Montag, 24. September 2012

Töpfer, Ton und Rechtfertigung hl

Losung: Siehe, wie Ton in der Hand des Töpfers, so seid ihr in meiner Hand. Jeremia 18,6

Lehrtext: Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen. Philipper 2,13

Liebe Leserin, lieber Leser,

warum sind die meisten unserer Teller rund und nicht eckig? Wären sie eckig, würden sie besser, weil platzsparender, in die Küchenschränke passen. Die runde Form erinnert noch an die Töpferscheibe, auf der einst Jahrtausende lang die Teller gedreht worden sind. In jener langen Geschichte haben Töpfer aus Tonerde herrliche Gefäße gedreht, aber auch Alltagsgegenstände. Und wenn ihnen ein Gefäß misslungen ist, haben sie, solange der Ton noch feucht war, wieder einen Klumpen daraus gemacht und einen neuen Versuch gestartet. Es lag allein in der Hand des Töpfers, was aus dem Ton geworden ist.
Martin Luther schreibt: »So ist denn der Mensch dieses Lebens Gottes bloßer Ton (Material) zu dem Leben seiner künftigen (vollendeten) Gestalt … Bis dahin befindet sich der Mensch in Sünden und wird tagtäglich zunehmend gerechtfertigt oder verunstaltet.« Ein Töpfer formt aus einem schlechten Ton kein gutes Gefäß. Und Gott macht aus einem Sünder keinen Heiligen. Es sei denn, dass Jesus Christus an unsere Stelle tritt und sich dafür hergibt, dass Gott dich mit ihm (dem „Jesus-Ton”) vollenden kann. Das heißt in der Sprache der Bibel „Rechtfertigung” und geschieht allein dadurch, dass du auf diesen Jesus vertraust.
Zugegeben, kein einfacher Gedanke. Aber die „Rechtfertigung des Sünders allein aus dem Glauben”, von der der Apostel Paulus schreibt, und die das Kernstück der Reformation von Martin Luther bildet, ist einfacher wohl nicht zu haben.
 Gebet: Allmächtiger Schöpfer und barmherziger Vater, Du kennst meine Schwächen und weißt, dass ich nicht aus eigener Kraft der Mensch sein kann, der ich vor dir und den Menschen sein möchte. Da tut es gut, aus deinem Wort zu hören, dass du mich in meinem Wollen unterstützt und einmal zu einem guten Ende bringen wirst, was hier auf der Erde begonnen hat. Amen

Herzliche Grüße und alle guten Wünsche für die neue Woche!

Hans Löhr


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