Mittwoch, 16. Mai 2012

In Gott daheim hl

Losung: Bringe uns, HERR, zu dir zurück, dass wir wieder heimkommen; erneure unsre Tage wie vor alters! Klagelieder 5,21

Lehrtext: Jesus sprach: Was meint ihr? Wenn ein Mensch hundert Schafe hätte und eins unter ihnen sich verirrte: lässt er nicht die neunundneunzig auf den Bergen, geht hin und sucht das verirrte? Matthäus 18,12

Liebe Leserin, lieber Leser,

da saßen sie nun an den Wasserflüssen Babylons und weinten, die Israeliten, die man aus ihrem Land und aus Jerusalem vertrieben hatte (Psalm 137,1). Sie sehnten sich nach ihrer Heimat wie man sich nur sehnen kann, wenn man kaum Aussicht hat, jemals wieder dahin zu kommen. Wie sollte es auch gelingen? Was müsste geschehen, damit sie Jerusalem wieder sähen? Was sollten sie von Gott erbitten?
Da sprachen sie dieses eindrucksvolle Gebet aus dem heutigen Losungswort. Nein, sie baten nicht in erster Linie darum, wieder heim zu kommen. Sie baten Gott, dass er sie zuerst einmal zu sich zurückbringt. Sie hatten eine Ahnung davon, dass sie Jerusalem nur dann wieder sehen würden, wenn sie wieder in Gott daheim wären, wenn sie sich wieder bei ihm geborgen fühlen und auf ihn alle ihre Hoffnungen setzen könnten.
Da sitzen wir nun ein jeder in seinem Leben, in einer ganz bestimmten Situation. Und vielleicht sehnen sich auch von uns einige nach einem Leben, in dem sie endlich einmal ankommen können, wo sie zur Ruhe kommen und zufrieden sein können. Die Bibel legt nahe, dass dieser Weg über Gott führt. Dass auch wir unseren Frieden und unser Freude zuerst in ihm finden.
Doch wie soll das geschehen? Von Jesus heißt es, dass er unser guter Hirte ist und keinen, der zu ihm gehört, im Stich lässt. Ihn will ich bitten, dass er mich sucht, wenn ich mich in diesem Leben verlaufen habe und wieder heimbringt zu meinem Vater im Himmel, jetzt im Glauben und dann im Schauen:

Gebet: Jesus, mein Hirte, ich sehne mich danach, in Gott zur Ruhe zu kommen und daheim zu sein, jetzt schon, in diesem Leben, aber auch dann noch, wenn es hier zuende ist. Suche mich, wenn ich mich verlaufen habe. Zeige mir den Weg Nachhause. Und wenn ich nicht die Kraft habe, ihn zu gehen, trage du mich zu ihm. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 





Altes Kinderlied nach Psalm 23 und Matthäus 18,12 ff:
Weil ich Jesu Schäflein bin
freu ich mich nur immerhin
über meinen guten Hirten
der mich wohl weiß zu bewirten
der mich liebet, der mich kennt
und bei meinem Namen nennt
Unter seinem sanften Stab
geh ich aus und ein und hab
unaussprechlich süße Weide
dass ich keinen Mangel leide
Und sooft ich durstig bin
führt er mich zum Brunnquell hin
Sollt ich denn nicht fröhlich sein
ich beglücktes Schäfelein?
Denn nach diesen schönen Tagen
werd ich endlich heimgetragen
in des Hirten Arm und Schoß
Amen, ja mein Glück ist groß
(Marie Luise von Hayn, 1778)

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