Donnerstag, 28. Oktober 2010

Heilmittel Zeit hl

A. Losung: Ich will ihr Trauern in Freude verwandeln. Jeremia 31,13

B. Lehrtext: Unser Herr Jesus Christus und Gott, unser Vater, der uns geliebt und uns einen ewigen Trost gegeben hat und eine gute Hoffnung durch Gnade, der tröste eure Herzen. 2.Thessalonicher 2,16-17

Liebe Freunde,

»Ob es jemals dazu kommt, dass ich mich wieder freuen kann?« So ähnlich fragen sich viele, die nach einem Todesfall oder einer Trennung einen schweren Verlust erlitten haben. Und in der Tat, von heute auf morgen schlägt die Trauer nicht in Freude um. Es dauert seine Zeit bis das Leben allmählich wieder nach dem Trauernden greift und ihn nach und nach in die Normalität zurückholt. Wunden, auch seelische, brauchen ihre Zeit, um zu heilen. Aber wenn nichts außergewöhnliches vorliegt, dann heilt die Zeit die Wunden.
So allgemein können es alle sagen. Aber ich möchte die Wörter "Leben" und "Zeit" durch Gott ersetzen. Wer sonst ist es, der das Leben geschaffen hat und in ihm am Werk ist? Wer sonst ist es, der die Zeit erschaffen hat und durch sie Veränderungen bewirkt? Die Antwort steckt auch in dem Sprichwort »Gottes Mühlen mahlen langsam«. Für mich heißt das nichts anderes, als dass er mit seinem Plan und Willen zum Ziel kommt, auch wenn es dauert. Man kann das Sprichwort noch ergänzen mit dem Zusatz: »Gottes Mühlen mahlen langsam, aber sie mahlen!«.
Nach einer bestimmten Zeit können die meisten Trauernden wieder Freude empfinden. Und diese Freude ist umso intensiver, wenn die Trauer nicht einfach verdrängt worden ist, sondern Zeit hatte sich zu wandeln. Ein Mensch, der Trauer erlitten hat, kehrt als ein anderer ins Leben zurück als er vorher war. Er ist reifer und vielleicht sogar stärker geworden.
Gott tröstet auf vielfältige Weise. Er tut das durch Menschen, manchmal sogar durch Tiere und die Natur. Er heilt die Wunden der Trauer durch den Trost der Zeit. Aber er tröstet auch dadurch, dass er uns Jesus Christus schenkt. Durch ihn haben wir eine Hoffnung für die Verstorbenen und für uns selbst, die über das Grab hinausreicht. Das ist sein stiller und starker Trost für jeden von uns.

Herzliche Grüße besonders an die, die in diesem Jahr einen lieben Menschen verloren haben so wie ich meine beiden Eltern.

Hans Löhr

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