Freitag, 29. Oktober 2010

Zeit und Ewigkeit hl

A. Losung: Tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache. Psalm 90,4

B. Lehrtext: Das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das Leben, das ewig ist, das beim Vater war und uns erschienen ist. 1.Johannes 1,2

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Auslegung der heutigen Losung wird heiter und ernst sein. Ich beginne mit dem Letzteren.
Dieser Vers ist ein Teil aus dem 90. Psalm, den ich bei Beerdigungen bete. Ich hoffe, dass damit für die Trauergäste der Horizont der Ewigkeit sichtbar wird. Gott ist an keine Zeit gebunden. Mit der Bibel können wir sagen, dass er vor aller Zeit war und nach aller Zeit sein wird, denn auch die Zeit hat ihre Zeit, ist ein Teil der Schöpfung. Irgendwann einmal hat sie begonnen und irgendwann einmal wird sie auch wieder enden. Nur vorstellen können wir uns das nicht, da unser menschliches Gehirn unter den Bedingungen von Raum und Zeit entstanden ist bzw. geschaffen wurde. Unser Vorstellungsvermögen ist an die Dimensionen von Raum und Zeit gekettet. Für den Verstorbenen ist das anders. Im Augenblick des Todes zerbrechen auch für ihn die Ketten von Raum und Zeit. Nur die sterblichen Überreste verfallen nach den Gesetzen der Vergänglichkeit. Er selbst aber, sein Wesen, wird auferweckt in das Leben in dem Gott alles in allem ist. Mehr als das kann ich über unser Leben nach dem Tod, nach Raum und Zeit, guten Gewissens nicht sagen.
Die Menschen der Bibel bezeugen, dass ihnen in Jesus etwas begegnet ist, das ewig ist. Paulus sagt dazu: »Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe – diese drei. Aber die Liebe ist die größte unter ihnen«. Die Liebe bleibt. Sie ist ewig. Nicht unsere Menschenliebe, sondern die Liebe Gottes, die in Jesus Christus erschienen ist und von der uns auch der Tod nicht trennen kann.

Und nun etwas heiteres zur Frage nach den Dimensionen, mit denen Gott rechnet:
Ein Mann liegt nachts auf einer Wiese und betrachtet den unermesslichen Sternenhimmel. Dann sagt er zu Gott: »Herr, für dich sind doch 1000 Jahre wie ein Tag«. »Ja« sagt Gott. »Und eine Million Jahre, wie viel ist das für dich?«. »Ach«, sagt Gott, »Das alles sind ja nur Bilder für die Ewigkeit. Auch eine Million Jahre sind für mich nur ein Moment.« Sagt der Mann »Und sind dann auch eine Million Euro für dich so viel wie - sagen wir - ein Cent?« »Ja, wenn du so willst.« »Dann sei doch so gut und schenke mir einen solchen Cent«. »Gern«, sagt Gott, »Wart einen Moment!«

Herzlich grüßt

Hans Löhr

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