Montag, 15. November 2010

Freundliche Blicke hl

A. Losung: Ich will dich mit meinen Augen leiten.
Psalm 32,8

B. Lehrtext: Der Herr wandte sich und sah Petrus an. Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich.
Lukas 22,61.62


Liebe Leserin, lieber Leser,

ein intensiver Blick hat bisweilen eine größere Wirkung als manches Wort. Wenn Schüler im Religionsunterricht oder Konfirmanden im Konfirmandenunterricht keine Ruhe geben, dann schaue ich sie manchmal so lange unverwandt an, bis sie meinen Blick spüren. Und dann wissen sie, was sie zu tun haben, ohne dass ich es erklären muss. Blicke können sprechend und vielsagend sein. Und wenn man sich gut kennt, genügt oft ein Blick, um zu wissen, wie es dem anderen geht oder was gerade dran ist.
Im heutigen Losungswort sagt Gott, dass er mich mit seinen Augen leitet. Aber wie kann ich Gottes Augen sehen? Es ist mein Gewissen, das mir sagt, wie Gott mich ansieht. Ich spüre, ob ich auf einem falschen Weg bin und er mich zurechtweist, oder ob er mich liebevoll ansieht und aufmuntert.
Für Petrus hat nur ein Blick des gefangenen Jesus genügt, um die ganze Erbärmlichkeit seines Leugnens zu spüren. (Lehrtext) Ich glaube nicht, dass Jesus den Petrus strafend angesehen hat, sondern eher voll Mitleid, weil sein Jünger so schwach war und versagt hat.
Ich nehme mir vor, öfter mal meine Augen sprechen zu lassen und dafür meinen Mund zu halten. Und dann will ich nicht vorwurfsvoll oder strafend schauen, sondern so wie es in einem alten Lied von Jesus heißt: "Von Gott kommt mir ein Freudenschein , wenn du mich mit den Augen dein gar freundlich tust anblicken." (Gesangbuch Nummer 70, Vers 4). Das kommt auch bei Schülern und Konfirmanden besser an.

Viele freundliche Blicke in dieser Woche zum Senden und Empfangen wünscht

Hans Löhr


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