Montag, 2. Juli 2012

Rufmord hl

Losung: Halte dich ferne von einer Sache, bei der Lüge im Spiel ist. 2.Mose 23,7

Lehrtext: Legt ab alle Bosheit und allen Betrug und Heuchelei und Neid und alle üble Nachrede und seid begierig nach der vernünftigen lauteren Milch wie die neugeborenen Kindlein, damit ihr durch sie zunehmt zu eurem Heil. 1.Petrus 2,1-2

Liebe Leserin, lieber Leser,

halte dich fern von einer Sache, bei der Lüge, üble Nachrede und Heuchelei im Spiel ist – was könnte das sein? Dass man einem schön ins Gesicht tut und hintenrum über ihn ablästert.
So ist es bei vielen in unseren Dörfern eine große Sorge, was andere über sie sagen könnten. Kinder werden oft mit dem Satz erzogen: „Lass das, was sagen sonst die Leute” und nicht: „Lass das, was sagt sonst Gott.” Dahinter steckt wohl die Erfahrung, dass Menschen wesentlich weniger barmherzig und in ihrem Urteil längst nicht so gerecht sind wie er. Doch dahinter steckt auch die Gefahr, dass man sich so von anderen sein Leben vorschreiben lässt und weniger auf Gottes Willen achtet.
Mir kommt es so vor, als sei das 8. Gebot „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten” dasjenige, gegen das am meisten gesündigt wird. Dass andere hinter deinem Rücken auch mal schlecht über dich reden, ist leider normal und damit muss man leben. Die Konsequenz kann nur sein, dass man das selbst nicht tut und sich an solchen Gesprächen nicht beteiligt und auch nicht zuhört.
Aber richtig böse, ja teuflisch wird es, wenn der Ruf eines Menschen gezielt geschädigt und seine Existenz vernichtet werden soll. In unserer Sprache haben wir dafür das vielsagende Wort „Rufmord”.
Ein Bekannter erzählte mir von einem katholischen Kollegen, dem das so ergangen ist. Während seiner Abwesenheit aus der Gemeinde haben seine Gegner in der Kirche anonym Briefe ausgelegt und Plakate aufgehängt, mit denen er, gelinde gesagt, schlecht gemacht worden ist. Wenn er dann aber ahnungslos wieder vor ihnen stand, war er der „Herr Pfarrer” rauf und runter.
Ich kann mich über so etwas ganz schön empören. Aber das darf nicht alles sein. Ich will solche Ereignisse und Erfahrungen zum Anlass nehmen, mich selbst zu prüfen, wo ich in mir solche negativen Tendenzen spüre. Es muss ja nicht immer gleich Lüge, Betrug und üble Nachrede sein. Der Apostel Petrus spricht im Lehrtext auch von Bosheit und Neid. Er sagt das zu Mitgliedern seiner christlichen Gemeinde, und ich will mir das von ihm auch gesagt sein lassen.

Gebet: Heiliger Gott, du kennst jede Regung in mir. Du weißt, auf welchem Wege ich mich gerade befinde. Lass mich die bösen Wege nicht gehen, sondern leite du mich nach deinen Geboten und nach deinem Rat. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

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