Montag, 15. Oktober 2012

Den Tagesanbruch erleben ebl

Liebe Leserin, lieber Leser,

"Gott wird mich aus dem Dunkel ins Licht führen; ich werde es erleben, dass er mich rettet." Diese Sicherheit will der heutige Losungstext (aus dem Alten Testament, Buch des Propheten Micha, Kapitel 7, Vers 9) an uns weitergeben.
Was es im Wortsinn bedeutet, aus dem Dunkel ins Licht geführt zu werden, habe ich am eigenen Leib zum letzten Mal vor zwei Jahren erlebt. Da waren mein Mann und ich in Tansania bei unserem 'Patenprojekt' in Kalali. Am Schluss sind wir auf den Mount Meru gewandert, immerhin 4800 Meter hoch. Zur Wanderung auf den Gipfel bricht man in der Nacht auf, "damit das Warten auf das Morgenlicht dir die Kraft zum Durchhalten gibt", wie mir einer unserer tansanischen Bergführer erklärt hat. Und genau so ist es: Das Wissen, dass hundertprozentig sicher der neue Tag anbrechen wird, wie hart gerade das Laufen auch auch sein mag, hat uns zum Durchhalten fähig gemacht. Es ging eine Kraft von dem Licht aus, noch bevor wir es wirklich sehen konnten: erst mehr eine Ahnung, dann ein erster Grauschimmer am Horizont - und bald die Gewissheit: "Jetzt wird es Tag! Das Schlimmste ist geschafft."

Diese Erfahrung hilft mir manchmal im übertragenen Sinn, wenn ich glaube, dass eine Durststrecke einfach nicht mehr aufhören will. Ich bewahre mir die Hoffnung: Es wird wieder Tag. Gott lässt mich nicht hängen. Ich gebe nicht auf, halte die Augen offen nach den Zeichen einer Veränderung hin zum Besseren.

Paulus schreibt voller Überzeugung im heutigen Lehrtext  "Die Sünde WIRD nicht Herr werden über euch! Denn ihr lebt nicht mehr unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade." (Brief an die Römer, Kapitel 6, Vers 14) Da hat er unser Leben als Ganzes im Blick und sagt uns: Eure Verbindung zu Gott wird nicht abreißen. Ihr werdet Hochs und Tiefs auch als Christinnen und Christen erleben. Aber wenn ihr es als das Geschenk von Jesus für euch persönlich angenommen habt, dass ihr ihm wichtiger seid als sein eigenes Leben - dann kann nichts mehr schief gehen!"

Gebet: "Gott, unser Vater, wir können heute zuversichtlich in den Tag und in die neue Woche gehen. Sogar dann, wenn wir zur Zeit ziemlichen Stress haben oder wirklich in Not sind. Du wirst uns nicht hängen lassen. Du hältst zu uns die Verbindung. Du trägst uns. Wir werden wieder 'Tagesanbrüche' erleben. Danke, Vater."

In diesem Sinne grüßt Sie und dich von Herzen 

Ihre / deine Elfriede Bezold-Löhr

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