Freitag, 29. März 2024

Ohr des Glaubens hl

Losung: Jakob nannte die Stätte, da Gott mit ihm geredet hatte, Bethel, – Haus Gottes. 1.Mose 35,15 

Lehrtext: Als der Hauptmann und die mit ihm Jesus bewachten das Erdbeben sahen und was da geschah, erschraken sie sehr und sprachen: Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen! Matthäus 27,54 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

überall ist Bethel, das Haus (Beth) Gottes (el). Denn wo wäre Gott nicht zu Hause?
Überall ist „die Stätte, da Gott mit uns Menschen spricht“
(Losung). Denn wo hätte er uns nichts zu sagen?
Er redet mit uns durch die Schöpfung, durch die Natur
(Römer 1,20).
Er redet mit uns durch andere Menschen, die mit Worten und Taten seine Liebe bezeugen, ohne dass ihnen das oft bewusst ist.
Er redet mit uns durch das Wort der Bibel, wie es in Jesus Christus Mensch geworden ist
(Johannes 1,14).

Überall spricht Gott zu dir und zu mir, aus der Krippe und am Kreuz. Zuhause, am Arbeitsplatz, im Krankenhaus. Aber er brüllt uns nicht die Ohren voll und macht uns nicht die Hölle heiß. Meist spricht leise zu dir und zu mir durch seinen Geist wie einst zum Propheten Elia, mit einer „Stimme verschwebenden Schweigens“ (1. Könige 19,12 ÜS: Martin Buber).

Damals hat er Jakob und dessen Nachkommen noch einmal seinen göttlichen Segen verheißen wie zuvor schon Jakobs Großvater Abraham. Sie sollten zu einem Volk heranwachsen, das ihn kennt, ihm dient und ihm zu Ehren lebt. Und die Bibel erzählt, dass es dazu auch gekommen und dieser Segen schließlich auf alle Menschen und Völker übergegangen sei. Auch auf dich und auf mich.

Am Kreuz sagt er durch seinen Sohn: »Es ist vollbracht«:

Die Liebe hat über die Feindschaft gesiegt.
Das Böse wird nicht triumphieren.
Der Tod hat nicht das letzte Wort.

Die Augen der Welt sehen das Gegenteil. Das Ohr des Glaubens aber ahnt und versteht. Und das Erdbeben, von dem im Lehrtext die Rede ist, ist wie Gottes großes Amen zum Leben und Sterben seines Sohnes Jesus Christus. Doch hinter dem Amen kommt kein Punkt, sondern ein Doppelpunkt. Die Geschichte Gottes mit seinem Sohn und uns Menschen ist noch nicht zu Ende.

Gebet: Herr, danke, dass du nicht aufhörst zu mir zu reden, selbst dann nicht, wenn ich nicht zuhöre. Ich brauche deine Worte und Zeichen. Damit kann ich mich vergewissern, dass du da bist, mich siehst und mich hörst. Aus der Krippe sprichst du in mein Lebensglück. Vom Kreuz sprichst du in meine dunklen Stunden. Heile die Ohren meines Herzens, wenn sie dich nicht mehr hören. Amen

Herzliche Grüße und einen gesegneten Karfreitag!

Ihr / dein Hans Löhr

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit W Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Donnerstag, 28. März 2024

Dann bete! hl

Losung: Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben. Sprüche 14,34 

Lehrtext: Jesus ging nach seiner Gewohnheit hinaus an den Ölberg. Es folgten ihm aber auch die Jünger. Und als er dahin kam, sprach er zu ihnen: Betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt! Und er riss sich von ihnen los, etwa einen Steinwurf weit, und kniete nieder, betete und sprach: Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! Lukas 22,39-42 

Liebe Leserin, lieber Leser,

»Betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt!« (Lehrtext) – Wenn die Zweifel keimen, wenn du versucht wirst, vom Glauben abzufallen und verunsichert bist, wenn du angefochten wirst und durch erschütternde Ereignisse dein Glaube auf der Probe gestellt wird, dann, so Jesus: „bete!“ Dann wende dich inmitten aller Herausforderungen an deinen Gott, dass er dich seine Nähe und seine Kraft spüren lasse. Dann sage oder singe diesen Vers (EKG 396, 3):
»Trotz dem alten Drachen, / Trotz dem Todesrachen, / Trotz der Furcht dazu! // Tobe, Welt, und springe; ich steh hier und singe / in gar sichrer Ruh. / Gottes Macht / hält mich in acht, / Erd und Abgrund muss verstummen / ob sie noch so brummen

Und wenn du diesen Vers nicht kennst oder nicht mehr weißt, kannst du doch so ähnlich beten und alle deine Kräfte aufbieten, um dem zu trotzen, was dir deinen Glauben, dein Gottvertrauen und deine Zuversicht rauben will. Wie du weißt, bin ich Pazifist. Trotzdem sage ich, das Gebet ist ein starker Degen, um dem Paroli zu bieten, was dich anficht. Damit hältst du die Dinge in Schach, die dich von deinem Gottesfelsen stürzen und in den bodenlosen Sumpf des Unglaubens stoßen wollen.

Zugegeben, diese Worte und Gedanken klingen kämpferisch. Aber manchmal muss man eben kämpfen, nicht mit tödlichen Waffen, sondern mit Gottvertrauen und Gebet gegen das, was einen bedrängt.

Aber ach, die Jünger, sie sind eingeschlafen. Und als sie wieder aufgewacht sind, war da schon der Mob im Anmarsch mit Judas, dem Verräter, den obersten Priestern, den Offizieren der Tempelwache und den führenden Männer des Volkes. Sie waren gekommen, um ihn gefangen zu nehmen (Lukas 22,52). »Da verließen ihn alle und flohen. Und ein junger Mann folgte ihm nach, der war mit einem Leinengewand bekleidet auf der bloßen Haut; und sie griffen nach ihm. Er aber riss sich los, ließ das Gewand zurück und floh nackt.« (Markus 14,50-52).  Das war die nackte Angst und die nackte Wahrheit über uns Menschen. Und darum wäre auch ich geflohen.

Jesus riss sich auch los, berichtet das Evangelium (Folgesatz der Losung): Er musste sich nahezu gewaltsam von seinen schläfrigen Freunden losreißen: weg aus ihrer Mitte, hin zu dem, der ihm nun allein die Kraft geben konnte, um die Anfechtung zu bestehen. Bisher war er auch in der Zuneigung seiner Freunde geborgen. Von jetzt an war er nur noch geborgen im Willen Gottes: »Vater, nicht was ich will, sondern was du willst, soll geschehen.« (Lukas 22,42)

Ab und zu bete ich auch so, wenn Sorgen und Ängste mich bedrücken und ich mir wünsche, dass Gott sie alle wegzaubern möge. Doch das sind meine Illusionen. Demgegenüber steht sein Wille. Er geschieht, so oder so. Deshalb sage ich: 

Gebet: Herr, du hast den Überblick. Ich kann nicht mal um die nächste Ecke sehen. Auch wenn ich einen schweren Weg vor mir habe, so vertraue ich darauf, dass es dein Weg ist, auf dem du mich führst. Du weißt, was du willst. Du kennst das Ziel und wirst mich und alle deine Geschöpfe einmal dahin bringen, wo alles gut ist. Amen

Herzliche Grüße und einen gesegneten Gründonnerstag,

Ihr / dein Hans Löhr

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Mittwoch, 27. März 2024

arm und reich hl

Losung: Der HERR steht dem Armen zur Rechten, dass er ihm helfe von denen, die ihn verurteilen. Psalm 109,31 

Lehrtext: Hört zu, meine Lieben! Hat nicht Gott erwählt die Armen in der Welt, die im Glauben reich sind und Erben des Reichs, das er verheißen hat denen, die ihn lieb haben? Jakobus 2,5 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

bei uns und in anderen Ländern, in denen es eine soziale Grundsicherung für alle Bedürftigen gibt, habe ich Probleme mit Bettlern und Bettlerinnen. Wenn ich den Untersuchungen Glauben schenken darf, verdienen sie mit Betteln nicht schlecht. Sie sollen auf diese Weise zusätzliche Einnahmen von etwa 1500 € im Monat haben. Wenn sie einfach nur da sitzen und mir die Wahl lassen, ob ich ihnen was geben will oder nicht, ist das für mich in Ordnung. Aber wenn sie sich mir aufdrängen, gar noch von Haustür zu Haustür gehen und mir keine Wahl lassen, ärgert mich das. Erst recht, wenn sie dann noch mehr verlangen, als ich zu geben bereit bin. Und was mir auch nicht gefällt, ist, dass seit ein paar Jahren überwiegend mit Hunden gebettelt wird. Die Tiere müssen dann oft stundenlang neben ihrem Besitzer bzw. ihrer Besitzerin liegen, um so das Mitleid der Passanten zu verstärken. Auch mir tun die Tiere leid, vor allem deshalb, weil sie für einen zweifelhaften Zweck missbraucht werden. Ich gebe dann trotzdem immer wieder mal was. Aber frage mich nicht, warum. Jedenfalls fällt es mir schwer, achtlos an ihnen vorüberzugehen. Und arm macht mich das „Scherflein“ sowieso nicht.

In meiner aktiven Zeit als Pfarrer kamen ab und zu Leute, die mir zum Teil erschütternde Geschichten erzählt haben und denen ich dann finanziell ausgeholfen habe. Manchmal hatte ich danach das Gefühl, das Richtige getan zu haben. Manchmal haben sie den Betrag zurückgezahlt. Manchmal hatte ich im Nachhinein den Eindruck, auf ein Märchen hereingefallen zu sein. Nun ja, dieses Risiko muss ich auch heute noch eingehen, wenn mich jemand um eine kleine finanzielle Unterstützung bittet. Besser, ich gebe einmal zu oft als gar nicht.

Schätzen, was man hat

Aber dass Arme bessere Menschen seien als die, die mit ihren Einnahmen auskommen oder vermögend sind, – das glaube ich nicht. Reiche sind nicht von vornherein geizig und Arme nicht automatisch bedürftig. Trotzdem möchte ich mit ihnen nicht tauschen, sondern bin froh, dass ich keine Not leiden muss. Sie können mich erinnern, das zu schätzen, was ich habe und dafür dankbar zu sein.

Zur Zeit Jesu war die Lage anders. Wer damals arm war, hatte kaum eine Chance, der Armut zu entkommen. Viele mussten sich in der Landwirtschaft als Tagelöhner verdingen (Matthäus 20,1-15), weil es sonst keine Arbeit gab. Viele mussten betteln, weil sie aus gesundheitlichen oder anderen Gründen große Probleme hatten. Weder gab es damals Rente, noch Krankenversicherung, noch eine soziale Grundsicherung. Man war von den nächsten Angehörigen abhängig, dass sie sich um einen kümmerten. Und es ist noch gar nicht so lange her, dass vor 150 und mehr Jahren auch aus Deutschland Tausende nach Nordamerika ausgewandert sind, um dort ein besseres Leben zu finden.

Arme nicht beschämen

Warum die einen arm und die anderen reich sind, das hat viele Gründe, und auf diese Frage gibt es viele Antworten. Natürlich spielt da auch die Ungerechtigkeit dieser Welt eine Rolle und vor allem, dass nicht jeder die gleichen Chancen, Kräfte und Begabungen hat. Aber das legt mir die Losung wieder einmal nahe, dass ich mich davor hüten soll, einen Armen zu beschämen, denn in ihm begegnet mir Christus, auch wenn ich das nicht erkenne (Matthäus 25,1-40). Und in den Bettlern und Bettlerinnen am Straßenrand soll ich meine Menschengeschwister erkennen, meine Brüder und Schwestern. Das fällt mir manchmal schwer. Richtig ist es aber doch. Schließlich ist Gott unser gemeinsamer Vater.

Und bin ich nicht letzten Endes in gewisser Weise auch ein Bettler? Was habe ich schon, das mir nicht gegeben wurde? Ich lebe von Gottes Segen und von seiner Gnade so wie du auch. Und er fragt nicht, ob ich auch richtig glaube, ob ich das auch verdient habe, sondern gibt mir mehr, als ich brauche.

Gebet: Herr, ich bin froh, in einem Land leben zu können, wo man sich um soziale Gerechtigkeit bemüht, wo niemand verhungern muss und ohne medizinische Hilfe bleibt. Und auch wenn sich viele darauf etwas zugutehalten, bist du es doch, der mit seinem Segen unter uns wirkt. So danke ich dir für die vielen, die ihre Arbeitskraft in den Dienst ihrer Mitmenschen stellen, besonders in der Medizin, Pflege, Erziehung, Rechtspflege und Fürsorge. Du wirkst auch durch sie, ob ihnen das bewusst ist oder nicht. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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Dienstag, 26. März 2024

Durch das Meer hl

Losung: Der HERR macht im Meer einen Weg und in starken Wassern Bahn. Jesaja 43,16 

Lehrtext: Jesus spricht: Wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf dass auch ihr seid, wo ich bin. Und wo ich hingehe – den Weg dahin wisst ihr. Johannes 14,3-4 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

manchmal steht dir das Wasser der Angst bis zum Hals. Manchmal schlagen die Wogen der Sorgen über dir zusammen. Und dann weißt du nicht, ob du jemals wieder Boden unter die Füße bekommst und ob da jemand ist, der dir aus diesen „starken Wassern“ (Losung) wieder heraushilft.

Was die Taufe erzählt

Aber einst hat man dich „aus der Taufe gehoben“, aus dem Wasser der Schuld und des Todes. So hat man versucht, darzustellen, was Sache des Glaubens ist und darum nicht sichtbar: Dass da einer ist und bleibt, der dir seine Hand hinhält, damit du sie ergreifst. Und der dich aus den Wassern zieht, worin du zu ertrinken drohst. Der dich auch einmal retten wird ans Ufer des ewigen Lebens. Denn du gehörst nicht dem Tod, sondern ihm, Christus, deinem Retter und Herrn.

Was das Rote Meer erzählt

Manchmal scheint alles ausweglos zu sein wie damals, als die Israeliten bei ihrer Flucht aus Ägypten vor sich das Rote Meer und hinter sich die Soldaten des Pharao hatten. Sie schrien vor Angst, aber Gott sagte zu Mose: ‚Sag ihnen, dass sie weiterziehen sollen.‘ Und das Meer der Angst, das unüberwindlich schien, teilte sich und sie kamen hindurch.

Heute begann für einen nahen Angehörigen der zweite Teil seiner Chemotherapie. Er würde ihr am liebsten ausweichen. Wer möchte das nicht? Aber er hat schon beim ersten Mal die Erfahrung gemacht, dass es einen Weg hindurch gibt, einen Weg durch die elend langen Infusionen, einen Weg durch die Angst. Und so ist er dieses Mal schon gefasster in die Klinik gefahren als beim ersten Mal.

Solange Gott will und ich bereit bin, mich auf ihn einzulassen, gibt es diesen Weg – immer wieder. Und wenn ich einmal keine Kraft mehr habe, durch mein ‚Rotes Meer‘ zu gehen, wird er mir die Hand hinhalten, dass ich sie ergreife und mich retten. Um so zu glauben und so zu leben, bin ich getauft. 

Gebet: Herr, du weißt wie‘s mir geht. Was soll ich dir noch viel sagen? Ich bitte dich um die Kraft, auch den schweren Weg gehen zu können und um den Glauben, dass du mich hindurch trägst, wenn ich nicht mehr kann. Denn mit deiner Hilfe geht es weiter. Du lässt mich nicht im Stich und bringst mich ans rettende Ufer. Dafür danke ich dir. Bleibe  bei mir, dass mich das Böse nicht überwindet. Darum bitte ich dich auch für den Menschen, an den ich jetzt denke. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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Montag, 25. März 2024

Zu seinem Wort stehen hl

Losung: So wahr der HERR lebt: Was mein Gott sagen wird, das will ich reden. 2.Chronik 18,13

Lehrtext: Predige das Wort, stehe dazu, es sei zur Zeit oder zur Unzeit. 2.Timotheus 4,2  

Liebe Leserin, lieber Leser,

bist du gottgläubig oder bist du Christ? Gottgläubig ist, wer zwar anerkennt, dass Jesus ein besonders edler Mensch gewesen ist, der anderen auf eine einzigartige Weise Gott nahegebracht habe, mehr aber nicht. Dieser Jesus mag dann wohl gekreuzigt worden sein, aber „auferstanden von den Toten“ ist er nicht. Und was er gesagt hat, ist dann wohl interessant, aber verbindlich ist es nicht. Und seinetwegen will man sich auch keine Unannehmlichkeiten einhandeln und zu dem stehen müssen (Lehrtext), was er von Christen erwartet.

Und wie ist es, wenn du Christ bist? Richtest du dich dann nach ihm? Wärst du gegenwärtig in unserer Gesellschaft bereit, in einem Gespräch über den Krieg der russischen Regierung gegen die Ukraine das zu vertreten, was Jesus als das wichtigste Gebot nennt: Gott und die Feinde zu lieben? Oder würdest du das relativieren und abschwächen, damit du in deinem persönlichen Umfeld keine Schwierigkeiten bekommst? Denn zurzeit würdest du als Christ, der militärische Gewalt ablehnt, selbst in deiner Kirche ziemlich allein dastehen.

Zur Erinnerung:
Jesus sagt, »Euch, die ihr mir zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen; segnet die, die euch verfluchen, und betet für alle, die euch schlecht behandeln. So erweist ihr euch als Kinder eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne für Böse wie für Gute aufgehen, und er lässt es regnen für Fromme und Gottlose.
Oder wollt ihr etwa noch dafür belohnt werden, dass ihr die Menschen liebt, die euch auch lieben? Das tun auch die Leute, die von Gott nichts wissen. Ist es etwas Besonderes, denen Gutes zu tun, die auch zu euch gut sind? Das können auch Menschen, die Gott ablehnen.
Ihr aber sollt eure Feinde lieben, dann werdet ihr Kinder des Höchsten sein. Denn auch er ist gütig zu Undankbaren und Bösen. Seid also barmherzig, wie euer Vater im Himmel barmherzig ist!
«
(Lukas 6, 27 ff sowie Matthäus 5,43-48)

Ich frage dich, gilt das alles nur im persönlichen Umfeld oder auch generell und somit weltweit? Treffen Losung und Lehrtext heute auch auf das Thema Feindesliebe zu? Hat das auch etwas mit dem Ukrainekrieg und anderen Kriegen zu tun, die bisher geführt worden sind? Oder sollen wir Christen uns komplett raushalten aus den Konflikten und Problemen dieser Welt? Was meinst du?

Sein Anspruch bleibt, auch wenn ich scheitere

Und ich? Ich habe zurzeit keine Feinde, auch nicht die Russen. Ich weigere mich, sie so zu sehen. Auch über ihnen lässt Gott die Sonne aufgehen und es regnen (Matthäus 5,45 b). Und wer "die Bösen und Gottlosen" sind, ist nicht nicht immer so eindeutig wie es scheint. Hätte ich Feinde, hätte ich auch Probleme, sie zu lieben, große sogar. Aber ich akzeptiere den Anspruch Jesu, es dann trotzdem zu versuchen, wenn ich mich nicht nur Christ nennen, sondern auch sein will. Und ich müsste akzeptieren, dass ich gescheitert bin, wenn es mir nicht gelänge, sein Gebot zu befolgen. Ich will das dann nicht relativieren und entschuldigen, sondern hoffentlich zugeben, dass ich versagt habe.

Lange glaubte ich, dass ich als Pazifist aus Glaubensgründen in meinem Land, in meiner Kirche, in meinem Freundeskreis und in meiner Familie kein Außenseiter sein würde. Ich habe mich getäuscht. Trotzdem werde ich keine Brücken abbrechen.

Gebet: Herr, ich will meine Motive prüfen, weshalb ich zu wichtigen Themen eine andere Einstellung habe. Geht es mir um die Sache? Geht es mir um das, was du sagst? Oder steckt etwas anderes dahinter? Von Politik, Gesellschaft und Medien will ich mich nicht mehr vereinnahmen lassen. Doch allein finde ich den Weg nicht. Geh du mit. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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Sonntag, 24. März 2024

gesegnet - ein für allemal hl

Losung: Was du, HERR, segnest, das ist gesegnet ewiglich. 1.Chronik 17,27 

Lehrtext: Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! Matthäus 25,34 

Liebe Leserin, lieber Leser,

falls du getauft bist, bist du auch gesegnet worden. Vielleicht wurdest du auch später wieder gesegnet bei deiner Konfirmation oder Firmung und gegebenenfalls bei deiner kirchlichen Trauung. Und immer wieder wurdest du am Ende eines Gottesdienstes gesegnet im Namen des dreieinigen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Wurdest gesegnet mit seinem Frieden, mit seiner Liebe, mit seiner Kraft mit seiner Nähe und Hilfe.

Und vielleicht wirst du auch gesegnet, wenn du gestorben bist. Zunächst bei der sogenannten Aussegnung, sei es zu Hause, im Krankenhaus oder schon auf dem Friedhof in der "Aussegnungshalle". Da wird dich der Pfarrer oder die Pfarrerin mit der Geste des Kreuzes auf deiner Stirn segnen und dir noch einmal die Hand auflegen so wie sich das gehört. Und wenn dann der letzte Abschied kommt und du deine letzte Reise antrittst, wirst du nach den Riten der Kirche auch ein letztes Mal gesegnet sobald der Sarg ins Grab gesenkt oder die Urne beigesetzt wird.

Sich des einmaligen Segens Gottes vergewissern

Aber reicht es denn nicht, einmal und damit ein für alle Mal gesegnet worden zu sein, so wie es die Losung nahelegt? Gott reicht das meiner Meinung nach schon. Was er erschafft, das ist gesegnet. Und was er segnet, das bleibt gesegnet - Punktum. Doch uns reicht es offenbar nicht. Uns kleingläubigen Menschen tut es gut, wenn wir uns durch Gebete und andere Riten immer wieder einmal der Nähe und des Segens Gottes vergewissern. Dazu dienen die verschiedenen Segenshandlungen bei unterschiedlichen Anlässen.

Ist dann der erste Segen, zum Beispiel bei der Taufe, auch der wichtigste? Auch bei dieser Gelegenheit vergewissern wir uns lediglich dessen, was ohnehin gilt, sobald ein neuer Mensch entsteht und geboren wird. Die Geburt selbst ist schon ein Ausdruck des Segens von Gott dem Schöpfer von Himmel und Erde. Er segnet ja nicht nur Menschen, sondern alles, was lebt: „Und Gott segnete die Tiere und sprach: ‚Seid fruchtbar und mehret euch!‘“ (1. Mose 1,22a) 

Segen ist keine magische Handlung

Mit der Segensgeste machen wir uns das bewusst. Diese Geste ist entgegen dem landläufigen Verständnis keine magische Handlung, kein Zauberspruch. Sie bewirkt nichts, was nicht schon vorher gegolten hat, bevor ein Priester, eine Pfarrerin oder wer auch immer ein Segenswort gesprochen hat.

Und dann ist da noch der Neujahrswunsch sowie die Gratulation anlässlich eines Geburtstags, einer Hochzeit oder eines anderen wichtigen Ereignisses im Leben. Viele genieren sich inzwischen zu sagen oder zu schreiben: „Ich wünsche dir Gottes Segen zum neuen Jahr, zum Geburtstag, zum gemeinsamen Leben, als Familie…“ Stattdessen heißt es fast nur noch: „Ein gutes neues“ oder „Glückwunsch!“ Das war’s dann aber auch schon. Eigentlich schade. Warum geniert man sich, warum ist es vielen peinlich, ganz natürlich zu sagen: „Ich wünsche dir, ich wünsche euch Gottes Segen“? Will man kein Aufsehen erregen? Will man nicht „fromm“ erscheinen? Meiner Erfahrung nach hat sich noch jeder zumindest insgeheim gefreut, wenn ich ihm Gottes Segen gewünscht habe. Nun gut, ich tue mich da auch leicht, schließlich bin ich Pfarrer, der soll das auch. Und du darfst das auch. Darfst dich und andere mit einem Wunsch oder einer kleinen Geste vergewissern, dass ihr gesegnet seid. Also nur Mut!

Was auch geschieht, du bist gesegnet. Das gilt. Das bleibt. Die anderen sind's aber auch.


Gebet:

Unsern Ausgang segne, Gott,
unsern Eingang gleichermaßen.
Segne unser täglich Brot,
segne unser Tun und Lassen.
Segne uns mit sel’gem Sterben
und mach uns zu Himmelserben. Amen

(Das haben wir in der Grundschule jeden Tag am Ende des Unterrichts gesungen)

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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Samstag, 23. März 2024

Barmherzig sein hl

Losung: Wie kann ein Mensch sich Götter machen? Jeremia 16,20 

Lehrtext: Darum tötet alles, was nur auf diese Erde gehört und euch noch in den Gliedern steckt: Unzucht, Unsittlichkeit, Leidenschaft, Lust auf Böses und Habgier, die nichts anderes ist als Götzendienst. Kolosser 3,5 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

um gleich mit der Tür ins Haus zu fallen: dieses Wort aus dem Kolosserbrief war schon bald nach seinem Erscheinen überholt. Paulus, der mögliche Verfasser dieses Briefes, ging noch davon aus, dass die Wiederkunft Jesu nach seiner Himmelfahrt unmittelbar bevorstünde und zwar noch zu Lebzeiten der ersten Christen. Unter diesen Umständen war es offenbar für ihn und andere zunächst relativ einfach, seinem Wort zu folgen, also die Lust abzutöten und sich von dem fernzuhalten, „was nur auf diese Erde gehört.“ (Lehrtext)

Selbsternannte Richter und Vollstrecker

Das änderte sich allmählich wieder, als sich die Wartezeit dehnte und Jesu sichtbare Wiederkunft ausblieb. Seitdem hat es aber im Christentum immer wieder kleine, radikale Gruppen gegeben, die auch später das Pauluswort als Auftrag verstanden haben. Die sich auf diese Weise von den anderen Glaubensgeschwistern abgegrenzt und über sie erhoben haben. 

„Unzucht, Unsittlichkeit, Lust auf Böses und Habgier“ gelten zurecht auch heute noch als verwerflich. Nur kommt es darauf an, wer die Deutungshoheit über diese Begriffe und das entsprechende Verhalten hat: Was ist denn wirklich unzüchtig, unsittlich, böse und habgierig? Wer befindet darüber? Wer schwingt sich zum Richter auf und straft? Und mal ehrlich, welche dieser Richter und Richterinnen hätten noch nie solche Gedanken und Gefühle gehabt? Jesus trifft in der Bergpredigt ins Schwarze, wenn er sagt:

Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst nicht ehebrechen.« Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen. Wenn dich aber dein rechtes Auge verführt, so reiß es aus und wirf’s von dir. Es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde. (Matthäus 5,27-29). Dem ist zurecht wohl niemand gefolgt, sonst lebten wir heute als Einäugige unter lauter Einäugigen.

Ein Spiegel für die Unbarmherzigen

Doch worum ging es Jesus mit diesem radikalen Wort? Meines Erachtens war auch ihm klar, dass sich niemand deswegen ein Auge ausreißen würde. Stattdessen ist es ein Spiegel für die Supermoralisten und Selbstgerechten. Sie, die darauf fixiert sind, andere der Sünde zu überführen und zu bestrafen (vergleiche Johannes 8,1-11), machen sich durch ihre Unbarmherzigkeit selbst zu Heuchlern. Nicht die Tat allein, schon der Gedanke an sie, schon das Begehren ist das Problem. Denn jede Tat beginnt insgeheim in den Gedanken und Gefühlen. Kurz, es findet sich auf der ganzen Welt kein normaler Mann, er sei Zuhälter oder Papst, Pfarrer oder Boss im Rotlichtviertel, der nicht schon öfter einer attraktiven Frau hinterhergeblickt und sie begehrt hätte. Grund genug, mit denen barmherziger zu sein, die es nicht beim Ansehen und Begehren belassen haben, statt sie insgeheim zu beneiden und offen zu verurteilen.

Allerdings finde ich es auch ungerecht, dass wieder mal nur die Männer genannt werden 😉. Wie ist das denn bei den Frauen? Worauf werfen sie ihr Auge? 

Gebet: Herr, ich werde mir kein Auge ausreißen, aber ich will mich in den Finger beißen, wenn ich auf die zeige, die sich nicht nach meinen Maßstäben richten. Wie sehr richte ich mich denn nach dir? Du bist mit mir ‚barmherzig und gnädig, geduldig und von großer Güte‘ *. So will auch ich zu meinen Mitmenschen sein. Gib mir dazu deinen Geist und deine Kraft. Amen  

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

* Psalm 108,3 und viele (!) weitere Bibelstellen.

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit W Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Freitag, 22. März 2024

Was dir deinen Wert gibt hl

Losung: Du hast vorzeiten die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk. Psalm 102,26 

Lehrtext: In Christus ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare. Kolosser 1,16 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

lange habe ich den Lehrtext so gelesen, wie es wohl die meisten tun, als Aussage über Christus. Er sei durch Gottes Kraft der allmächtige Schöpfer von Himmel und Erde. So wurde er seit dem frühen Christentum verehrt. So wird er bis heute auf Ikonen der orthodoxen Kirchen abgebildet.

Inzwischen lese ich jenes Bibelwort anders, nicht nur als Aussage über ihn, sondern als Aussage über seine Schöpfung. Denn auch wenn es "nirgends so zugeht wie auf dieser Welt"*, ist sie doch nicht vom Teufel oder einer finsteren Macht geschaffen, sondern von ihm. Das gibt ihr ihren Wert und somit auch dir und mir.

Aber was das heißt?

- Ich glaube, dass sie von ihm gesegnet ist und bleibt und wir mit ihr (Lehrtext); denn Christus selbst ist Gottes Segen in Person.
- Ich glaube, dass sie von ihm geliebt ist und wir mit ihr, denn er selbst ist Gottes Liebe in Person.
- Ich glaube, dass sie erlöst wird und wir mit ihm. Er ist der Erlöser der ganzen Welt in Person.
Unser gemeinsamer Schöpfer ist zugleich ihr und unser Vollender. Es bleibt dabei, wie Gott seine Schöpfung ursprünglich gemacht hat: »Sehr gut.« (1. Mose 1,31) Daran kann niemand etwas ändern.

Glauben gegen den Augenschein

Stimmt, ich muss das oft gegen den Augenschein glauben. Muss damit gegen meinen Pessimismus, gegen meine Resignation, gegen meinen Kleinglauben und meine schlechten Erfahrungen anglauben. Denn ich darf und will diese Welt trotz aller Kriege und Gräueltaten, trotz aller Sünde und Schuld nicht abschreiben oder gar zum Teufel wünschen. Gott tut das auch nicht. Sie ist und bleibt die Welt Jesu Christi, nicht zuletzt deshalb, weil sie, weil wir alle seiner so dringend bedürfen. Auch er hat seine bitteren Erfahrungen mit ihr und uns Menschen gemacht. Gerade deshalb hat er nicht aufgehört sie und uns zu lieben. Und wenn ich das mal nicht kann, muss er das stellvertretend für mich tun.

Gebet: Herr, mit dem Glauben gibst du mir eine neue Sicht auf deine Schöpfung und auf mich. Du hast alles in der Absicht geschaffen, dass es einmal gut wird. Diese Welt und alles, was zu ihr gehört gibst du nicht dem Untergang preis. Von deiner Schöpfung heißt es, du wirst sie auf deine Weise vollenden. Und auch wenn ich nicht weiß, was bis dahin noch kommen wird, du weißt es. Das soll mir genügen. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

* Spruch aus meiner fränkischen Heimat

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit W Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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