Mittwoch, 26. September 2012

Den Glauben nicht erzwingen hl

Losung: Darum will ich ihm die Vielen zur Beute geben, und er soll die Starken zum Raube haben, dafür dass er sein Leben in den Tod gegeben hat. Jesaja 53,12

Lehrtext: Christus spricht: Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand kennt den Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will. Matthäus 11,27

Liebe Leserin, lieber Leser,

möchten Sie / möchtest du mit Gewalt gezwungen werden, zum Islam überzutreten? Natürlich nicht. Niemand will das. Und doch war das in früheren Jahrhunderten der Fall. Erst haben Christen-Heere sogenannte „Heidenvölker” mit Feuer und Schwert „getauft”. Dann haben wiederum Muslime in den von ihnen eroberten Gebieten Christen gezwungen, Jünger des Propheten Mohammed zu werden. Auf beiden Seiten wurde rohe Gewalt eingesetzt, wenn es darum ging, ganzen Völkerscharen die eigene Religion aufzuzwingen. Und dabei meinte man, im Sinne des jeweiligen Gottes zu handeln und ein gutes Werk zu tun. Dass es den Eroberern nicht unbedingt immer um den Glauben ging, sondern um Macht, Land, Sklaven und Bodenschätze ist noch einmal ein Kapitel für sich.
Die heutigen Bibelworte könnten fast so etwas wie eine Rechtfertigung für erzwungene Bekehrungen zum Christentum sein. Aber nur fast. Auf Jesus kann sich dabei aber niemand berufen. Sein Programm heißt: »Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen« und »Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen.« Er hat nicht Böses mit Bösem vergolten. Er ist nicht in letzter Sekunde vom Kreuz gestiegen und hat mit einer Legion Engel alle seine Feinde vernichtet. Vielmehr hat er ausgehalten bis zuletzt, damit die Liebe siegt und nicht der Hass. Und darum ist er nicht nur für seine Freunde gestorben, sondern auch für seine Feinde. Auch sie hat Gott ihm übergeben, doch nicht, um sie hinzurichten, sondern zu versöhnen. Darum heißt es in der Bibel: »Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu (2. Kor. 5, 18) Seitdem gilt für Christen der Grundsatz: „sine vi sed verbo“ – Man darf einen anderen nur mit dem Wort zum Glauben einladen, aber nie mit Gewalt dazu zwingen.

Gebet: Herr Jesus Christus, ich schäme mich für meine Glaubensgeschwister, die anderen mit Gewalt unseren Glauben aufgenötigt haben. Sie haben damit gegen deinen heiligen Geist gesündigt, den Geist des Friedens und der Versöhnung. Nicht mir hast du Macht über andere gegeben, damit ich sie zu Jüngern mache. Sondern dir sind sie übergeben. Mein Auftrag ist es, sie zum Glauben einzuladen nicht zuletzt durch mein Verhalten. Hilf mir, ein solcher Christ zu sein. Steh zugleich den vielen Christen heute bei, die ihres Glaubens wegen verfolgt werden. Amen

 Herzliche Grüße

Hans Löhr 

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