich Schubert-Lieder mit Fritz Wunderlich. So ändert sich der Geschmack. Damals war ich noch der Meinung: Naja, wieder so ein Sternchen am Schlagerhimmel. Aber dass Nena heute, mit über 50 Jahren, immer noch die Hallen füllt und viele junge Menschen begeistert, ist schon erstaunlich. Schließlich ist Nena vierfache Mutter. Ihr erstes Kind ist mit elf Monaten gestorben, sie hätte also fünf, und inzwischen ist sie auch zweifache Großmutter.
In der vergangenen Neujahrsnacht, als meine Frau schon ins Bett gegangen war, hing ich noch ein bisschen vor dem Fernseher ab. Da bin ich in ein Konzert von Nena hinein gezappt. Ich glaube, es war aus Berlin. Sie sang ihre bekannten Lieder. Ich wollte schon ausmachen, da kam plötzlich ein neues Lied von ihr und das hat mich hellhörig gemacht: „In meinem Leben“. Sie hat dieses Lied erst in den letzten Jahren geschrieben. Mein Eindruck war, dass es die Menschen im Konzert sehr bewegt und berührt hat, und ich glaube, dass es auch vielen von uns hier aus dem Herzen spricht. Wir wollen jetzt mal dieses Lied anhören (klick): IN MEINEM LEBEN


Ein gefährliches Liebeslied
Viele von Euch mögen sich in manchen dieser Sätze wiedererkannt haben, ich auch, wenn auch nicht in jedem Satz, den Nena singt. Ich dachte mir beim ersten Anhören: „Ach Nena, du alte Romantikerin, ein schönes Lied hast du geschrieben, aber auch ein gefährliches. Ein Liebeslied, sehnsuchtsschwer. Aber wo ist denn der Mensch, der eine solche Sehnsucht, wie sie aus deinem Lied spricht, stillen könnte?“ Eine Sehnsucht von so vielen Männern und Frauen, die sich in der Zeile ausdrückt: ”Und hier bist du, hältst meine Hand und lachst, weil du mich besser kennst, als ich“. Ja es gibt schon solche Augenblicke, in denen du bei einem anderen so empfindest, vor allem, wenn du selbst verliebt bist. Und hoffentlich auch später immer wieder einmal bei deinem Partner oder Freund. Aber immer stimmt das nicht. Wir müssen die Hand des anderen auch wieder los lassen. Und manches in unserem Leben müssen wir mit uns alleine ausmachen und für uns alleine ausfechten. Wir müssen mit unseren Stimmungsschwankungen zurechtkommen, mit mancher Abhängigkeit oder Sucht oder vielleicht mit Krankheit oder Enttäuschung oder was immer uns beschäftigt und bewegt.

Durchscheinende Augenblicke
Die „Angst vor dem Sterben“, nein, die verwandelt sich bei mir auch nicht in Luft. Auch wenn es gut tut und gut tun wird, wenn dann mal jemand bei mir ist, meine Hand hält. Aber selbst dann kommt der Moment, wo dieser Mensch meine Hand wieder loslassen muss und ich seine. Jeder Mensch, so glaube ich, trägt tief in sich eine Sehnsucht, die größer ist als alles, was dir ein anderer erfüllen kann. Wie schön ist es, wenn du in den Momenten des Verliebtseins eine Ahnung davon bekommst, was es heißen könnte, wenn einer dir deine Sehnsüchte tatsächlich erfüllt: Den Wunsch einmal ganz und gar verstanden zu werden, ganz und gar geborgen zu sein, ganz und gar geliebt zu werden. Aber wie gesagt, aufs Ganze sind das eben nur Augenblicke, in denen wir das so erfahren. Diese Augenblicke können durchscheinend werden auf Gott hin, der mir in Jesus mit einer solchen Liebe begegnet. Und wenn einer, dann ist er es, der meine Sehnsucht stillen kann. Und selbst das, liebe Freunde, sind doch nur Augenblicke, in denen es einem so geht, wo du dich ganz eins mit Gott weißt. In einem Gebet, oder wenn ich von der Musik berührt werde oder in der Natur bin oder etwas in der Bibel lese, was mich anspricht - dann ist es so, dass mein unruhiges Herz in mir zur Ruhe kommt. Dann finde ich den Frieden, den mir die Welt und ich mir selbst nicht geben kann. Aber dann, im nächsten Augenblick, lenkt mich das Leben wieder ab. Ich werde gebraucht, ich werde gefordert. Anderes macht mir zu schaffen und ich bin wieder mitten drin in dem, was mich im Alltag bewegt und um treibt. 


Die Kraft von der ich lebe
Ja, in meinem Leben bin ich oft geflogen, bin ich tief gefallen und manchmal auch ertrunken. Ich habe gewonnen und habe verloren, bin gestorben und wieder neu geboren. Wer kann das nicht von sich sagen? Ehrlich gesagt, ich habe schon meine Zeit gebraucht, bis ich erkannt hatte, dass es nicht aus eigener Kraft geschehen ist, wenn ich wieder auf die Füße gekommen bin, nachdem ich am Boden gelegen hatte. So wie es eben die Jahreslosung sagt: ”Jesus spricht, meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“ Es hat eine Zeit gebraucht, bis ich gespürt habe, wovon ich lebe, von dieser Kraft, davon, dass mir meine Schuld immer wieder vergeben wird. Und dass dann auch nach Zeiten, in denen es im Leben finster geworden war, wieder Leben zu spüren ist und Sonne, so wie es in diesem Lied heißt. Ja und dann habe auch ich sagen können, hier bist du, hältst meine Hand und lachst, weil du mich besser kennst als ich. Ich bin verliebt, mein Leben will ich mir nicht mehr vorstellen ohne dich.
Liebe Freunde, ein anderer Mensch, den wir mit dieser Sehnsucht, diesen Wünschen konfrontieren würden, wäre damit überfordert. Er, oder wenn ich an meine Frau denke, sie kann schon immer mal wieder meine Hand halten und kann mir mit liebevollen Gesten zeigen, dass sie auch in Krisen zu mir hält. Aber es gibt auch Zeiten, da sind meine und ihre Kräfte komplett aufgebraucht. Da brauchen wir beide diese Kraft, von der die Jahreslosung spricht, die auch in den Schwachen mächtig ist.

Ich bin für mein Glück verantwortlich
Und noch etwas, das, wie ich meine, in einer Partnerschaft entscheidend ist: Ich darf mein Glück nicht von einem anderen Menschen abhängig machen, auch nicht von meiner Frau. Für mein Glück bin ich selber zuständig. Ja, ich bin oft glücklich, wenn ich meine Frau sehe oder meine Kinder, aber nicht immer. Manchmal mache ich auch die Tür hinter mir zu und denke mir „rutscht mir doch den Buckel runter“. Aber ich bin nicht deswegen glücklich, weil sie mich mit Aufmerksamkeiten beschenken würden und nur auf das bedacht wären was mich glücklich macht. Nein, sondern weil ich erlebe, dass meine Familie selber ein Geschenk für mich ist, das mir Gott gibt.
Und auch das sehe ich anders als Nena: Kein Mensch kennt mich besser als ich mich und ich möchte auch nicht, dass mich ein anderer besser kennt. Ich habe ein Recht auf mich selbst, auf meine innersten Gedanken und Gefühle. Und ich will kein offenes Buch sein, in dem jeder lesen kann. Jugendliche, und manchmal auch Erwachsene führen ein Tagebuch und sie möchten nicht, dass die Mutter es liest. Und die Mutter muss diesen Wunsch unter allen Umständen respektieren und wehe, sie tut es nicht. Wenn du erwachsen bist, muss dein Partner es respektieren, dass du deine ganz persönliche Intimsphäre hast, dass die Gedanken, die du für dich selbst notiert hast, erst mal deine Gedanken sind, auf die der andere kein Recht hat.

Der andere Refrain
Aber ich bin sehr einverstanden, dass mein Schöpfer und Herr, der mich besser kennt als ich, alles von mir weiß, er tut es ja sowieso. Dass er auf den Grund meiner Seele blickt, und weiß, was ich brauche, was mir fehlt, was mir gut tut. Bei ihm fühle ich mich auch mit meinen problematischen Seiten und mit dem, was ich an mir selbst nicht mag, aufgehoben und verstanden. In meinem Leben ist manches ähnlich wie im Leben von Nena, manches ist ganz anders. Wie gesagt, auch ich bin glücklich und froh, wenn mich ein anderer bei der Hand nimmt. Aber ich weiß eben, dass das nicht immer geht, nicht in jeder Situation. Darum singe ich einen ganz anderen Refrain, Kehrvers als Nena und singe das, was ich vorhin vorgelesen habe:
Jetzt, mein Gott, bleibe ich immer bei dir, denn du hältst mich bei der Hand. Du führst mich nach deinem Plan und nimmst mich am Ende in Ehren auf. Wer im Himmel könnte mir denn helfen, wenn nicht du?! Was sollte ich mir noch wünschen auf der Erde, ich habe doch dich. Du bist doch Gott, allezeit meine Kraft, ja du bist alles, was ich habe.“
Er ist es, der seine Hand ausstreckt nach dir und nach mir. Er packt dich nicht und sagt „Her damit!“ Er hält sie dir hin. Nun liegt es an mir, an uns, was wir machen. Ob wir sie ergreifen oder nicht. Es ist vielleicht so, wie damals als ich jung war. Wenn man da ein Mädchen gesehen hat, mit dem man mehr in Kontakt kommen wollte, hat man irgendwann schüchtern die Hand nach ihrer Hand ausgestreckt. Dann kam der entscheidende Augenblick: Wird sie ihre Hand wegziehen oder wird sie sie da lassen? Und wenn sie sie da lässt und wenn beide ihre Hände fassen, dann kann das vielleicht ein Leben lang halten. Wenn das aber nicht der Fall ist, ist alles vorbei. Ja Gott hält dir seine Hand hin. Und du?

Ich möchte mit Euch beten:
Herr, mein Gott, du kennst mein Leben von Anbeginn. Jeden Schritt, den ich gemacht habe, hast du gesehen. Und du kennst auch die Schritte, die ich noch gehen werde.
Du begleitest mich mit deinem Blick und mit deiner Liebe und siehst mir zu, wie ich versuche, ohne dich zurechtzukommen.
Und dann, wenn ich mich wieder auf dich besinne, bist du da, machst mich froh und gibst mir neue Kraft.
Als ich am Boden lag, warst du es, der mich aufgehoben hat.
Als es in meinem Leben dunkel geworden ist, warst du die Sonne, die wieder geschienen hat.
Was wird noch kommen? Ich weiß es nicht, aber du.
Ich denke mir aus, was werden soll, aber du bist es doch, der den Plan für mich hat und für die Menschen, mit denen ich zusammen bin.
Und darum will ich deine Hand fassen, die du ausstreckst, und will sie nicht mehr loslassen. Ich bitte dich, gib mir dazu immer wieder die Kraft und den Glauben, damit wir beide verbunden bleiben auch wenn es durch das Tal des Todes geht.
In meinem Leben sollst du groß sein und bleiben für immer
. HL
Amen

Herzliche Grüße


Hans Löhr

Freitag, 13. Januar 2012

Im hellen Licht Leben ebl


Losung: Tröstet, tröstet mein Volk! spricht euer Gott. Jesaja 40,1

Lehrtext: Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi. 2.Korinther 4,6

Liebe Leserinnen und Leser unserer Losungsauslegung,

Gott kennt uns als seine Geschöpfe gut - er weiß, dass wir immer wieder Mutmacher und Stimmungsaufheller brauchen, damit wir unser Leben gut meistern können. "Tröstet, tröstet mein Volk!" (Jesaja 40, 1) hat er seine Propheten immer wieder im Hinblick auf sein Volk Israel beauftragt. Das brauchen wir heute genauso wie es damals den Leuten gut getan hat. Die Ermutigung, dass wir nie völlig allein gelassen sind, sondern zumindest Gott an unserer Seite haben - das ist ein Trost. Das Vertrauen darauf, dass es für unser Leben nach Gottes Willen eine Perspektive gibt - das hält uns aufrecht in Krisenzeiten. Die Zuneigung und Wärme, die uns ein Freund oder eine Freundin entgegenbringt - sie ist eine kleine Spiegelung der Liebe, die Gott für uns empfindet. Er will nicht, dass wir 'im Finstern' sitzen.
"Wie sagte doch Gott bei der Erschaffung der Welt: "Aus der Finsternis soll Licht leuchten!" Genau  das ist auch in uns geschehen, denn Gott ließ in unseren Herzen sein Licht aufleuchten, damit alle die Herrlichkeit Gottes erkennen können, die uns im Gesicht Jesu Christi so hell entgegenstrahlt." (2. Kor. 4, 6)

Einen lichten Tag!

Ihre/Deine Elfriede Bezold-Löhr

Donnerstag, 12. Januar 2012

Gottes Friede gegen unsere Ängste ebl

Losung: Der HERR sprach zu Gideon: Friede sei mit dir! Fürchte dich nicht, du wirst nicht sterben. Da baute Gideon dem HERRN dort einen Altar und nannte ihn: »Der HERR ist Friede.«
Richter 6,23-24

Lehrtext: Christus spricht: In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.
Johannes 16,33

Liebe Leserin, lieber Leser,

ist Ihnen/dir der Name 'Gideon' ein Begriff? Wenn nicht, hier ein paar kurze Infos zu ihm: Gideon ist eigentlich Bauer, er lebte vor geschätzt 3200 Jahren in Israel. Weil dort die Leute wieder einmal nicht das tun, was Gott will, müssen sie sieben Jahre lang feindliche Angriffe der Midianiter über sich ergehen lassen. Irgendwann wird dann, quasi über Nacht, der Bauer Gideon zum Feldherrn Gideon. Denn er bekommt von einem Engel Gottes den Auftrag, Israel aus der Gewalt der Midianiter zu befreien. (Vielleicht ist dieser Auftrag dem Gideon so vorgekommen, wie wenn noch heute einer aus unseren Reihen plötzlich an die Spitze von Italien oder Griechenland als Regierungschef berufen würde ...) Kein Wunder, dass Gideon sich um diesen Auftrag nicht gerissen hat. Nein, viel schlimmer: Ihm rutscht das Herz in die Hose vor Angst. Schon der Kontakt mit dem Engel hat ihm völlig gereicht - aber dann redet auch noch Gott (!) selber mit ihm: "Friede sei mit dir!
 Fürchte dich nicht, du wirst nicht sterben." Diese Begegnung verändert Gideon tief. Denn es heißt im Anschluss: "Da baute Gideon dem HERRN dort einen Altar und nannte ihn: »Der HERR ist Friede.«" (Richter 6,23-24) Mit Gottes Hilfe nimmt er seine Berufung zu dieser Führungsaufgabe an und ringt seine Ängste nieder.

Sicher kennen diese Angst viele von uns: überfordert zu sein mit dem, was allein der Alltag an Anforderungen stellt. Wer solche Ängste unter uns spürt, ist nicht allein. Es geht ihm wie vielen anderen. Leider trauen wir uns kaum, offen davon zu reden. Dabei würde es uns helfen und anderen, denen es ähnlich geht. Jesus Christus kennt diese Situation nur allzugut: Spätestens im Garten Gethsemane fühlte er sich vollkommen überfordert mit dem, was er auf sich zukommen sah. Er weiß, wovon er spricht, wenn er zu uns sagt: "In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden." (Johannes 16,33)

Was immer heute auf uns zukommt - in einem dürfen wir sicher sein: Wenn wir Angst haben, sind wir nicht allein. Wir haben Jesus Christus an der Seite.

Wie sagen unsere Jungscharkinder immer ganz laut am Ende ihrer gemeinsamen Zeit?

"Mit Jesus Christus mutig voran!"

Damit gehen auch wir Erwachsenen in diesen Tag.

Herzlich grüßt dich/Sie

deine/Ihre Elfriede Bezold-Löhr

Mittwoch, 11. Januar 2012

Das große Fest steht noch aus ebl


Losung: Siehe, was ich früher verkündigt habe, ist gekommen. So verkündige ich auch Neues; ehe denn es aufgeht, lasse ich's euch hören.
Jesaja 42,9

Lehrtext: Die Finsternis vergeht und das wahre Licht scheint jetzt.
1.Johannes 2,8

Liebe Leserin, lieber Leser,

über Jesaja als Botschafter lässt Gott seinem Volk Folgendes ausrichten: "Ich bin der Herr, der mächtige und helfende Gott. Diese meine Ehre lasse ich mir von niemand nehmen, meinen Ruhm überlasse ich nicht den Götzen! Was ich früher vorausgesagt habe, ist eingetroffen. Nun kündige ich Neues an. Ich sage es euch im Voraus, noch ehe es eintrifft." (Jesaja 42,9 nach der 'Guten Nachricht für dich) Und dann macht Jesaja den Menschen Hoffnung mit der Aussicht, dass eines Tages Gott als der Sieger über das gesamte Weltgeschehen von uns allen gefeiert wird.
Tolle Ankündigung - und was ist bis heute daraus geworden?" fragt jetzt sicher mancher von euch. "Denk an Weihnachten", kann ich dann nur sagen. Da hat Gott mit Jesus den Siegeszug seiner Liebe in der Welt unumkehrbar angefangen. Durch Jesus Christus kam ein Licht in die Welt, wie es vorher nie geschienen hatte. Und es scheint bis heute: "Die Finsternis vergeht und das wahre Licht scheint jetzt", heißt es deshalb zu Recht in 1.Johannes 2,8.
Freilich weiß ich auch, dass wir von diesem Licht immer nur einzelne Strahlen sehen - hier in diesem Leben. Und manchmal scheint es um den einen oder anderen unter uns ganz finster. In solchen Lebensabschnitten müssen wir darum kämpfen, dass wir uns unser Vertrauen in Gott bewahren. Das große Fest steht noch aus, doch Gott hat es uns versprochen. Nur Geduld!

Herzlich grüßt Sie und Euch

Ihre / Eure Elfriede Bezold-Löhr

Dienstag, 10. Januar 2012

Wenn es einem das Herz zerreißt ebl


Losung: Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider und bekehret euch zu dem HERRN, eurem Gott! Joel 2,13

Lehrtext: Jesus sprach: Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium! Markus 1,15

Liebe Leserinnen und Leser,

wissen Sie, wie es sich anfühlt, wenn es einem das Herz zerreißt? Haben Sie das schon einmal erlebt? Wir beschreiben damit einen Zustand, in dem wir extrem empfindsam sind, in dem uns zum Beispiel das Mitleid mit einem anderen überwältigt. Ich erinnere mich an eine Situation in Kilanya, in unserer ersten Partnergemeinde in Tansania. 2007 waren wir zu Besuch dort und der Pfarrer nahm uns mit auf einen Rundgang durch sein Dorf. Aus einer der Rundhütten kam ein Junge, ungefähr zehn Jahre alt. Seine Geschichte rührte mich zutiefst. Er allein kümmerte sich damals um seine drei Geschwister. Wir haben noch heute ein Foto von ihm, aufgenommen zwischen zwei Gräbern. Darin liegen seine Eltern, beide jung an Aids gestorben.

Solche Emotionen tiefen Schmerzes müssten, ginge es nach dem Propheten Joel, die Leute übermannen, wenn sie entdecken, wie weit sie sich von Gott entfernt haben. "Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider und bekehret euch zu dem HERRN, eurem Gott!" (Joel 2,13), so 'wettert' er gegenüber den Israeliten. "Spart euch alles, was mit dem äußeren Schein zu tun hat. Nehmt euch eure Gottvergessenheit endlich zu Herzen..."

Diese Gleichgültigkeit gegenüber Gott und seinem Wort hat auch Jesus immer wieder mit deutlichen Worten kritisiert: "Es ist so weit: Jetzt wird Gott seine Herrschaft aufrichten und sein Werk vollenden. Ändert euer Leben und glaubt dieser guten Nachricht!" (Markus 1,15)

Das liest sich nicht angenehm, sondern herausfordernd. Jesus fragt uns damit, wie wichtig uns tatsächlich Gott und sein Wille sind. In der Offenbarung heißt es sinngemäß: "Oh dass ihr doch kalt (völlig gleichgültig gegenüber Gott) oder heiß (zutiefst überzeugt von ihm) wärt! Weil ihr aber lau seid, will ich euch ausspucken." (Kap. 3, Vers 15f.)

Bin ich ernsthaft an Glaubensthemen dran? Streife ich sie ab und an, wenn sie sich in meinem Leben zufällig ergeben? Oder zeige ich Gott die kalte Schulter?

Diese Fragen muss jeder für sich selbst beantworten. Wonach sich Gott sehnt, das wissen wir: nach unserer Aufmerksamkeit für ihn und unserem 'Ja' zu ihm.

Ihre / Eure 

Elfriede Bezold-Löhr