Samstag, 19. Mai 2012

Dem Treuen trauen hl

Losung: So sollst du nun wissen, dass der HERR, dein Gott, allein Gott ist, der treue Gott, der den Bund und die Barmherzigkeit bis ins tausendste Glied hält denen, die ihn lieben und seine Gebote halten. 5.Mose 7,9

Lehrtext: Dass einige nicht treu waren, was liegt daran? Sollte ihre Untreue Gottes Treue aufheben? Das sei ferne! Römer 3,3-4

Liebe Leserin, lieber Leser,

von „treuherzig“ ist es nicht weit bis „treudoof“. Wer will schon so genannt werden? Wer will das schon sein? Aber ehrlich, mir sind die sogenannten „Treudoofen“ lieber als die Gerissenen, die nur auf ihren Vorteil bedacht sind und andere leichthin übers Ohr hauen. Und außerdem: Niemand ist doof, weil er treu ist. Klar, Treue kann bitter enttäuscht werden. Da mag man sich hinterher Vorwürfe machen, warum man so gutgläubig war. Aber ohne Treue funktioniert das Zusammenleben nun mal nicht. Sie ist das Fundament, auf dem ein Mensch dem andern trauen kann, auf dem zwei Menschen getraut werden.
Und damit sind wir bei Losung und Lehrtext. Glaube, so sagt Ludwig Feuerbach, ist bloße Projektion. Glaube (Religion), sagt Sigmund Freud, ist bloße Illusion. Glaube, so können zahllose Menschen sagen, ist die Erfahrung, dass man sich auf Gott verlassen kann. Dass Gott uns treu ist, hängt nicht davon ab, dass wir an ihn glauben, sondern umgekehrt: Weil er treu ist, können wir ihm trauen, an ihn glauben und ihm treu sein.

Gebet: Treuherziger Gott, nichts in dieser Welt ist absolut verlässlich. Ich bin’s nicht und meine Mitmenschen sind’s auch nicht. Da ist es ein gutes Gefühl, dass ich mich auf dich bedingungslos verlassen kann. Alles andere interessiert mich nicht. Amen

Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende!

Hans Löhr



Dem Herren mußt du trauen,
Wenn dir's soll wohlergehn;
Auf sein Werk mußt du schauen,
Wenn dein Werk soll bestehn.
Mit Sorgen und mit Grämen
Und mit selbsteigner Pein
Läßt Gott sich gar nichts nehmen:
Es muß erbeten sein.
Paul Gerhardt

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